Erfurt. Nach dem schlechten Abschneiden bei der akutellen PISA-Studio will der Philologenverband keine Strukturdebatte führen.

Trotz des schlechten Abschneidens deutscher Schüler in der Pisa-Studie ist der Thüringer Philologenverband gegen ein längeres gemeinsames Lernen von Schülern. „Wir brauchen jetzt keine neue Strukturdebatte, sondern wir brauchen eine Kultur des Förderns und des Forderns“, erklärte die Verbandsvorsitzende Heike Schimke am Samstag.

Der Verband vertritt die Lehrkräfte an Gymnasien. „Eine Einheitsschule für alle hilft nicht weiter“, so Schimke. Nötig sei stattdessen eine zielgerichtete pädagogische Förderung, die bereits im Kindergarten einsetzen müsse.

Thüringens Bildungsminister Helmut Holter (Linke) hatte nach den schlechten Pisa-Ergebnissen das gegliederte Schulsystem in Deutschland infrage gestellt. „In Deutschland, auch in Thüringen, wird in der vierten Klasse im Grunde entschieden über die Schullaufbahn und damit auch über die Lebensbiografie von Kindern“, so Holter. Internationale Erfahrungen aber zeigten, dass das längere gemeinsame Lernen die Antwort darauf sei, was Pisa und andere Studien zu Tage gebracht hätten.

Die 15- bis 16-jährigen Schüler aus Deutschland hatten in der Pisa-Studie im Lesen, in Mathematik und den Naturwissenschaften die schwächsten Leistungswerte erreicht, die für Deutschland jemals im Rahmen von Pisa gemessen wurden. Die Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), die am Dienstag veröffentlicht wurde, vergleicht die Leistungen in Industrieländern.

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