Berlin. Die Corona-Lage spitzt sich zu. Bundeskanzlerin Angela Merkel wendet sich erneut mit deutlichen Worten an die Menschen in Deutschland.

Die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen hat sich innerhalb weniger Tage auf aktuell fast 15.000 verdoppelt, mehr als 10.000 Menschen sind in Deutschland nach einer Infektion verstorben – vor diesem Hintergrund hat sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erneut mit deutlichen Worten an die Bürger gewandt.

In ihrem wöchentlichen Video-Podcast betonte die Kanzlerin: „Wir sind nicht machtlos gegen das Virus. Unser Verhalten entscheidet, wie stark und wie schnell es sich ausbreitet.“ Nach dem vergleichsweise entspannten Sommer stünden nun schwierige Monate bevor.

Merkel rief die Menschen in Deutschland dazu auf, zur Eindämmung des Virus beizutragen. „Das Gebot der Stunde heißt für uns alle: Kontakte reduzieren, viel weniger Menschen treffen“, sagte Merkel in der am Sonnabend erschienenen Podcast-Folge.

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„Bitte bleiben Sie – wenn immer möglich – Zuhause an ihrem Wohnort“

Angesichts der vielerorts massiv gestiegenen Infektionszahlen seien die Gesundheitsämter teilweise nicht mehr in der Lage, jede Infektionskette nachzuvollziehen und Mitmenschen zu warnen. Merkel appellierte daher an die Unterstützung aller Bürger.

Nach dem Vorwort ließ die Kanzlerin ihre Videobotschaft der Vorwoche einspielen – das Gesagte gelte auch heute Wort für Wort. Der Podcast hatte viele Reaktionen hervorgerufen. „Wie unser Winter wird, wie unser Weihnachten wird, das entscheidet sich in den kommenden Wochen“, hatte Merkel gewarnt.

Die CDU-Politikerin forderte vor einer Woche zum Verzicht auf nicht zwingend notwendige Feiern und Reisen auf, sowie Kontakte außerhalb der eigenen Familie eine Zeit lang stark einzuschränken. „Bitte bleiben Sie – wenn immer möglich – Zuhause an ihrem Wohnort“, sagte sie.

Forderungen nach schärferen Gegenmaßnahmen

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hatte Samstagfrüh eine Rekordzahl von fast 15.000 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Darin sind allerdings einige Nachmeldungen des Vortages enthalten. Es gibt laut RKI einen deutlichen Übermittlungsverzug. Die Durchschnittszahl der vergangenen beiden Tage lag bei jeweils rund 13.000 neuen Fällen.

Die Zahl der nach einer Corona-Infektion verstorbenen Menschen stieg auf mehr als 10.000. Diese fünf Schicksale stehen stellvertretend für die 10.000 Corona-Toten.

Wegen der drastisch steigenden Zahlen gibt es vermehrt Forderungen nach schärferen Gegenmaßnahmen. Bundeswirtschaftsminister etwa sieht im Interview mit unserer Redaktion „dringenden Handlungsbedarf“ und stellt fest: „Die Lage ist dramatisch“. (aky/dpa)