Berlin. Die Mieten und Eigentumspreise werden angesichts der notwendigen Sanierungsmaßnahmen weiter steigen. Dafür braucht es einen Ausgleich.

Nicht einmal die Corona-Pandemie konnte die Preisspirale auf dem Wohnungsmarkt stoppen. Im Gegenteil. Die Mieten steigen nun auch in den kleinen und mittleren Städten stark, wie der Wohn-Preisspiegel des Immobilienverbandes Deutschland zeigt.

Und die Eigentumspreise sind in der Pandemie regelrecht explodiert. Die eigene Wohnung oder das eigene Haus, am besten mit Garten im Grünen, ist zum Sehnsuchtsort geworden. Der für viele aber nicht zu bezahlen ist.

Miete: Gebremster Anstieg ist nur ein schwacher Trost

Dass die Mieten zumindest nicht noch stärker als im Vorjahr steigen, dürfte für die Haushalte, die schon heute mehr als die empfohlenen 30 Prozent ihres Nettoeinkommens für das Wohnen ausgeben, ein schwacher Trost sein.

Immerhin scheint der Neubau Wirkung zu zeigen. Er wird in der kommenden Legislaturperiode weiter forciert werden müssen.

Wohnen wird noch teurer werden

Trotzdem wird Wohnen auf absehbare Zeit teurer werden. Angesichts der Klimaziele steht eine Sanierungswelle bevor. Der CO2-Preis, den Mieter seit diesem Jahr zahlen, bietet darauf einen ersten Vorgeschmack. Dass sich die große Koalition nicht darauf einigen konnte, ihn je hälftig zwischen Vermieter und Mieter aufzuteilen, gehört zu einer ihrer Versäumnisse in der Wohnungspolitik.

Der Vermieter kann das Heizen des Mieters nicht beeinflussen, der Mieter wiederum nicht die Heizungsanlage oder die Dämmung der Außenfassade.

CO2-Preis sollte zurückgezahlt werden

Die Klimaziele können aber nur im Zusammenspiel erreicht werden: sowohl mit gedämmten Fassaden und Dächern und Heizsystemen mit erneuerbaren Energien als auch mit einem geänderten Heizverhalten.

Um soziale Härten auszugleichen, sollte der CO2-Preis an die Verbraucherinnen und Verbraucher zurückfließen. Statistisch gesehen geben Geringverdiener weniger Geld für das Heizen aus. Sie werden mit einer solchen Pro-Kopf-Rückerstattung entlastet.