Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) blickt mit Sorge auf die Bundesebene seiner Partei. Von der Tonart fühlt er sich irritiert.

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) sieht die Entwicklungen in seiner Partei auf Bundesebene mit Sorge. "Ich finde es bedauerlich, dass die in Thüringen geborene Sahra Wagenknecht, die ich sehr schätze, dass Sahra mit dem Gedanken spielt, eine eigene Partei zu gründen", sagte Ramelow am Freitag in einem Sommerinterview des MDR. Es stehe Wagenknecht zwar frei, dies zu tun. Aber er finde es schwierig, dass dabei die Linke-Bundestagsfraktion "innerlich zerbricht". "Das halte ich für keine gute Entwicklung", sagte Ramelow.

Wagenknecht sei viele Jahre lang Vertreterin des kommunistischen Flügels seiner Partei gewesen. "Wenn jetzt auf einmal dort eine ganz andere Tonart entwickelt wird, dann sage ich: Ja, das irritiert mich", so Ramelow.

Ramelow: Nicht mit "Phantomdebatte" beschäftigen

Zugleich stellte der 67-Jährige klar, dass er sich nicht mit einer "Phantomdebatte" über eine mögliche Wagenknecht-Partei und ihre mögliche Rolle bei der Landtagswahl 2024 in Thüringen beschäftigen wolle. "Ich weiß nicht, ob Herr Maaßen eine Partei gründet, ich weiß nicht, ob Frau Maaßen eine Partei gründet."

In Thüringen wird im Herbst 2024 ein neuer Landtag gewählt. Ramelow betonte, dass er erneut kandidieren und Regierungschef werden wolle.

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