Bad Langensalza. Die Handballerinnen des Thüringer HC trumpfen im ersten Heimspiel der Gruppenphase auf und machen gegen einen Mitfavoriten Lust auf mehr.

Rot zum Abschluss und ein Siebenmeter für die Gäste aus Braila. Doch der letzte Treffer konnte die Partylaune nicht trüben. Die Handballerinnen des Thüringer HC haben einen großen Schritt in Richtung European-League-Viertelfinale gemacht. Eine Woche nach dem Sieg bei Zagreb setzten sie sich dank einer großartigen ersten Hälfte und einer überragenden Johanna Reichert gegen Mitfavorit Dunrea Braila durch und festigten durch das 32:28 (16:11) ihren Platz an der Spitze der Gruppe B.

Damit können die Frauen um Trainer Herbert Müller selbstbewusst die Reise zum dritten Gruppenspiel am Sonntag bei Chambray Touraine (16 Uhr) antreten. Zuvor geht es am Mittwoch um Bundesliga-Punkte gegen Solingen (19.30 Uhr).

„Mit 4:0-Punkten liegt der Druck bei den anderen”, sagte Herbert Müller im Vorfeld mit einiger Vorsicht in der Stimme. Der Gast zählt in seinen Augen nicht nur zu den Top-Favoriten in der Gruppe. Den Vierten der rumänischen Liga stuft er als Kandidaten für das Final Four in Graz am 11./12. Mai ein.

Dem Vorschusslorbeer begegneten die Thüringerinnen mit einer zunächst starken Defensive. Dinah Eckerle stand in deren Zentrum. Ein ums andere Mal blieb die Torhüterin Siegerin und schuf die Basis für ein Feuerwerk, mit dem ihre Vorderleute die Fans verzückten – und Braila zuweilen überrannten. Über ein 6:3 (9.) ließen sie neun Minuten keinen Treffer zu, trafen selbst weitere vier Mal zum 10:3 (18.).

Das Polster hätte klarer ausfallen können, an sich müssen. Dass die Einheimischen noch einige Hochkaräter versiebten, hätte sich fast gerächt. Brailas Offensive zeigte, weshalb Müller vor ihr gewarnt hatte. Binnen drei Minuten war aus dem Sieben-Tor-Plus ein 10:8 (21.) geworden.

Wie in den letzten Partien marschierte Johanna Reichert voran. Mit großer Wucht und Überzeugung stellte die 22-Jährige per Doppelpack auf 12:8 (24.), um so mit einem Polster in die Pause gehen zu können.

Und die THC-Show setzte sich eingangs der zweiten Hälfte fort. Eckerle hielt, Reichert traf. Elf ihrer 13 Tore hatte sie bereits auf dem Konto, als Trainer Müller nach dem Zwischenlauf auf 20:12 (36.), dann aber zu einfachen Gästetoren zum Nachjustieren seine Mannschaft in die Auszeit rief (42.). Das Polster war wieder bedrohlich geschrumpft (23:20, 45.). Auch weil die Gäste THC-Ass Reichert an der Mittellinie stellten.

Aus dem Spiel nehmen konnten sie die THC-Schützin aber selbst dadurch nicht. Nach dem wichtigen 24:20 Josefine Hubers setzte sie wieder einen Hieb ins Tor (49.) und verlieh ihrem Team das Selbstvertrauen, den wichtigen Sieg klarzumachen. Dass Kapitän Huber die Rote Karte sah, ging im Jubel unter.