Berlin. Greta Thunberg ist unerschrocken und nachweislich sturmerprobt. Aber die Wellen der Medien sind womöglich gewaltiger als der Atlantik.

Sie steht immer im Mittelpunkt. Wo Greta Thunberg auftritt, herrscht der Ausnahmezustand. Der Hype ist der Öko-Aktivistin Greta Thunberg wohl selbst zu viel. „Ich sehe mich nicht als Ikone oder Popstar“, stellte die 16-Jährige Schwedin im Interview mir der portugiesischen Wochenzeitung „Expresso“ klar.

Selten war ein Platz im „Lusitânia“-Nachtzug von Lissabon nach Madrid so umkämpft. An die 30 Fotografen, Kameraleute und Journalisten stiegen mit in den Zug, nur um ja keine Regung Thunbergs auf der Fahrt zur UNO-Klimakonferenz zu verpassen. Den Rest der Presse hatte die Polizei in Lissabon am Bahnsteig mit einem Gitter von Greta Thunberg ferngehalten.

Greta Thunberg zeigt sich unerschrocken von Rummel in Madrid und stürmischer See

Das gleiche Bild am nächsten Morgen um neun Uhr im Madrider Bahnhof „Chamartín“: Ein Bataillon von Medienleuten erwartet die Autistin. Die Polizei eskortiert sie und lotst Thunberg raus aus dem Bahnhof. Am Freitagabend dann löst Greta Thunberg so viel Begeisterung aus, dass sie sogar den Klima-Protestmarsch in der spanischen Hauptstadt verlassen muss.

Greta Thunberg mit ernüchterndem Fazit in Madrid

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    Thunberg wirkt unerschrocken. Selbst die beschwerliche Transatlantik-Bootsfahrt von Amerika nach Europa hatte sie gelassen hingenommen, allen Stürmen zum Trotz. „Mir war nur am ersten Tag schlecht“, erzählte sie „Expresso“ nach ihrer Ankunft in Lissabon.

    Es seien „schwierige Bedingungen“ gewesen. Die Segelcrew im Katamaran habe mehrere Stürme umfahren müssen. „Die Meteorologen haben uns beraten, ich habe ihnen und den Seeleuten vertraut.“ Deshalb habe sie auf der Überfahrt auch „nie Angst“ gehabt.