Erfurt. Die Pegelstände an Thüringens Flüssen sind im Laufe des Samstags deutlich gestiegen. Vor allem im Norden und Süden gilt manchenorts die höchste Meldestufe.

Dauerregen hat die Pegelstände an vielen Thüringer Flüssen weiter steigen lassen. Am späten Samstagnachmittag wurde für mehrere Pegel die höchste Meldestufe 3 ausgerufen. Betroffen waren etwa der Pegel Sundhausen an der Helme bei Nordhausen, Wipperdorf an der Wipper bei Bleicherode und Ammern an der Unstrut bei Mühlhausen, wie der Sprecher des Landesamts für Umwelt, Nils Fröhlich, sagte.

Für die Landkreise Eichsfeld, Unstrut-Hainich, Nordhausen, Kyffhäuser und Hildburghausen sei die höchste Meldestufe damit schon erreicht oder werde innerhalb der nächsten Stunden ausgerufen. Die Situation bei den Pegelständen sei sehr dynamisch, Änderungen seien auch innerhalb kurzer Zeit möglich, sagte Fröhlich.

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Mehrere Straßen wegen Hochwassers gesperrt

Die Feuerwehr sei im Dauereinsatz, sagte ein Mitarbeiter der Zentralen Leitstelle Nordhausen. Laut Landeseinsatzzentrale der Polizei waren in manchen Regionen Thüringens bereits Straßen wegen des Hochwassers gesperrt worden, was zu Verkehrsbehinderungen führte.

Die Hochwasserscheitel - also der höchste Wasserstand während eines Hochwassers - könnten nach aktueller Prognoselage in der Nacht von Samstag auf Sonntag oder am Vormittag des Heiligabends eintreten.

Welche Folgen auch starkes Hochwasser hat, sei auch immer abhängig von den jeweiligen Begebenheiten vor Ort, sagte Nils Fröhlich vom Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz. In den Gebieten, wo es zu Hochwasser kommt oder es sich abzeichnet, seien Behörden und Rettungskräfte im Bilde und etwa mit Sandsäcken vorbereitet.

In Weimar hatte der Dauerregen der vergangenen Tage am Samstagnachmittag einen Teil einer Natursteinmauer einstürzen lassen. Personen kamen dabei glücklicherweise nicht zu Schaden, die Feuerwehr sperrte den Bereich weiträumig ab.

Dauerregen lässt Natursteinmauer in Weimar einstürzen

In Weimar ist am Samstagnachmittag im Rothäuserbergweg ein Teil einer Natursteinmauer infolge der anhaltenden Regenfälle eingestürzt.
In Weimar ist am Samstagnachmittag im Rothäuserbergweg ein Teil einer Natursteinmauer infolge der anhaltenden Regenfälle eingestürzt. © Johannes Krey | Johannes Krey | JKFotografie&TV
Die Feuerwehr sperrte den betroffenen Abschnitt ab.
Die Feuerwehr sperrte den betroffenen Abschnitt ab. © JKFotografie&TV | Johannes Krey
Da ein weiterer Einsturz der Mauer aufgrund ihrer Wölbung nicht ausgeschlossen werden konnte, muss in den kommenden Tagen ein Statiker das Bauwerk untersuchen.
Da ein weiterer Einsturz der Mauer aufgrund ihrer Wölbung nicht ausgeschlossen werden konnte, muss in den kommenden Tagen ein Statiker das Bauwerk untersuchen. © Johannes Krey | Johannes Krey | JKFotografie&TV
Die Mauer stützt einen darüber befindlichen Hang, welcher mit Bäumen bewachsen ist. Sollten weitere Teile der Mauer einstürzen, könnte der Hang abrutschen.
Die Mauer stützt einen darüber befindlichen Hang, welcher mit Bäumen bewachsen ist. Sollten weitere Teile der Mauer einstürzen, könnte der Hang abrutschen. © Johannes Krey | Johannes Krey | JKFotografie&TV
Laut Aussage der Klassikstiftung Weimar könnten sich im Erdreich des Hanges noch Überreste von Bauwerken befinden.
Laut Aussage der Klassikstiftung Weimar könnten sich im Erdreich des Hanges noch Überreste von Bauwerken befinden. © Johannes Krey | Johannes Krey | JKFotografie&TV
In Weimar gibt es seit mehreren Tagen Dauerregen. Diesee weicht die Böden auf.
In Weimar gibt es seit mehreren Tagen Dauerregen. Diesee weicht die Böden auf. © Johannes Krey | Johannes Krey | JKFotografie&TV
Aktuell gibt es auch eine Warnung der Hochwasser Nachrichten Zentrale Thüringen vor Hochwasser entlang der Ilm und weiterer Gewässer in Thüringen.
Aktuell gibt es auch eine Warnung der Hochwasser Nachrichten Zentrale Thüringen vor Hochwasser entlang der Ilm und weiterer Gewässer in Thüringen. © Johannes Krey | Johannes Krey | JKFotografie&TV
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© Johannes Krey | Johannes Krey | JKFotografie&TV
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Gefahr von Überschwemmungen

Das Warnsystem bei Hochwasser ist mehrstufig. Überschreiten die Pegelstände bestimmte Werte, ist zunächst von einem Meldebeginn die Rede. Dieser gilt als Vorwarnstufe für ein sich anbahnendes Hochwasser.

Bei Meldestufe 1 reagieren die zuständigen Behörden mit Kontrolldiensten etwa an Brücken und Durchlässen. Ein ständiger Wach- und Kontrolldienst behält ab der Meldestufe 2 die Situation an Wehren, Dämmen und anderen Anlagen im Blick. Die aktive Hochwasserabwehr folgt dann ab der Meldestufe 3 - also sehr großem Hochwasser mit deutlichen Überschwemmungen.

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