Schwerstedt. Der Schwerstedter Märchenerzähler ist bekennender Murmelfan.

„Obwohl seit mehr als 3000 Jahren das Spiel mit Murmeln bekannt ist und sich weltweit verbreitet hat, begann der eigentliche Siegeszug des Murmelspiels vor 175 Jahren im thüringischen Lauscha“, weiß Märchenerzähler Andreas vom Rothenbarth aus Schwerstedt. Am 5. September 1848 habe nämlich der Glasaugenmacher Christoph Simon Karl Greiner die Konzession für die alleinige Herstellung von Glasmurmeln erhalten, nachdem er kurz zuvor die Märbelschere erfunden hatte.

Kinder auf der ganzen Welt spielten mit Lauschaer, später mit Ilmenauer Murmeln

Damit konnten nun Glasmurmeln in großer Stückzahl hergestellt werden. Bis in die 70er Jahre des 20. Jahrhundert spielten Kinder auf der ganzen Welt mit Lauschaer, später Ilmenauer Murmeln. „Manche Großeltern bekommen heute noch glänzende Augen beim Gedenken an ihre Kindheitsspiele“, so der Schwerstedter. Heute verfertigten nur wenige Glaskünstler die zauberhaften Kugeln per Hand, während der Weltbedarf von gigantischen Fabriken in Taiwan, Mexiko und Texas gedeckt werde.

Andreas vom Rothenbarth hat allerdings die letzten Restbestände industrieller Fertigung aus Thüringen aufgekauft und vertreibt sie als die „Murmeln unserer Kindheit“.

www.schwarzmurmler.de