Mülheim/Ruhr. Die Maßnahme soll in der Coronavirus-Pandemie helfen, Gedränge in den Supermärkten zu vermeiden. Diese großen Discounter machen mit.

Weniger Gedränge am Supermarktregal, bitte. Der Discounter Aldi Süd will in der Corona-Krise mit digitalen Zutrittskontrollen die Zahl der Kunden in seinen Filialen begrenzen. Sensoren an den Ein- und Ausgängen sollen dabei überwachen, wie viele Kunden sich zu jeder Zeit im Geschäft gerade aufhalten.

Aldi-Manager Malte Kuhn erklärt: „Das Zugangssystem gewährleistet, dass die Auslastungshöchstgrenzen in unseren Filialen nicht überschritten werden.“ Der Discounter will die Zugriffskontrollen in der Hälfte seiner 1930 Filialen einführen. Die Filialmitarbeiter werden dabei automatisch über eine App, per SMS oder Anrufe über die Auslastung informiert.

In einzelnen Filialen soll auch ein Ampelsystem oder eine Bildschirmanzeige getestet werden, die die Kunden über die Auslastung der Filiale informiert und so den Zugang steuert.

Ähnliches plant Konkurrent Lidl. Der Discounter testet derzeit im Saarland eine technische Zutrittskontrolle mit dem Ziel, automatisiert einer vorab definierten Anzahl von Kunden Zutritt in die Filiale zu ermöglichen. Wie bei einer Ampel zeigen die Farben Grün und Rot an, ob Kunden in den Markt können oder ob der Zutritt verwehrt bleibt.

Gesteuert wird die Ampel laut Lidl-Mitteilung durch eine 3D-Kamera, die „ein anonymisiertes Bild von sich bewegenden Objekten am Ein- und Ausgang erzeugt“.

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Aldi Süd überwacht Kunden im Laden – und stellt mehr Mitarbeiter ein

Bei steigenden Umsätzen in der Corona-Krise benötigt der Discounter auch weitere Mitarbeiter: Aldi Süd hat nach eigenen Angaben im März bereits rund 2200 Teilzeitkräfte eingestellt. Dabei profitierte das Unternehmen auch von der Zusammenarbeit mit McDonald’s. Der Burger-Riese vermittelte dem Discounter eigene Mitarbeiter, die wegen der Ladenschließungen nicht benötigt wurden. Auch das Schwesterunternehmen Aldi Nord profitierte von der Zusammenarbeit mit McDonald’s.

Konkurrent Lidl stockte seine Teams in den Filialen und Lagern ebenfalls auf. „Sowohl auf nationaler als auch auf regionaler Ebene finden Kooperationen mit Unternehmen statt, die ihre Mitarbeiter in der aktuellen Situation nicht beschäftigen können“, berichtete eine Lidl-Sprecherin.

Die Supermarktkette Rewe spricht nach eigenen Angaben zurzeit Gruppen wie Studenten an, die von der Schließung der Hochschulen betroffen sind. Zudem stehe Rewe im Kontakt mit Unternehmen, deren Mitarbeiter derzeit in Kurzarbeit seien – etwa aus den Bereichen Gastronomie, Touristik oder Textilien, berichtete ein Unternehmenssprecher. Gesucht würden zeitlich befristete Hilfskräfte. Mehrere Tausend Helfer hätten sich bereits gemeldet.

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(dpa/jha/phb)