Erfurt. Nach Vorwürfen der Tierquälerei will der Thüringer Geflügelvertreiber Astenhof vorerst keine Hähnchen mehr aus der betreffenden Mastanlage verkaufen.

Der Geflügelvertreiber Astenhof will nach Vorwürfen der Tierquälerei vorerst keine Hähnchen mehr aus der betreffenden Mastanlage verkaufen. Der Betrieb sei aus der Lieferkette genommen worden, bis die Vorwürfe endgültig geklärt seien, teilte das Unternehmen mit Sitz in Hainspitz (Saale-Holzland-Kreis) mit. „Tierschutzverstöße werden von uns nicht toleriert.“

Tierschützer hatten zuvor schwere Vorwürfe gegen den Betrieb erhoben, unter anderem soll es zu illegalen Notschlachtungen kranker Tiere gekommen sein. Staatsanwaltschaft und Polizei ermitteln wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz.

Astenhof erklärte, gegen eine Person, die in Videos der Tierschützer zu erkennen ist, wie sie „augenscheinlich tierschutzwidrige Notschlachtungen vornimmt“, werden arbeitsrechtliche Maßnahmen eingeleitet. Außerdem werde der betreffende Betrieb Strafanzeigen erstatten, soweit in dem Material der Tierschützer tierschutzwidrige Verhaltensweisen dokumentiert seien.

Auch die „Initiative Tierwohl“, deren Siegel das von Astenhof vermarktete Fleisch trägt, reagierte auf die Vorwürfe. „Derartiges Verhalten kann kein Kontrollsystem vollumfänglich unterbinden – es sei denn, eine dauerhafte Überwachung zu jeder Tages- und Nachtzeit von Personen in landwirtschaftlichen Betrieben würde implementiert“, hieß es in einer Stellungnahme.