Erfurt. Erste Projekte im Freistaat ruhen bereits, weil die staatliche Förderung nicht ausreicht.

Der Thüringer Verband der Wohnungswirtschaft befürchtet angesichts der schwierigen Lage der Bauwirtschaft und finanzieller Engpässe einen Investitionsstopp bei der energetischen Sanierung von Mietwohnungen. Erste Projekte bei kommunalen und genossenschaftlichen Wohnungsunternehmen im Freistaat ruhten bereit, erklärte der Verband der Thüringer Wohnungs- und Immobilienwirtschaft am Freitag in Erfurt. Eine dramatische Entwicklung zeichne sich ab, weil die staatliche Förderung nicht ausreiche.

Ohne die finanzielle Unterstützung von Bund und Land drohe eine Verschärfung der Situation auf dem Wohnungsmarkt. Die durch gestiegene Energiepreise höheren Wohnkosten würden mit den nötigen Investitionen zur Erfüllung der Klimaschutzziele weiter wachsen. Das könne zu sozialen Verwerfungen führen.

Appell an die Politik

Die Thüringer Wohnungswirtschaft fordere von der Politik „dringend eine Überprüfung der derzeitigen Fördermaßnahmen und gesetzlichen Vorgaben“. Die vorgesehene Förderung zur Umsetzung des Gebäudeenergiegesetzes reichten nicht, erklärte Verbandsdirektor Frank Emrich. „Wir appellieren an die Politik, dringend Lösungen zu finden.“

Der Verband vertritt nach eigenen Angaben 225 Mitgliedsunternehmen, darunter 180 Wohnungsunternehmen. Etwa jeder zweite Mieter in Thüringen wohne bei einem Verbandsunternehmen, die rund 264.000 Wohnungen bewirtschafteten.

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