Eisenach. Die Handballer aus der Wartburgstadt traten couragiert auf und führten gegen den Favoriten schon mit neun Toren. Warum ist trotzdem nicht zum Sieg reichte.

„Leider konnten wir uns nicht komplett belohnen“, traf Matthias Bäurer, der Coach der männlichen Jugend B des ThSV Eisenach, den Nagel auf den Kopf. Nur die kühnsten Optimisten hatten im Vorfeld damit gerechnet, dass die ThSV-Talente dem klar favorisierten SC Magdeburg durch ein 28:28 (17:12) einen Zähler abknöpfen. „Dieses Spiel ist für die Zukunft eine große Hilfe“, betont Matthias Bäurer, bis zum Sommer des Vorjahres im Nachwuchs-Trainerstab des SCM.

In der 36. Minute, nach einem Doppelpack von Emil Starke zum 26:17, und auch in der 43. Minute, nach einem Treffer des groß auftrumpfenden Spielgestalters Elias Wöhler zum 27:21, schien gar ein Doppelpunktgewinn greifbar, doch die körperlich überlegenen und mit dem Pfund einer qualitativ deutlich breiteren Bank wuchernden Magdeburger setzten zum Schlussspurt an. Der Kräfteverschleiß beim Eisenacher Stammpersonal, das die Elbestädter gehörig durcheinandergewirbelt hatte, war offenkundig. Die Schlussviertelstunde ging mit 11:2 an die Talente aus Magdeburg. Eisenachs Abwehr vermochte aus dem gleichen Grund die Schlussoffensive der Elbestädter nicht zu bremsen.

Spiel beim SC DHfK Leipzig aufgrund zahlreicher Corona-Fälle abgesagt

Mit 7:7 Punkten behauptet der ThSV Eisenach weiterhin Tabellenplatz sechs in der Regionalliga Nordost der männlichen Jugend B. Das für Sonntag vorgesehene Punktspiel beim SC DHfK Leipzig wurde aufgrund zahlreicher Corona-Fälle bei den Sachsen kurzfristig abgesagt. Laut Plan steht für die ThSV-Youngster am nächsten Samstag das Auswärtsspiel beim HC Elbflorenz an (Anwurf um 15 Uhr in der BallsportArena Dresden).

Gegen Magdeburg zeigten die Eisenacher von Beginn ein anderes Gesicht als bei der 23:40-Niederlage bei den Füchsen Berlin. Anfangs holperte es noch, doch sie hatten Glück, dass die Elbestädter vier Eisenacher Ballverluste bei Tempogegenstößen nicht zu Treffern nutzen konnten. Beim Stand von 5:7 (12.) rief Matthias Bäurer seine Schützlinge mittels grüner Karte zusammen. Mit Erfolg! Elias Wöhler dirigierte fortan das Angriffsspiel, hebelte mit Diagonalpässen die Gäste-Abwehr aus, netzte auch selbst ein, markierte neun Treffer (vier davon per Strafwurf).

Nach dem 8:10-Rückstand (15.) übernahm der Gastgeber das Sagen auf dem Parkett. „Wir fanden gute Lösungen, erarbeiteten uns freie Chancen, von denen wir noch die eine oder andere ungenutzt ließen“, erklärte Bäurer. Seine Crew verschaffte sich mit einem 7:0-Tore-Lauf eine 15:10-Führung (22.). Die Magdeburger waren sichtlich beeindruckten, wirkten in dieser Phase konfus. Was dennoch auf das ThSV-Gehäuse kam, wurde eine Beute des zwei Tage zuvor seinen 17. Geburtstag feiernden Bastian Freitag. Er sicherte mit seiner neunten Parade das Fünf-Tore-Plus zur Halbzeitpause.

Elanvoll kamen die ThSV-Talente aus der Kabine. Julian Helm traf von Linksaußen zum 18:12 (26.). Kyrill Höllein lochte aus dem Rückraum zum 20:13 ein (27.). Marec Stupka erhöhte von Linksaußen zum 24:15 (32.). Initiator nahezu sämtlicher Angriffszüge war Elias Wöhler. Auch von einer deutlich offensiveren Abwehr der Gäste, teilweise sogar Manndeckung, ließen sich die Eisenacher nicht beirren.

Doch dieser kreative und temposcharfe Handball kostete erheblich Kraft. SCM-Coach Pascal Tovornik brachte ausgeruhte Spieler, schickte zudem mit Luca Krist den entscheidenden Goalgetter auf die Spielfläche. In den letzten 14 Minuten versenkte er gleich sieben Bälle.

Die Eisenacher mobilisierten die letzten Kraftreserven, konnten den Sieg aber nicht über die Ziellinie retten. 15 Sekunden vor Ultimo traf abermals Krist zum 28:28-Endstand. Dennoch betonte Matthias Bäurer: „Kämpferisch kann ich den Jungs keinen Vorwurf, sie haben alles gegeben.“

ThSV Eisenach: Freitag, Thiele; Höllein (3), Weiß, Rehm, Beyer, Wöhler (9/4), Stupka (4), Völksch (2), Baldeweg, Cürten, Helm (6), Starke (4).