Die Ampel-Parteien wollen das Kiffen legalisieren. Damit das gelingt, ist noch einiges zu tun. Dazu ein Kommentar.

Die von den Ampel-Parteien geplante Legalisierung von Cannabis ist aus vielen Gründen eine gute Sache. Denn seien wir einmal ehrlich – wer einen Joint rauchen will, der bekommt Gras vor allem in größeren Städten quasi an jeder Ecke, im Zweifel auch auf dem Schulhof. Gekifft wird sowieso. Egal ob legal oder illegal.

Es spricht vieles dafür, Anbau, Handel und Konsum des Rauschmittels endlich in geordnete Bahnen zu lenken: Die Justiz wird von Zigtausenden Verfahren wegen kleinen Mengen des Rauschmittels entlastet. Der Besitz von Kleinstmengen für den Eigenbedarf wird in den meisten Bundesländern ohnehin nicht mehr verfolgt. Der Staat kann sich auf zusätzliche Steuereinnahmen freuen.

Konsumierende müssten kein Cannabis mehr aus zweifelhafter Herkunft kaufen und damit stillschweigend die organisierte Kriminalität unterstützen – die Warnungen vor stark gesundheitsgefährdendem, weil mit Chemikalien gepanschtem Cannabis haben zuletzt drastisch zugenommen.

Alexander Klay, Wirtschaftskorrespondent
Alexander Klay, Wirtschaftskorrespondent © Reto Klar | Reto Klar

Damit die Legalisierung gelingt, ist aber noch viel zu tun. Der Staat muss die Produktion regeln, so dass am Ende nicht etwa wie in den Niederlanden wieder Kriminelle von einer Legalisierung profitieren. Weiterlesen:Werden deutsche Apotheken jetzt zu Coffeeshops?

Vorbilder muss man gar nicht erst in US-Bundesstaaten wie Kalifornien suchen. Auch in Deutschland wird bereits medizinisches Cannabis in kleinen Mengen legal hergestellt. Genau dieser Stoff wird künftig in vielfach größeren Mengen für den „Konsum zu Genusszwecken“, wie es im schönsten Amtsdeutsch heißt, benötigt.

Die zu erhoffenden Steuereinnahmen sollten in Jugendschutz und Suchtprävention fließen. Wer hin und wieder kifft ist längst nicht süchtig. Vor allem, wenn Konsumenten und Konsumentinnen ohne Vorverurteilung über Nebenwirkungen, Langzeitfolgen und Suchtgefahr aufgeklärt werden.