Fabian Klaus zum Thüringer Verband der AfD.

Der Thüringer Verfassungsschutz reagiert mit der Verkündung des „Verdachtsfalls AfD Thüringen“ darauf, dass das Bundesamt die AfD-Unterorganisation „Flügel“ zum Beobachtungsobjekt erklärt.

Eineinhalb Jahre prüfte der Nachrichtendienst hierzulande. Der Schritt jetzt war fällig, weil die personellen Überschneidungen des „Flügel“ mit dem Thüringer Landesverband erheblich sind. Beispiele: Neben dem Thüringer Landeschef Björn Höcke werden mindestens zwei Thüringer Bundestagsabgeordnete der Untergliederung zugerechnet. Überdies gehört auch der AfD-Co-Vorsitzende Stefan Möller dazu. Die Liste lässt sich lang erweitern, würde man weitere der aktuellen Landtagsabgeordneten der AfD aufzählen oder tiefer in die Kreisgliederungen schauen.

Den wenigen gemäßigten Mitgliedern bleibt nur noch eine Wahl: Raus aus der Partei, die sich gerade in Thüringen und weiten Teilen Ostdeutschlands nicht mehr von der extremistischen Bestrebung „Flügel“ unterscheiden lässt - auch personell.

Wer jetzt noch Teil der AfD bleibt, der befördert bewusst das, was ihr Parteiführer Björn Höcke immer wieder betont, wenn er sich „Deutschland nicht wegverhandeln“ lassen will, eine „180-Grad-Wende in der Erinnerungskultur“ einfordert oder „das Unterste wieder nach unten“ bringen will.

In den vergangenen Tagen, als immer klarer wurde, dass der Verfassungsschutz die Zügel anziehen wird, folgten lächerliche Distanzierungen führender AfD-Köpfe von ihren eigenen Aussagen. Umsonst. Freilich: Zu den von den Nachrichtendiensten am Donnerstag veröffentlichten Bewertungen konnte kommen, wer sich intensiv mit der AfD in den vergangenen Jahren auseinandergesetzt hat. Der Verfassungsschutz hat nun aber behördlich klar gemacht: Die Zeit der Ausreden ist vorbei.

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