Berlin. Eine Umfrage zeigt: Jeder Achte in Deutschland hat keinen Impfpass. Der Chef der Techniker Krankenkasse, Jens Baas, zeigt sich besorgt.

Der Bundestag hat die Impfpflicht gegen Masern verabschiedet. Doch an der Überprüfung gibt es noch Zweifel. Denn wer weiß schon, wo er seinen Impfpass hat, in dem alle Impfungen – auch die gegen Masern – eingetragen werden?

Nun zeigt eine repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK): Viele Deutsche können ihren Impfstatus nicht überprüfen.

Demnach hat jeder Achte hierzulande keinen Impfpass, unter den Alleinlebenden sogar jeder Fünfte. Nur Menschen, die in einem Haushalt mit drei oder mehr Personen leben, gaben zu 95 Prozent an, einen Impfpass zu haben.

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    „Über die Gründe für diese Unterschiede können wir nur spekulieren“, sagte der TK-Vorstandsvorsitzende Jens Baas unserer Redaktion. Es könne sein, dass Menschen in Haushalten mit Kindern für das Thema Impfen sensibilisierter seien. „Die Ergebnisse zeigen jedoch deutlich, dass zu viele Menschen keinen Impfpass haben und ihren Impfstatus gar nicht überprüfen können“, so Baas weiter.

    Deshalb unterstütze die TK die aktuellen Forderungen nach mehr unabhängiger Aufklärung. Am Donnerstag hat der Bundestag über das Masernschutzgesetz abgestimmt – die Pflicht gilt also. Für Beobachter ist die verabschiedete Impfpflicht gegen Masern ein Sieg der Vernunft. In dem Gesetz geht es auch um eine Impfpflicht gegen Masern für Kinder in Kitas und Schulen, die zum 1. März 2020 kommt. (FMG)