Frankfurt. Am Montag stimmte die Mehrheit der Bundesliga-Klubs für einen Investoren-Einstieg. Ein Bericht wirft nun eine Frage auf.

In diesem Bericht steckt Konflikt-Potenzial. Die „Bild“ berichtet am Dienstag über die zehn der 36 Erst- und Zweitliga-Klubs, die am Montag gegen einen Investoren-Einstieg bei der Deutschen Fußball-Liga (DFL) gestimmt haben. Ein Verein fehlt dabei in der Liste: Hannover 96.

Daraus könnte sich für die DFL ein Problem ergeben, sollte es verlässlich nachgewiesen werden können, dass Martin Kind, Gesellschafter bei Hannover 96 und Abstimmungsberechtigter, für einen Investoren-Deal abgestimmt hat. Denn: der Hannover 96 e. V., also der eingetragene Verein, ist Kind gegenüber weisungsbefugt. So will es die 50+1-Regel, die im deutschen Fußball gilt. Erst kürzlich hatte die DFL selbst bestätigt, dass Kind auf Anweisung des e.V. handeln müsse. Problem nur: der Hannover 96 e.V. wies Kind im Vorfeld der Abstimmung an, gegen einen Investoren-Deal zu stimmen.

Eine Stimme gibt Ausschlag bei Investoren-Deal

Inwiefern dies nun Einfluss auf den Investoren-Deal haben könnte, ist vorerst offen. Auszuschließen ist jedenfalls nicht, dass sich nun Anwälte mit dieser Thematik befassen werden. Denn: die 50+1-Regel ist im deutschen Fußball bindend. Das gilt auch für Hannover 96. Dadurch könnte auch der Investoren-Deal ins Wanken geraten, weil die vermeintliche Kind-Stimme den Ausschlag für die Entscheidung am Montag gegeben hat.

Von den 36 Profivereinen, die am Montag abgestimmt haben, stimmten 24 für den Antrag, mit einem Investor die Verhandlungen aufzunehmen. Genau die Zahl, die es gebraucht hatte. Zehn Vereine stimmten dagegen, zwei Vereinsvertreter enthielten sich bei der Abstimmung.

Bericht: Diese zehn Vereine stimmten gegen Investoren-Deal

Am Dienstag berichtete Bild von den zehn Vereinen, die gegen die Öffnung gegenüber Investoren gestimmt hätten. Köln, Freiburg und Union aus der Bundesliga und St. Pauli, Braunschweig, Düsseldorf, Magdeburg, Nürnberg, Hertha und Kaiserslautern aus der 2. Liga haben demnach dagegen gestimmt.