Erfurt. Mahmud Giahi vom CSC Erfurt opfert für den Kampfsport alles. Das soll sich am Samstag in einer Woche mit dem Titel auszahlen

Mahmud Gihai ist schnell mit den Händen. In der Küche der Fast-Food-Branche muss er das tagtäglich sein. Geschwindigkeit zählt für den 29-Jährigen jedoch nicht nur am Herd, sondern besonders im Kickbox-Ring. Schnelle wie harte Hände will er am Samstag in einer Woche im Kampf um die WM-Krone zeigen.

Dass der Iraner beides besitzt, um damit seinen größten Erfolg zu landen, davon ist Trainer und Förderer Christian Schwäblein überzeugt. „Er stellt vieles in den Schatten, was ich bisher erlebt habe“, schwärmt der 47-Jährige vom Contact Sports Club von einem wahnsinnigen Trainingsfleiß des vor zweieinhalb Jahren nach Deutschland geflüchteten Kämpfers. „Er opfert alles dafür.“

DM-Titel folgt EM-Krone und Sieg beim König der Könige

Rund zwei Jahre trainiert Karoo, wie er im Ring genannt wird, beim CSC des einst selbst erfolgreichen Kickboxers Schwäblein in der Erfurter Wendenstraße. Am nächsten Samstag steht er dort vor seiner größten Herausforderung. Im sogenannten K1 der Klasse bis 84 Kilogramm kämpft er am 16. Dezember um den WM-Gürtel des Verbandes WFMC (World Fight Sport and Martial Arts Council). Ein Sieg wäre die Krönung nach dem DM- und EM-Titel in diesem Jahr für den Erfurter Profi. Mit den beiden Erfolgen hatte er sich die Zulassung erkämpft, um den WM-Titel in den Ring steigen zu dürfen. Zuletzt gewann er überraschend ein renommiertes K1-Turnier „King of Kings“ in Tallin (Estland) in überzeugender Art.

21 Siege, davon 20 vorzeitige, und ein Unentschieden weist die Bilanz des Iraners auf, der von klein auf von seinem Vater trainiert worden ist. Sein Gegner Loic Njeya steht dem in kaum etwas nach. Und der wird indes ebenso Dynamit in den Händen und Beinen haben, ist sich Schwäblein sicher. Der 26 Jahre alte Schweizer kommt ebenfalls mit gut 20 Siegen nach Erfurt. Vor drei Jahren tauchte der Kickboxer in den Schlagzeilen der Kampfsportszene auf, nachdem er den damals aus der Fernsehshow „The Bachelor“ bekannten Münchner Sebastian Preuss im WM-Duell dreimal zu Boden geschickt hatte. Das Unentschieden wurde im Nachgang heftig diskutiert.

Der Kampf um den Gürtel ist am kommenden Samstag der Höhepunkt eines Abends, mit dem der Contact Sports Club seinen 18. Geburtstag feiert. 2005 gründete Christian Schwäblein den Kampfsportclub. Etwa zehn bis zwölf Duelle sind vorgesehen, sagt er. Darunter steigt der Gothaer World-Cup-Sieger René Schabacker ins Seilquadrat. Einige Restkarten der auf 200 Besucher limitierten Gala sind online über die Webseite des CSC Erfurt erhältlich.