Weimar. Mit dem Elterngeld überbrücken viele Eltern die Lohnlücke nach der Geburt eines Kindes. Die Rollenaufteilung ist dabei seit Jahren eher klassisch, wie ein Blick auf die Zahlen offenbart.

Bei der Aufteilung der Elterngeldmonate gibt es in Thüringen seit Jahren keine Bewegung. Während Mütter im ersten Halbjahr 2023 im Schnitt 13,8 Monate von der Arbeit zuhause blieben und den Lohnausgleich bekamen, waren es bei den Vätern 2,9 Monate, wie das Landesverwaltungsamt in Weimar mitteilte. Fünf Jahre zuvor hatten Frauen 14,0 Monate Elterngeld bezogen, Männer 2,9 Monate. Um die volle Bezugsdauer von 14 Monaten Elterngeld zu erhalten, muss einer der Partner mindestens zwei Monate zuhause bleiben.

Auch der Anteil der Väter, die überhaupt Elterngeld beziehen, stagniert den Zahlen zufolge und liegt seit 2018 bei rund einem Drittel. Am höchsten liegt der Anteil der Väter, die Elterngeld beziehen, in Jena, wie das Amt weiter mitteilte. Wo er am niedrigsten ist, sei nicht bekannt. Die durchschnittliche Bearbeitungszeit für einen Elterngeldantrag liege aktuell bei 37 Tagen.

Die Bundesregierung plant für 2024 eine Reform des Elterngelds. Demnach sollen ab dem 1. April nur noch Paare mit einem zu versteuernden Jahreseinkommen von 200 000 Euro die Lohnersatzleistung bekommen, zum 1. April 2025 sinkt die Grenze auf 175 000 Euro. Außerdem soll der gemeinsame Bezug von Elterngeld auf einen Monat beschränkt werden. Insgesamt bleibt es demnach aber bei der Bezugsdauer von 14 Monaten, die Paare frei aufteilen können.

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