Erfurt. Die Thüringer Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) ist unzufrieden über die Corona-Beschlüsse der Ministerpräsidentenkonferenz.

Thüringens Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) hat sich unzufrieden über die Corona-Beschlüsse der Ministerpräsidentenkonferenz gezeigt. "Ich hätte mir gewünscht, dass die Ministerpräsidenten den Bundestag und die Bundesregierung auffordern, die epidemische Notlage nationaler Tragweite schnellstmöglich gesetzlich wieder zu verankern", sagte Werner am Mittwoch nach einer Kabinettssitzung in Erfurt. Damit hätte man den Bundesländern die Möglichkeit gegeben, bestimmte Instrumente zur Eindämmung der Pandemie zu nutzen, die derzeit nicht zur Verfügung stünden.

Omikron wohl 50 Prozent ansteckender als Delta-Variante

Die Beschlüsse seien hinter ihren Erwartungen geblieben, stellte Werner fest. Die Omikronvariante des Coronavirus sei wahrscheinlich um 50 Prozent ansteckender als die Deltavariante und könnte um 30 Prozent mildere Krankheitsverläufe hervorrufen. Der Effekt der milderen Verläufe werde aber bei sehr hohen Infektionszahlen aufgebraucht. "Wir werden damit rechnen müssen, dass trotz alledem wir viele Menschen haben werden, die hospitalisiert werden oder auf Intensivstationen behandelt werden müssen."

Um die rasante Ausbreitung der Omikron-Variante zu bremsen, hatten Bund und Länder weitere Beschränkungen des privaten und öffentlichen Lebens beschlossen - sie sollen aber erst nach Weihnachten gelten. Spätestens vom 28. Dezember an soll generell eine Obergrenze von zehn Personen für Privattreffen gelten. Werner kündigte an, dies ab diesem Datum auch in Thüringen umsetzen zu wollen. Bereits am Donnerstag soll eine angepasste Verordnung dazu verkündet werden. Kinder bis zwölf würden dann nicht mitgerechnet.