Wien.

Der ehemalige Handball-Nationalspieler Christian Schwarzer hat das extravagante Auftreten von DHB-Vizepräsident Bob Hanning bei der Europameisterschaft kritisiert.

"Einigkeit demonstriert eine Mannschaft, eine Delegation durch gemeinsames Auftreten, angefangen bei der Kleidung. Sobald aber einer der Ansicht ist, immer aus der Rolle fallen zu müssen, wird das schwierig", sagte der 50-Jährige im "Tagesspiegel"-Interview.

Dem Weltmeister von 2007 missfiel auch Hannings Verhalten im Zuge der zuletzt aufgekommenen Diskussionen um Bundestrainer Christian Prokop. "Zuerst macht er eine Trainerdiskussion auf, am nächsten Tag will er davon nichts mehr wissen und fühlt sich angeblich falsch verstanden", sagte Schwarzer. "Bob legt es immer so aus, wie er es gerade braucht, das ist seine große Stärke, und damit stellt er die ganze Handball-Welt auf den Kopf. Damit habe ich ein Riesenproblem."

Nach dem verpassten Halbfinale hatte Hanning vor der Partie gegen Österreich als entscheidendes Kriterium formuliert, was die Mannschaft mit ihrem Trainer in diesem Spiel mache. Dass er damit eine Trainerdiskussion eröffnet habe, wies er anschließend scharf zurück. "Dahinter steckt eine Strategie, ein ganz klarer Plan", meinte Schwarzer.