Fabian Klaus über die angebliche Alternative in der Demokratie.

Die Mitglieder der Thüringer AfD können vor Kraft kaum noch laufen. Allen voran Björn Höcke, der 2024 nicht nur die „Machtfrage“ stellen will. Unter einem „parteipolitischen Epochenumbruch“ macht es der Landes- und Fraktionsvorsitzende der in weiten Teilen rechtsextremen Partei gerade nicht mehr.

Inklusive Einschränkung der freien Medienlandschaft, Abschaffung des Verfassungsschutzes und Einstellung des Kampfes gegen Rechtsextremismus sowie Abräumen von „Klimagedöns“. All das überrascht nicht, weil Höcke zu den Politikern gehört, die das den Menschen auf der Straße ins Gesicht sagen – und dennoch: Demoskopen messen die AfD bei bis zu 34 Prozent. Eine absolute Mehrheit, die die einzige realistische Regierungsoption für die Partei wäre, scheint nicht mehr außer Reichweite.

In dieser Machtaussicht wird aus der AfD zunehmend eine Partei, die sich an das von ihr stets gegeißelte „Establishment“ angleicht. Dass jetzt erstmals eine „Kungelliste“ vorgelegt und knallhart durchgezogen wurde, zeigt das deutlich. Auch den Kreisverbänden soll vorgegeben werden, wer direkt kandidiert. Es wird bis in die Kreisverbände hineinregiert. Selbstverständlich als unverbindlicher Vorschlag getarnt.

Jeder, der ernsthaft will, kann das besichtigen und sich so ein Zukunftsbild für den Zeitpunkt ausmalen, wenn diese Partei tatsächlich einmal regieren sollte – die Ankunft in einer Scheindemokratie wäre real.