Erfurt. Die Landwirte in Thüringen werden noch vor dem Jahreswechsel fast 200 Millionen Euro von der EU erhalten. Das kündigte die Thüringer Agrarministerin Susanna Karawanskij an.

Landwirte in Thüringen werden noch vor Ende des Jahres EU-Gelder erhalten. Das kündigte Agrarministerin Susanna Karawanskij (Linke) am Freitag an. Dabei gehe es um insgesamt 200 Millionen Euro für etwa 3800 Agrarbetriebe. Die Betriebe müssten dafür viele Auflagen erfüllen, darunter Vorgaben zum Umwelt-, Naturschutz- und Tierschutz bei der nachhaltigen Landbewirtschaftung. „Die Auszahlung vor Jahresende verschafft den Agrarbetrieben finanzielle Planungssicherheit für das nächste Anbaujahr“, sagte Karawanskij. Der Jahreswechsel sei bei den Landwirten mit erheblichen Ausgaben verbunden. Es gehe um Pachten, Kredite, Saatgut oder Versicherungen.

180 Millionen Euro EU-Direktzahlungen werden in diesem Jahr erstmals nach neuen Regeln ausgezahlt. Das habe Agrarbetriebe und -verwaltung vor große Herausforderungen gestellt, hieß es aus Karawanskijs Ministerium. Viele Mittel der Direktzahlungen würden für freiwillige Ökoregelungen verwendet, da die Landwirte sich stärker für Biodiversität im Ackerbau engagierten.

Insgesamt 20 Millionen Euro erhalten 2000 Agrarbetriebe als Förderung für die Ausgleichszulage. Die Zulage gehe an Landwirte, die Felder oder Grünland in naturbedingt ungünstigen Lagen bewirtschaften und deshalb nur geringere Erträge erzielen können. Gleichzeitig haben solche Gebiete aber etwa einen speziellen ökologischen Wert als artenreiche Biotope, wie es hieß.