Rudolstadt. Der Bundespräsident wird kommende Woche auch zwei Rudolstädter auszeichnen, Agata Kraus und Steffen Mensching. Das sind die Begründungen:

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zeichnet am Donnerstag, 19. Oktober, in Meiningen sieben Frauen und vier Männer aus Thüringen mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland aus. Die Geehrten engagieren sich in vielfältiger Weise: Sie unterstützen Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind, finden Wege gegen Einsamkeit im Alter, fördern Sport, Denkmalpflege und Kultur oder sind beim Deutschen Roten Kreuz, in der Erinnerungsarbeit und der Kommunalpolitik aktiv. Unter ihnen sind mit Agata Kraus und Steffen Mensching zwei Rudolstädter. Das teilt das Bundespräsidialamt mit.

Agata Kraus

Agata Kraus wird für ihr ehrenamtliches Engagement beim DRK ausgezeichnet, wo sie seit vielen Jahren die Rettungshundestaffel leitet. „Sie bringt viel von ihrer privaten Zeit ein, um im Notfall zu helfen. Sie tut dies oft bei Einsätzen in Thüringen oder sogar über die Landesgrenzen hinaus – überall dort, wo die Dienste der Rettungshunde gerade gebraucht werden“, heißt es. Erst am Sonnabend war sie zum Training mit den Hunden im Landkreis Saale-Orla unterwegs.

Agata Kraus, Leiterin der DRK-Rettungshundestaffel, mit Hund Zorro. 
Agata Kraus, Leiterin der DRK-Rettungshundestaffel, mit Hund Zorro.  © Heike Enzian

Aber sie ist auch in anderen Bereichen der Hilfsorganisation aktiv: beim Medizinischen Einsatzverband, im Katastrophenschutz und bei der Blutspende. „Um in der Öffentlichkeit zu vermitteln, wie wichtig die Arbeit des DRK ist, besucht sie mit ihrer Rettungshundestaffel Kindergärten, Schulen oder Festveranstaltungen. Dabei schafft es Agata Kraus, mit ihrer verbindlichen und motivierenden Art, Menschen für die Arbeit des DRK zu begeistern und dadurch die rettungsdienstliche Versorgung des ländlichen Raumes zu stärken“, so die Begründung.

Steffen Mensching

Als Intendant des Rudolstädter Theaters ist Steffen Mensching in der Region bekannt. Mit der Ehrung mit dem Bundesverdienstkreuz wird vor allem sein aktives Wirken für eine demokratische Gesellschaft gewürdigt. Mensching machte sich bereits in den 80er Jahren als Kabarettist einen Namen. Mit Hans-Eckardt Wenzel trat er bei der Demonstration am 4. November 1989 auf dem Alexanderplatz in Berlin auf und gemeinsam mit ihm wurde er 1990 mit dem letzten Heinrich-Heine-Preis des Ministeriums für Kultur der DDR ausgezeichnet. Zahlreiche weitere Preise, die auch sein beeindruckendes schriftstellerisches Schaffen würdigten, folgten nach der Wiedervereinigung.

Als Intendant sei „ihm die enge Verbindung des Theaters zur Bevölkerung in der Region um Saalfeld und Rudolstadt besonders wichtig. Er tritt aktiv für eine demokratische Gesellschaft ein und beteiligt sich seit vielen Jahren am Bundesprogramm ,Partnerschaften für Demokratie’. Bei den ,Schwarzburger Gesprächen’ diskutiert er mit anderen Engagierten über aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen und die Stärkung des Gemeinwesens und liefert damit immer wieder Impulse für eine lebhafte Demokratie“, heißt es in der Mitteilung.

Die Ordensverleihung findet während der „Ortszeit Meiningen“ statt, der neunten Reise des Bundespräsidenten in der Reihe „Ortszeit Deutschland“. Er verlegt dabei seinen Amtssitz für drei Tage in verschiedene Regionen, um mit Menschen überall im Land in einen direkten Austausch zu kommen.