Essen. Elisabeth Pähtz erreichte als erste deutsche Schachspielerin den Großmeister-Titel. Eine Frau im WM-Finale sieht sie noch lange nicht.

Wenn am Freitag Weltmeister Magnus Carlsen und sein russischer Herausforderer Jan Nepomnjaschtschi bei der Schach-Weltmeisterschaft zur sechsten Partie antreten, ist auch Elisabeth Pähtz gespannt. Abends klickt sie die WM-Partie durch. Die 36-jährige Erfurterin ist seit fast 20 Jahren die beste deutsche Schachspielerin. Seit vier Wochen darf sie sich als erste deutsche und erst 40. Schachspielerin auf der Welt Großmeister nennen. Im Interview erzählt sie, wie sie zweimal ein Remis gegen Carlsen holte, warum sie glaubt, dass es mindestens 50 bis 60 Jahre dauern wird, bis eine Frau um die WM spielen wird. Außerdem erinnert sie sich, wie sie 1999 als 13-Jährige Hape Kerkeling zum Erfolg gegen das Schachteam des FC Bayern München verhalf.

Sie haben 2005 beim Young Masters in Lausanne zweimal remis gegen Carlsen gespielt. Wie ist es gegen ihn zu spielen?

Elisabeth Pähtz: Damals war er aber noch nicht so gut wie heute. Er war noch ein Teenager. Als 16-Jähriger war er eher verschlossen. Aber ich kann jetzt kein bestimmtes Gefühl vermitteln. Ich wusste ja auch 2005 nicht, dass er später mal Weltmeister wird. Man konnte damals erahnen, dass er sich mal in die Top Ten der Welt reinboxen kann. Aber nicht, dass er mal Weltmeister wird.