Berlin. Verona Pooth und Janine Kunze lieferten sich ein wortreiches „Schlag den Star“-Duell. Für den Lacher des Abends sorgte Pooths Sohn.

Ständig hat man Angst, etwas zu sehen, das man eigentlich nicht will. In einem Catsuit-ähnlichen Einteiler duellierte sich TV-Ikone Verona Pooth am Samstagabend bei „Schlag den Star“ mit Komikerin Janine Kunze.

Das rote Teil saß so eng, dass es einem fast schon unangenehm war hinzuschauen – wenngleich Pooth mit ihrer Figur neidvolle Blicke auf sich ziehen konnte. Auch die 52-Jährige schien sich nicht so richtig wohl zu fühlen, strich sie sich ständig über den Bauch und wechselte in der Werbepause ihr Outfit.

Schon im ersten Spiel, bei dem die Konkurrentinnen sich in Sitzposition an eine Wand lehnten und diese solange wie möglich halten sollten, überraschte Pooth mit reichlich Ehrgeiz. Und auch wenn Moderator Elton die ehemalige Schönheitskönigin mit frechen Sprüchen traktierte, wusste sie sich zu wehren.

„Bedeutet ‚Halt‘ das gleich wie ‚Stop‘?“, fragte Pooth nach, als es um die Regeln fürs Fechten ging. „‘Halt‘ ist das gleiche wie ‚Stop‘“, antwortete Elton sichtlich genervt. Doch Pooth konterte behände: „Entschuldigung, das wird ja wohl anders geschrieben.“

„Schlag den Star“: Janine Kunze schwächelt gegen Verona Pooth

Dagegen wirkte Janine Kunze zwar bemüht, aber schon zu Beginn resigniert. Sie habe Prüfungsangst und sei aufgeregt, erzählte die 46-Jährige gleich zu Beginn. Und das merkte man leider. Kunze fehlte die nötige Lockerheit – wodurch sich Pooth schon in den ersten Spielen als klare Favoritin herauskristallisierte.

Und so blieb auch die Kampfstimmung am Samstagabend völlig aus: Stattdessen sah man zwei Freundinnen zu, wie sie einen sehr fairen Wettkampf austrugen. Der einzige, der sich zwischendurch aggressiv zeigte, war Moderator Elton. Ihm dauerte im Prinzip alles zu lang. „Es ist viertel nach elf und wir sind erst bei Spiel sieben“, sagte er sichtlich schockiert.

Dabei ist das gar nicht so ungewöhnlich. Nicht selten geht die Sendung mit ihren maximal 15 Spielrunden weit über Mitternacht hinaus. Die beiden würden zu viel schnattern, beschwerte sich der Moderator. Für den Lacher des Abends sorgte Verona Pooths Sohn Rocco Ernesto. Auf die Frage von Elton, wann seine Mama eigentlich mal den Mund halte, antwortete der Neunjährige trocken: „Wenn sie schläft.“

Perfektioniert: Verona Pooth in ihrer Dummchen-Rolle

Mit Sprüchen wie: „Musik rückwärts hören? Meine Ohren können aber sowas gar nicht. Die können nicht rückwärts hören.“ (Pooth vor dem zweiten Spiel, „Musik rückwärts“, bei der sie Songs erraten muss, die rückwärts gespielt werden) oder der Feststellung, dass ihr Hirn vom Kopfhörer zerquetscht wird, bediente Pooth wieder einmal perfekt alle Klischees über sich.

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Allerdings stellte sich am Ende heraus, dass sie nicht nur ihre Pooth‘sche-Dummchen-Rolle perfekt beherrscht, sondern auch eine multitalentierte Frau ist – zum Beispiel kann sie sehr gut Tischtennisbälle von sich wegblasen (wie sie im letzten Spiel unter Beweis stellte).

Statt sich auf der Bühne für ihren Sieg feiern zu lassen, ging Pooth zuallererst zu ihrem Mann Franjo, der als Zuschauer dabei war, und drückte ihn. Wer hätte gedacht, dass diese Sendung als Grundlage für eine Hommage an Verona Pooth dienen könnte?

Zum Abschluss noch zwei Bitten an die Produktion:

  1. Weniger Spielrunden: Teilweise wurden Spiele dreifach wiederholt, das ist selbst für den größten „Schlag den Star“-Fan eintönig.
  2. Könnte man das Konzept der Glitzerkleid- und Stiletto-tragenden Blondinen, denen Elton seine Jacketts anreicht, vielleicht mal überdenken? Das ist ungefähr so zeitgemäß wie das Motorola DynaTAC 8000X.