Mehr Geld ausgeben für weniger im Einkaufswagen – nicht nur bei Lebensmitteln merken die Verbraucher das. Dass sie sich angesichts der Inflation mit Anschaffungen zurückhalten, zeigt die Statistik.

Bei gestiegenen Verbraucherpreisen sind die realen Umsätze im Thüringer Einzelhandel im ersten Halbjahr 2023 gesunken. Inflationsbereinigt seien die Umsätze um 4,5 Prozent unter denen des Vorjahreszeitraums geblieben, teilte das Statistische Landesamt am Freitag mit. Nominal, also mit Inflation, lagen sie um 4,4 Prozent über dem Vorjahresniveau. Besonders deutlich fiel dieser Effekt bei in Supermärkten erhältlichen alltäglichen Verbrauchsprodukten und bei Lebensmitteln aus.

So gingen die Umsätze der Lebensmittelhändler im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 real zwar um 1 Prozent zurück, nominal hatten sie jedoch 9,5 Prozent mehr in der Kasse. In Supermärkten, Kaufhäusern und Verbrauchermärkten waren die Einkaufe um 4,9 Prozent rückläufig, wegen der Preissteigerungen landeten aber nominal insgesamt 8,2 Prozent mehr bei den Händlern als im Vergleichszeitraum 2022. "Praktisch bedeutet das, dass die Leute weniger gekauft haben, dafür aber mehr zahlen mussten", erläuterte ein Sprecher des Landesamtes die Angaben.

Deutliche Umsatzverluste im Handel

Im Handel mit sonstigen Haushaltsgeräten waren sowohl real (minus 13,5 Prozent) als auch nominal (minus 6,1 Prozent) deutliche Umsatzverluste zu verzeichnen. Laut Landesamt zeigt sich hier, dass viele Menschen in der Inflation ihre Einkäufe bei diesen Produkten eingeschränkt haben. Auch an den Tankstellen gab es Rückgänge sowohl nominal (minus 12,0 Prozent) als auch real (7,3 Prozent). Beim Sprit sei der Preissteigerungseffekt nicht mehr so stark ausgefallen wie beim sprunghaften Anstieg unmittelbar nach Beginn des Ukraine-Kriegs im vergangenen Jahr, sagte der Sprecher.

Weitgehend stabil sei der Einzelhandel mit Bekleidung, Schuhen, Lederwaren, Schmuck oder Gesundheitsprodukten wie Brillen oder Medikamenten geblieben. Hier sanken die realen Umsätze 0,5 Prozent, während die inflationsbereinigten Erlöse um 4,3 Prozent über denen des 1. Halbjahres 2022 lagen.

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