Erfurt. Ein halbes Jahr nach der russischen Invasion gegen die Ukraine sinkt in Thüringen nach Einschätzung eines Vereins die Bereitschaft zu Spenden für Kriegsflüchtlinge.

In Thüringen sinkt die Bereitschaft für Ukraine-Geflüchtete zu spenden. Das gelte für Geldspenden ebenso wie für Sachspenden, sagte eine Sprecherin des Vereins ukrainischer Landsleute auf Anfrage.

Unmittelbar nach Kriegsausbruch im Frühjahr hätten viele Privatpersonen dem Verein gespendet. Dass dies im Laufe der Zeit abgenommen habe, sei nicht unerwartet gekommen. Nach wie vor gebe es aber einen gewissen Kreis von Unterstützern. Diese seien "sehr entschlossen", auch weiterhin zu helfen.

Sammelstelle ist nach wie vor in Betrieb

In den ersten Wochen nach der Invasion hatten Vereinsmitglieder unter anderem vom Krieg betroffene Menschen aus der Ukraine nach Thüringen geholt. Sie richteten eine Sammelstelle für Sachspenden ein - etwa für Möbel, Hausrat oder Kleidung. Diese ist nach wie vor in Betrieb.

Inzwischen hat sich die Tätigkeit der Ehrenamtler gewandelt. Jetzt sei vor allem die Begleitung von Geflüchteten auf der Wohnungssuche, bei Behördengängen und Arztbesuchen gefragt, so die Sprecherin. Es würden Freizeitangebote und Veranstaltungen für Kinder organisiert. Zudem würden Mit Hilfe von Spendengeldern Medikamente für ukrainische Krankenhäuser gekauft. Der Verein hat nach eigenen Angaben 25 Mitglieder.

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