Berlin. Meuthen denkt über eine Teilung der AfD in zwei Parteien nach. So ließen sich insgesamt mehr Wähler erreichen, sagt der Vorsitzende.

Nach dem Beschluss des AfD-Bundesvorstands, den rechtsnationalen „Flügel“ der Partei aufzulösen, denkt AfD-Chef Jörg Meuthen über einen anderen Weg nach: In einem Interview mit der Online-Plattform „Tichys Einblick“ schlägt er eine Teilung der AfD in zwei Parteien vor.

„Jeder weiß, dass der Flügel und dessen maßgebliche Exponenten uns ganz massiv Wählerstimmen im bürgerlichen Lager kosten, und ich denke auch, dass die ordoliberalen Ansichten des bürgerlich-konservativen Teils der AfD noch bessere Ergebnisse im staatspaternalistischen Wählermilieu des Flügels verhindern“, sagte Meuthen.

Insgesamt ließen sich bei einer Teilung in zwei Parteien wohl mehr und nicht etwa weniger Wähler erreichen als in der „derzeitigen, wenn man einmal ehrlich ist, permanent konfliktträchtigen Konstellation“, erklärte Meuthen.

AfD-„Flügel“: Verfassungsschutz stuft Gruppierung als Beobachtungsfall ein

Seine Idee sei als „Beitrag zu einer Strategie-Debatte, die wir ergebnisoffen führen sollten“ gedacht, sagte Meuthen der Deutschen Presse-Agentur. Dabei dürfe es „keine Denkverbote geben“. Viele Parteifreunde hätten sehr emotional auf seinen Denkanstoß reagiert – „das reicht von begeistertem Zuspruch bis hin zu fundamentaler Ablehnung“.

Meuthen führt die Partei gemeinsam mit dem sächsischen Bundestagsabgeordneten Tino Chrupalla. Der Thüringer Landesvorsitzende Björn Höcke und Brandenburgs AfD-Landes- und Fraktionschef Andreas Kalbitz zählen zu den prominentesten Vertreter des vom Verfassungsschutz als Beobachtungsfall eingestuften „Flügels“. Höcke und Kalbitz hatten bereits angekündigt, den „Flügel“ auflösen zu wollen.

(mbr/dpa)