Erfurt. Thüringen hat viele energieintensive Industriezweige wie Glas und Stahl. Einige Unternehmen könnten künftig von Wasserstoff profitieren. Noch gibt es aber nur Planungen.

Thüringen wird nach Angaben des Energieministeriums Teil des deutschen Wasserstoffnetzes und perspektivisch aus drei Richtungen versorgt. Energie- und Wirtschaftsministerium würden die Pläne, nach denen Thüringen zentral eingebunden werde, unterstützen, heißt es in einer Mitteilung von Samstag in Erfurt. Nach den bisher vorgelegten Planentwürfen würde ab 2032 Wasserstoff nach Thüringen gebracht.

Dabei ständen derzeit die Städte Erfurt und Jena im Fokus, jeweils mit einer Anlage zur Kraft-Wärme-Kopplung, die perspektivisch mit Wasserstoff laufen können, sowie der Landkreis Saalfeld-Rudolstadt mit dem Stahlwerk Unterwellenborn.

"Grüner Wasserstoff ist ein unverzichtbarer Baustein für die Dekarbonisierung der Industrie, für Anwendungen im Wärmebereich und Teile der Mobilität". Eine gute Anbindung sichert den Wirtschaftsstandort Thüringen", sagte Energiestaatssekretär Burkhard Vogel. Das gelte vor allem für energieintensive Industriezweige.

Allerdings könne ein Großteil des grünen Wasserstoffs nicht in Deutschland produziert werden. Deshalb sei eine leitungsgebundene Infrastruktur für Wasserstoff nötig. Thüringen könne dabei von seiner zentralen Lage in der Mitte Europas profitieren.

Anbindung an Nord- und Ostsee sowie Bayern geplant

Jetzt müsse möglichst schnell Transparenz und Verbindlichkeit über den konkreten Trassenverläufe, Entnahmepunkte und Leitungskapazitäten geschaffen werden, forderte Wirtschaftsstaatssekretär Carsten Feller. Aktuell sei der Industriebedarf an Wasserstoff noch nicht abschließend geklärt. Die Ministerien seien im Kontakt mit der Industrie, um weiteren Bedarf an Wasserstoff in Thüringen zu klären.

Die von den Fernleitungsnetzbetreibern vorgelegten Entwürfe sähen eine Anbindung von Nordwesten/Nordsee, Nordosten/Ostsee sowie in der Zukunft von Bayern in der Wasserstoff-Kernnetzplanung vor. Nun gelte es, zügig die unter dem Fernleitungsnetz angesiedelte Struktur des Wasserstoff-Verteilnetzes voranzutreiben, erklärten die Ministerien.

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