Rodaborn. Qualm im Innenraum und ein schmelzender Fußboden beunruhigte zurecht eine Reisegruppe Jugendlicher, die auf der A9 auf dem Weg Richtung Spanien unterwegs war. Die Polizei stoppte die gefährliche Reisegruppe in Thüringen.

Womöglich ein schweres Unglück hat am Montagnachmittag eine Schülergruppe auf der A9 verhindert, die auf dem Weg nach Spanien war. Wie die Polizei mitteilte, erhielt die Landeseinsatzzentrale der Polizei einen Anruf aus einem Reisebus. Die Schüler und Schülerinnen schilderten, dass es im Innenraum stark qualmte und der Busfahrer auf ihre Hinweise nicht reagieren würde.

Die Autobahnpolizei griff ein und begleitete den Reisebus zum Parkplatz Rodaborn, um ihn einer Kontrolle zu unterziehen. Spezialisierte Kontrollkräfte für den gewerblichen Personen- und Güterverkehr der Autobahnpolizei wurden hinzugezogen. Diese entdeckten eine defekte Motoraufhängung und ein Leck am Kühlsystem und der Abgasanlage. Diese waren nur provisorisch abgedichtet. Dadurch arbeitete der Motor offenbar über der gewöhnlichen Betriebstemperatur. Die Abwärme brachte bereits den Bodenbelag im Innenraum teilweise zum Schmelzen, über eine Wartungsklappe gelangen Abgase in den Fahrgastraum.

Der Motorraum war stark verrußt, Qualm drang in den Fahrgastraum.
Der Motorraum war stark verrußt, Qualm drang in den Fahrgastraum. © Polizei Thüringen | Polizei Thüringen

Entsprechend hätten bereits 15 der 30 Jugendliche im Alter zwischen 17 und 20 Jahren über Unwohlsein geklagt. Zwei Jugendliche hatten schon kleiner Brandblasen erlitten. Die Jugendlichen wurden durch die Polizei zunächst mit Trinkwasser versorgt und anschließend für eine bessere Betreuung zur Dienststelle verbracht.

Fußbodenbelag im polnischen Reisebus schmolz weg

Die Jugendlichen hatten für ihre Fahrt ein polnisches Transportunternehmen engagiert, das wiederum einen belarussischen Fahrer einsetzte – entsprechend groß war die Sprachbarriere. Der Busfahrer wollte zunächst, dass ein Mechaniker aus Polen die Reparaturarbeiten durchführt. Dies lehnte die Polizei ab und verbrachte das Fahrzeug für eine gründliche Untersuchung zur DEKRA.

Die Jugendlichen indes konnten durch ein lokales Busunternehmen ihre Fahrt zumindest bis Jena zunächst fortsetzen, wo sie zu einem Hotel gebracht wurden. Gegen den 30-jährigen Busfahrer und Verantwortliche des polnischen Busunternehmens wurden Strafverfahren eingeleitet. Der Fahrzeugführer musste eine Sicherheitsleistung von 600 Euro hinterlegen.

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