Saalfeld/Rudolstadt. Der Auto Club Europa (ACE) hat die Aktion „Goodbye Elterntaxi“ gestartet. Es soll in einer bundesweiten Aktion vor den Schulen auf unterschätzte Risiken hingewiesen werden.

Jeden Morgen spielt sich vor vielen Schulen – auch hier im Landkreis – ein Drama ab. Kinder springen aus Autos, die im Halteverbot stehen, die Eltern fahren mit quietschenden Reifen davon, damit der nächste Platz hat für sein riskantes Park- und Wendemanöver.

„Elterntaxis sorgen allmorgendlich für Chaos, Stau und erhöhte Unfallgefahr vor den Schulen. Hinzu kommt, dass durch das Bringen per Auto die zu erlernende Verkehrskompetenz und gesunde Bewegung für die Kinder auf der Strecke bleiben“, kritisiert jetzt auch der Auto Club Europa (ACE) und hat die Aktion „Goodbye Elterntaxi“ gestartet. Der ACE-Kreisvorsitzende von Thüringen Süd, Klaus Hollmann, kündigt an, dass sich sein Kreisclub an der Aktion gegen den Stress von Kindern und Erwachsenen, für gegenseitige Rücksichtnahme und die Einhaltung der Verkehrsregeln beteiligen wird, damit Kinder sicher sind und sich selbstständig frei bewegen können.

„Kinder müssen Kompetenz im Straßenverkehr erlernen“, ist Hollmann überzeugt. Ist der Schulweg kurz genug, solle er auf jeden Fall zu Fuß, per Fahrrad oder Roller zurückgelegt werden, am Anfang in Begleitung der Eltern, später selbstständig. Der vermeintlich sichere Pkw sei hingegen für Insassen als auch andere Verkehrsteilnehmer ein unterschätztes Risiko. Nicht unwesentlich sei die Gefahr, als Mitfahrer im Auto oder beim Ein- und Aussteigen zwischen hohen Autotüren zu verunglücken.

Ziel der Aktion ist es, Eltern, die beispielsweise im Halteverbot, in der zweiten Reihe, auf dem Radweg oder Zebrastreifen parken, auf die durch sie verursachte Unfallgefahr aufmerksam zu machen und sie zum Nach- und Umdenken zu bewegen.

Klaus Hollmann: „Das eigenständige Zurücklegen des Schulweges ist eine wichtige Erfahrung für Kinder. Gerade in der Verkehrserziehung gilt: Übung macht den Meister und in diesem Sinne sollte bereits der Schulweg die erste Unterrichtsstunde sein. Je früher Verkehrssituationen geübt und bewältigt werden, desto sicherer bewegen sich unsere Kinder im Straßenverkehr“. Das tägliche Bringen und Holen im Elterntaxi beraube Kinder dieser wertvollen Erfahrungen und der entsprechenden Trainingssituationen. Darum gelte auch für längere Schulwege: die Kinder zumindest die letzten 500 Meter zu Fuß gehen lassen.

Die Aktionen werden in den Monaten April und Mai durchgeführt, schwerpunktmäßig in Saalfeld und Rudolstadt.

Wer Interesse hat, sich zu beteiligen beziehungsweise Problemstellen kennt, kann sich per Mail wenden an: Kreisclub@googlemail.com