Berlin. Um das Rentenniveau zu halten, halten es Ökonomen für nötig, die Einkommensteuer anzuheben. Auch die Rentenbeiträge müssten steigen.

Die steigenden Rentenausgaben sollten künftig nach Ansicht von Ökonomen durch eine Kombination aus höheren Beitragssätzen und Steuern finanziert werden. Dies geht aus einer aktuellen Studie des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) des gewerkschaftsnahen Böckler-Instituts hervor, die unserer Redaktion vorliegt.

Für die nächsten 15 Jahre wäre nach Berechnungen der IMK-Forscher eine Erhöhung der Rentenbeiträge um drei bis vier Prozentpunkte erforderlich. Dabei müssten „die Rentenbeiträge um ein bis zwei Prozent steigen und in gleicher Höhe die Einkommenssteuer“, erläutert der Wirtschaftsforscher und Mitautor Rudolf Zwiener.

Die Teilfinanzierung über die Einkommenssteuer hätte aus Sicht der Ökonomen den Vorteil, dass Beamte und Selbstständige in die Finanzierung miteinbezogen würden, um die notwendigen Ausgaben auf mehr Schultern zu verteilen.

Rente: Höhere Beiträge laut Studie kein Problem für Konjunktur

Grundsätzlich stelle die Erhöhung der Rentenausgaben kein Problem für die Wirtschaft dar, meinen die IMK-Forscher: „Höhere Rentenbeiträge würden weder das Wirtschaftswachstum noch die Beschäftigung in Deutschland bremsen. Unterm Strich geht keine Kaufkraft verloren, allerdings wird sie zwischen Rentnern und aktiv Beschäftigten umverteilt.“

Die durch höhere Beiträge steigenden Lohnkosten werden in erster Linie die Exportwirtschaft treffen, sagen die Wissenschaftler. Steigen die Rentenbeitragssätze beispielsweise um ein Prozent bleibe das Bruttoinlandsprodukt nahezu unverändert.

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    Das Rentenniveau zu senken, bezeichnet Zwiener als heikel: „Deutschland hat bereits heute eines der niedrigsten Rentenniveaus unter den OECD-Industrieländern. Die Österreicher bekommen etwa 1,8 Mal soviel Rente wie die Deutschen. Eine Absenkung der Rente in Deutschland droht die Altersarmut weiter zu verschärfen.“

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