Halle. Nach den tödlichen Schüssen in Halle gibt es eine Diskussion um rechte Anstifter und die Reaktion darauf. Alle Infos im News-Blog.

Der offenbar antisemitische und rechtsextreme Anschlag in Halle an der Saale mit zwei Toten schockiert viele Menschen in Deutschland und weltweit. Ein Mann hatte am Mittwoch versucht, eine Synagoge im Paulusviertel zu stürmen.

Verdächtig ist der 27-jährige Stephan B. Bei einem Termin beim Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs hat er inzwischen ein Geständnis abgelegt und ein rechtsextremistisches und antisemitisches Motiv gestanden.

Auf der Politik liegt nun der Druck, etwas gegen die rechtsextreme Gewalt im Land zu tun. Die Innenminister des Bundes und der Länder haben sich bei einer Konferenz am 18. Oktober auf ein Maßnahmenpaket geeinigt.

Halle: Schießerei vor Synagoge – das Wichtigste in Kürze

  • Zwei Menschen sind in Halle/Saale am 9. Oktober durch Schüsse getötet worden
  • Ein Mann starb in einem Döner-Imbiss, eine Frau wurde vor einer Synagoge getötet
  • Zuvor hatte der Täter versucht, die Synagoge zu stürmen
  • Der Täter soll der 27 Jahre alte Deutsche Stephan B. sein. Inzwischen hat er ein Geständnis abgelegt
  • Es gibt ein Video, das den Täter bei seiner Tat zeigt – es wurde live bei Twitch gestreamt
  • Am 10. Oktober wurde Haftbefehl gegen Stephan E. erlassen

Schießerei in Halle und Landsberg – alle Infos im News-Blog:

Freitag, 18. Oktober: Innenministerkonferenz will rechtsextreme Netzwerke lahmlegen

18.43 Uhr: Die Innenminister von Bund und Ländern haben sich am Freitag auf Maßnahmen geeinigt, wie rechtsextreme Netzwerke zerschlagen und damit auch rechtsextreme Gewalt eingedämmt werden kann. Horst Seehofer will rechte Vereine in den „nächsten Wochen“ verbieten.

Donnerstag, 17. Oktober: Tür soll an Rettung vieler Menschen erinnern

6.08 Uhr: Eine eher unscheinbare Tür hat bei dem antisemitischen Anschlag eines Rechtsextremisten in Halle Dutzenden Menschen wohl das Leben gerettet. Die jüdische Gemeinde will die Tür erhalten, indes nicht an derselben Stelle wie bisher. Es gebe verschiedene Ideen, wo die Tür künftig sein soll, sagte der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde Max Privorozki.

Halle: Die Tür der Synagoge hielt Stephan B. davon ab, ein noch viel größeres Blutbad anzurichten.
Halle: Die Tür der Synagoge hielt Stephan B. davon ab, ein noch viel größeres Blutbad anzurichten. © dpa | Jan Woitas

„Möglicherweise werden wir sie außerhalb der Synagoge in den Hof stellen, damit man, wenn man in die Synagoge kommt, sieht, wie uns diese Tür gerettet hat.“ Möglicherweise werde die Tür in der Stadt stehen, sagte er. „Wir haben das noch nicht entschieden“, sagte Privorozki.

Dies werde voraussichtlich im Dezember auf der ordentliche Repräsentantenversammlung der Gemeinde geschehen. „Die Tür wird nicht weggeschmissen“, betonte der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde.

5.14 Uhr: Rund eine Woche nach dem antisemitischen Anschlag in Halle debattiert der Bundestag heute (Donnerstag) über Konsequenzen. Nach der Regierungserklärung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zum EU-Gipfel und der Aussprache dazu ist dafür eine einstündige Debatte vorgesehen.

1.03 Uhr: Nach der Attacke auf eine Synagoge in Halle fordert Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) ein Anti-Extremismus-Gesetz: „Manchmal muss man einfach handeln, auch wenn das nicht im Koalitionsvertrag vorgesehen ist. Und jetzt sind wir in einer solchen Situation“, sagte Giffey im Gespräch mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ).

Giffey kündigte überdies an, Betreiber von Gaming-Plattformen zu Schutzmaßnahmen zu verpflichten.„Es gab Chemnitz. Es gab den Mord an Walter Lübke. Und jetzt ein weiteres katastrophales Ereignis. Halle muss der allerletzte Weckruf gewesen sein. Wir können nicht länger abwarten“, sagte die SPD-Politikerin.

Der Vorschlag der Ministerin: ein „Demokratie-Fördergesetz“, das für stabile Strukturen von Präventionsprojekten - etwa Aussteigerprogrammen für Rechtsextremisten - sorgt und deren Finanzierung garantiert. Derzeit fehle für eine kontinuierliche Förderung die Rechtsgrundlage.

Mittwoch, 16. Oktober: Polizisten durchsuchen Wohnung in Mönchengladbach

13.35 Uhr: Stephan B. hat sich im September 2018 bei der Bundeswehr beworben. Das verlautete am Mittwoch aus einer nicht-öffentlichen Sitzung des Innenausschusses des Bundestages, an der auch der Generalbundesanwalt Peter Frank teilnahm. Den Angaben zufolge zog er seine Bewerbung allerdings später wieder zurück. Weshalb er sich anders entschied, ist noch nicht bekannt. Er hatte Ende 2010 bis 2011 einige Monate Wehrdienst geleistet.

Der Mann habe sich auf eine Mannschaftslaufbahn beworben, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus der Bundeswehr. Im Jahr 2019 habe er einen Tag vor dem Auswahlverfahren dann eine Email geschrieben und erklärt, er verzichte auf die Bewerbung. Die Gründe seien unklar geblieben. „Wir wissen es nicht“, hieß es dazu aus der Bundeswehr.

11.39 Uhr: Stephan B. soll sich bereits 2015 im „Darknet“ eine Schusswaffe besorgt haben. Das berichteten mehrere Teilnehmer einer nicht-öffentlichen Sitzung des Innenausschusses des Bundestages am Mittwoch unter Berufung auf Generalbundesanwalt Peter Frank. Im versteckten Teil des Internets soll der mutmaßliche Halle-Attentäter auch Bauteile für die Waffen, die er selbst gebaut hat, bestellt haben.

10.44 Uhr: Einer gemeinsamen Recherche von von WDR, NDR und „Süddeutscher Zeitung“ zufolge haben Polizisten am Mittwoch die Wohnung eines Mannes in Mönchengladbach durchsucht. Laut dem Bericht sei der Mann am vergangenen Wochenende bereits zum Anschlag in Halle befragt worden.

Nach WDR-Informationen wird gegen den Mann wegen Verdachts der Volksverhetzung ermittelt. Er soll das „Manifest“ des mutmaßlichen Attentäters von Halle, Stephan B., ins Internet gestellt haben. Die Ermittler seien durch einen Tipp aus dem Ausland auf die Spur gekommen, heißt es in dem Bericht.

Dienstag, 15. Oktober: Verwirrung um Steinmeiers Imbiss-Besuch

12.28 Uhr: Für eines der Terroropfer von Halle ist an diesem Freitag eine Trauerfeier in Merseburg geplant. Das bestätigte die Stadt Merseburg am Dienstag. Verwandte des 20-Jährigen, der in einem Dönerladen erschossen worden war, hatten eine Traueranzeige in der „Mitteldeutschen Zeitung“ geschaltet. „Eine unfassbare Schreckenstat hat mir meinen Sohn, unseren Enkel, Onkel, Neffen und Freund genommen. Unsere Herzen sind gebrochen“, heißt es darin.

8.37 Uhr: Nach dem antisemitischen Anschlag in Halle fordert die Deutsche Polizeigewerkschaft von den Ländern mehr finanzielle Mittel zum Schutz jüdischer Einrichtungen in Deutschland. „Wenn der Kampf gegen Antisemitismus bei uns völlig zu Recht Staatsräson ist, dann muss es uns auch das Geld wert sein“, sagte der Bundesvorsitzende Rainer Wendt der „Augsburger Allgemeinen“.

Als Vorbild nannte er das Land Berlin, das eine zentrale Abteilung für Objektschutz habe und dort keine Beamten, sondern Angestellte einsetze. Solche speziellen Einheiten für Objektschutz seien auch in anderen Teilen Deutschlands erforderlich, betonte Wendt.

7.08 Uhr: Der Rechtsextremismus wird nach Einschätzung der Sicherheitsbehörden zunehmend zu einer Gefahr für die Demokratie in Deutschland. Die Polizei stufe aktuell 43 Rechtsextremisten als Gefährder ein, denen ein Anschlag zuzutrauen ist, erklärte das Bundeskriminalamt knapp eine Woche nach dem Anschlag auf eine Synagoge in Halle mit zwei Toten am Dienstag in Berlin.

6.59 Uhr: Welche Rolle spielt die Gaming-Szene in der Extremisierung? Horst Seehofer hatte die Debatte angestoßen – und umgehend einen Shitstorm aus der Spielerecke erfahren müssen. Wie Miro Dittrich, Rechtsextremismus-Experte der Amadeu Antonio Stiftung, die Aussagen einordnet: Wie gefährlich sind die „rechten Gamer“.

5.52 Uhr: Der Besitzer des angegriffenen Döner-Imbisses, Izzet Cagac, hatte sich bei Facebook in einem Kommentar beschwert, dass sich Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier nach dem Anschlag zwar zu der Synagoge begeben hatte, nicht aber zu seinem Imbiss. „Ich bin sehr enttäuscht.“ Wenn ein Präsident für die Opfer da sei, „dann bitte für alle da sein. Wir verachten das genauso.“

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Tatsächlich hatte es sich aber um ein Missverständnis gehandelt. Steinmeier sei sehr wohl an dem Imbiss gewesen, habe Blumen niedergelegt – Cagac sei allerdings selbst abwesend gewesen.

In Folge der Kritik und der Auflösung hat sich Steinmeier noch einmal persönlich telefonisch mit dem Besitzer unterhalten, sein Mitgefühl ausgedrückt.

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Er sei mit seinen Gedanken auch bei allen Mitarbeitern des Imbisses, die noch unter den schrecklichen Eindrücken des Anschlags stünden. Cagac erklärte bei Facebook: „Ich danke Ihnen für die schönen Sätze. Für Ihre weisen Worte.“ Es werde „sehr gut tun“, dass er persönlich angerufen habe.

Montag, 14. Oktober: Aufarbeitung der Horror-Tat beginnt

17.00 Uhr: Die Polizei hat den Attentäter von Halle bei seiner Flucht eine Stunde lang aus den Augen verloren. Das berichteten mehrere Landtagsabgeordnete aus einer Sondersitzung des Innenausschusses in Magdeburg. Festgenommen wurde er am Ende nicht etwa von Spezialkräften, sondern von zwei Revierpolizisten aus der Kleinstadt Zeitz, wie der SPD-Innenexperte Rüdiger Erben ausführte.

11.31 Uhr: Der Vorsitzende des Parlamentarischen Kontrollgremiums, Armin Schuster, hat nach dem Anschlag von Halle für mehr Möglichkeiten der Sicherheitsbehörden im Internet geworben. „Wenn wir - egal auf welcher Plattform wir unterwegs sind - Dinge sehen, die strafrechtlich relevant sind, dann brauchen wir schon den Provider und die IT-Adresse, also Verkehrsdaten im Prinzip, um denjenigen auch ausfindig zu machen“, sagte der CDU-Politiker am Montag im RBB-Inforadio.

6.01 Uhr: Wenige Tage nach dem Terroranschlag von Halle beginnt die politische Aufarbeitung. So kommen etwa im Magdeburger Landtag am Montagvormittag die Innenexperten zu einer Sondersitzung zusammen. Sie wollen von der Landesregierung wissen, was inzwischen zu den Ereignissen und den Hintergründen bekannt ist.

Sonntag, 13. Oktober: Horst Seehofer irritiert mit Aussagen zu Computerspielen

20.15 Uhr: Nur wenige Tage nach dem Terroranschlag von Halle waren die Bürger der Stadt am Sonntag zur Bürgermeisterwahl aufgerufen. Es hatte nach dem Anschlag keinen wirklichen Wahlkampf mehre gegeben.

Bernd Wiegand (parteilos), Oberbürgermeister von Halle/Saale, am Abend nach der ersten Runde der Bürgermeisterwahl.
Bernd Wiegand (parteilos), Oberbürgermeister von Halle/Saale, am Abend nach der ersten Runde der Bürgermeisterwahl. © dpa | Hendrik Schmidt

Bei der Abstimmung am Sonntag, wenige Tage nach dem Terroranschlag in der größten Stadt von Sachsen-Anhalt, lag Amtsinhaber Bernd Wiegand zwar mit 44 Prozent der Stimmen deutlich vorn, wie die Wahlleitung bekannt gab. Der parteilose Politiker verpasste jedoch die absolute Mehrheit und muss am 27. Oktober in der Stichwahl gegen den rot-rot-grünen Kandidaten Hendrik Lange (Linke) antreten.

Lange kam dem vorläufigen Ergebnis zufolge auf gut 25 Prozent der Stimmen. Der gemeinsame Kandidat von CDU und Liberalen, Andreas Silbersack (FDP) landete mit fast 23 Prozent nur knapp dahinter. Die Hallenser machten deutlich häufiger von ihrem Wahlrecht Gebrauch als vor sieben Jahren: Mehr als 42 Prozent der rund 191.000 Wahlberechtigten gaben ihre Stimme ab. Damals hatte die Beteiligung bei 34,6 Prozent gelegen.

13.48 Uhr: Nach einem umstrittenen Zitat zu dem Anschlag von Halle hat sich Annegret Kramp-Karrenbauer in einer Rede beim Deutschlandtag der Jungen Union nun erklärt. Der antisemitische Anschlag von Halle sei „eine Schande“ gewesen. Zudem bekräftigte die CDU-Chefin ihre umstrittene Äußerung, es handle sich um „ein Alarmzeichen, das niemanden von uns kalt lassen darf“.

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Nun sagte sie ergänzend, es habe zuvor andere Alarmzeichen gegeben. „Aber das Problem ist, dass keines dieser Alarmzeichen anscheinend so angekommen ist, dass man erkennt: Rechtsradikalismus und der politische Arm des Rechtsradikalismus, die AfD, sind ein wirkliches Problem in Deutschland.“ Die Junge Union unterbrach am Freitagabend ihre Tagung, um einen Kranz an der Synagoge in Saarbrücken niederzulegen.

Samstag, 12. Oktober: Nach Anschlag von Halle diskutieren SPD und Union über Überwachung der AfD

17.13 Uhr: Nach dem Anschlag von Halle wird in Deutschland darüber diskutiert, wie sich Rechtsextreme radikalisieren. Beobachter geben dabei auch der AfD und den rechten Parolen derer Parteimitglieder die Schuld daran, dass es zu rechter Gewalt kommt.

„Ich glaube die Betroffenheit, die an einigen Stellen geheuchelt wird, nicht“, sagte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) beim Deutschlandtag der Jungen Union in Saarbrücken. „Die AfD ist nicht auf dem Weg, eine bessere und ehrlichere CDU zu werden. Die AfD ist auf dem Weg, die wahre NPD in Deutschland zu sein.“ Die AfD sei „alles, aber sie ist nicht bürgerlich“, sagte Söder.

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„Die AfD will nicht zurück in die 80er und 90er - ein Teil ihrer Funktionäre will zurück in die 30er.“ Das Bundesverfassungsgericht hat die NPD in einem Urteil 2017 als verfassungsfeindlich bezeichnet.

SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil verlangte eine Beobachtung der AfD durch den Verfassungsschutz. „Das ist eine verfassungsfeindliche Partei“, sagte er auf dem Parteitag der baden-württembergischen SPD in Heidenheim. „Die Brandstifter, die mitverantwortlich sind, die sitzen heute auch in den Parlamenten. Die AfD ist die Partei, die dafür sorgt, dass wir ein solches gesellschaftliches Klima haben.“ Der Täter von Halle sei kein Einzeltäter gewesen. „Das war vielleicht einer, der geschossen hat. Aber das waren ganz viele, die ihn munitioniert haben.“

Freitag, 11. Oktober: Gewerkschaft der Polizei hält Seehofers Pläne für unrealistisch

20.53 Uhr: Der mutmaßliche Täter Stephan B. wurde bei der Bundeswehr an Waffen ausgebildet. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums sagte der Deutschen Presse-Agentur, B. habe in der Zeit vor Aussetzung der Wehrpflicht seine Grundausbildung abgeleitet.

19.50 Uhr: Vor 42 Jahren versetzte die Rote Armee Fraktion (RAF) Deutschland in Angst und Schrecken. Nun sind es Rechtsterroristen, die Dutzende Menschen töten. Unser Kolumnist Hajo Schumacher hat Parallelen in den Zielen beider Gruppen ausgemacht: Sie alle wollen den Tod des deutschen Staates.

18.52 Uhr: Für seinen Anschlag auf die Synagoge parkte der mutmaßliche Täter Stephan B. ein ganzes Arsenal an Waffen in seinem Wagen. Wie kam Stephan B. in dessen Besitz? Wir haben recherchiert – mit dem Ergebnis: So einfach kommen Neonazis an Waffen

17.02 Uhr: Der mutmaßliche Täter Stephan B. soll den Terroranschlag von Halle mehrere Monate im Voraus geplant haben. Nach Angaben von „Zeit Online“ habe B. kurz nach dem rechtsextremen Attentat von Christchurch in Neuseeland im März mit den Planungen begonnen.

Diese Waffe hat Stephan B. wohl selbst gebaut.
Diese Waffe hat Stephan B. wohl selbst gebaut. © Screenshot | Screenshot

So soll er sich kurz danach Anleitungen zum Bau von Waffen besorgt haben und Bauteile nach und nach über das Internet oder auf Trödelmärkten gekauft haben. Einige Teile der Waffen soll er mit einem 3-D-Drucker gefertigt haben. In seinem Manifest habe der Attentäter ausführlich über den Waffenbau berichtet.

15.41 Uhr: Der Attentäter von Halle steht nach Angaben seines Verteidigers zu seiner Tat. „Es wäre unsinnig, da etwas abzustreiten, und das hat er auch nicht getan“, sagte der Karlsruher Anwalt Hans-Dieter Weber am Freitag dem Südwestrundfunk (SWR). Sein Mandant Stephan B. sei intelligent, wortgewandt, aber sozial isoliert. Auslöser für die Tat sei gewesen, dass er andere Menschen für eigene Probleme verantwortlich mache.

„In seinem Weltbild ist es halt so, dass er andere verantwortlich macht für seine eigene Misere, und das ist letztendlich der Auslöser, für dieses Handeln.“ Er sehe Kräfte am Werk, die im Verborgenen wirkten, aber sehr einflussreich seien und auf die Politik einwirken könnten, so Weber.

Anschlag von Halle – Die Tage danach

Einen Tag nach dem Angriff besuchen Jeremy Issacharoff (l.-r.), Botschafter des Staates Israel in Deutschland, Holger Stahlknecht, Innenminister von Sachsen-Anhalt, Reiner Haseloff, Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit Ehefrau Elke Büdenbender, den Tatort an der Synagoge.
Einen Tag nach dem Angriff besuchen Jeremy Issacharoff (l.-r.), Botschafter des Staates Israel in Deutschland, Holger Stahlknecht, Innenminister von Sachsen-Anhalt, Reiner Haseloff, Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit Ehefrau Elke Büdenbender, den Tatort an der Synagoge. © dpa | Jan Woitas
Trauernde legten Blumen vor der Synagoge in Halle nieder.
Trauernde legten Blumen vor der Synagoge in Halle nieder. © Reuters | FABRIZIO BENSCH
Frank-Walter Steinmeier besuchte am Donnerstag den Tatort in Halle. Der Staat müsse Verantwortung für die Sicherheit jüdischen Lebens in Deutschland übernehmen, so der Bundespräsident.
Frank-Walter Steinmeier besuchte am Donnerstag den Tatort in Halle. Der Staat müsse Verantwortung für die Sicherheit jüdischen Lebens in Deutschland übernehmen, so der Bundespräsident. © dpa | Soeren Stache
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (m.) gab im Beisein von Politikern und Vertretern der jüdischen Gemeinde an der Synagoge ein Statement ab.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (m.) gab im Beisein von Politikern und Vertretern der jüdischen Gemeinde an der Synagoge ein Statement ab. © dpa | Hendrik Schmidt
Auch Bundesinnenminister Horst Seehofer besuchte den Tatort und legte Blumen nieder.
Auch Bundesinnenminister Horst Seehofer besuchte den Tatort und legte Blumen nieder. © Reuters | FABRIZIO BENSCH
Am Donnerstagvormittag fand eine Mahnwache an der Synagoge statt. Hier ein Mann mit einer israelischen Fahne.
Am Donnerstagvormittag fand eine Mahnwache an der Synagoge statt. Hier ein Mann mit einer israelischen Fahne. © Reuters | FABRIZIO BENSCH
Fußballfans sind vor den Döner-Imbiss in Halle gekommen.
Fußballfans sind vor den Döner-Imbiss in Halle gekommen. © Reuters | Hannibal Hanschke
Eines der Opfer war Teil der HFC-Fankurve vom Drittligisten Hallescher FC.
Eines der Opfer war Teil der HFC-Fankurve vom Drittligisten Hallescher FC. © Reuters | Hannibal Hanschke
Die Fußballfans trauern: Beim Länderspiel zwischen Deutschland und Argentinien am Mittwochabend war in Dortmunder Westfalenstadion eine Gedenkminute für die Opfer von Halle abgehalten worden.
Die Fußballfans trauern: Beim Länderspiel zwischen Deutschland und Argentinien am Mittwochabend war in Dortmunder Westfalenstadion eine Gedenkminute für die Opfer von Halle abgehalten worden. © Reuters | Hannibal Hanschke
Sebastian Hartmann (SPD, l.-r.), Joachim Stamp (FDP), Oberrabbiner Raphael Evers (mit schwarzem Hut), Gemeindevorstandsmitglied Ruth Rubinstein, der Gemeindevorsitzende Oded Horowitz, Armin Laschet (CDU), Ministerpräsident Nordrhein-Westfalen, Mona Neubaur und Felix Banaszak, NRW Vorsitzende Bündnis 90/Die Grünen, legen Rosen auf die Treppenstufen vor dem Eingang zur Synagoge in Düsseldorf.
Sebastian Hartmann (SPD, l.-r.), Joachim Stamp (FDP), Oberrabbiner Raphael Evers (mit schwarzem Hut), Gemeindevorstandsmitglied Ruth Rubinstein, der Gemeindevorsitzende Oded Horowitz, Armin Laschet (CDU), Ministerpräsident Nordrhein-Westfalen, Mona Neubaur und Felix Banaszak, NRW Vorsitzende Bündnis 90/Die Grünen, legen Rosen auf die Treppenstufen vor dem Eingang zur Synagoge in Düsseldorf. © dpa | Caroline Seidel
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B. hat gestanden, am Mittwoch aus rechtsextremistischen und antisemitischen Motiven eine Synagoge in Halle angegriffen zu haben. Es gelang ihm aber nicht, sich Zutritt zu verschaffen. Stattdessen erschoss der 27-Jährige eine Passantin und einen Mann in einem Döner-Imbiss. Dazu sagte Weber laut SWR, aus Sicht seines Mandanten sei die Tat „schiefgegangen“. Zielrichtung sei eine andere gewesen, die Opfer, die es gegeben habe, seien nicht vorgesehen gewesen. Laut Weber sollte B. noch am Freitag aus Karlsruhe zurück nach Halle ins dortige Gefängnis gebracht werden.

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Stephan B. wurde mit dem Hubschrauber nach Karlsruhe gebracht.
Stephan B. wurde mit dem Hubschrauber nach Karlsruhe gebracht. © Reuters | RALPH ORLOWSKI

11.33 Uhr: Nach Informationen des „Spiegel“ und der Deutschen Presse-Agentur haben Ermittler bei einer Durchsuchung in Sachsen-Anhalt einen 3D-Drucker entdeckt, den Stephan B. möglicherweise zur Herstellung von Schusswaffen benutzt hat.

11.24 Uhr: Der geständige Stephan B. nutzte für einen Video-Stream der Tat die Plattform Twitch, die sonst viele Gamer nutzen.

10.38 Uhr: Unter den Opfern des Anschlags von Halle ist auch ein großer Schlagerfan. Stars wie Ella Endlich Andrea Berg oder auch Stefan Mross posten in den sozialen Netzwerken Fotos von sich und der 40-jährigen Jana L. Ella Endlich schreibt auf auf Facebook, dass sie die Frau ins Herz geschlossen habe. „Ich kenne sie von den Treffen mit meinem Fanclub. Sie war von Beginn an dabei“, schreibt die „Let’s Dance“-Teilnehmerin.

Sie sei entsetzt, dass sie unter den Toten sei. „Terror, egal von wem ausgehend und gegen wen gerichtet, betrifft uns alle. Das darf keinen Platz in unserer Gesellschaft haben und wir müssen das gemeinsam aufarbeiten“, schreibt Endlich weiter.

Schießerei in Halle - Polizei im Großeinsatz

Der mutmaßliche Attentäter von Halle Stephan B. soll mehrere Menschen in Halle und Umgebung getötet und verletzt haben.
Der mutmaßliche Attentäter von Halle Stephan B. soll mehrere Menschen in Halle und Umgebung getötet und verletzt haben. © dpa | Uli Deck
In Halle war es am Mittwoch vor einer Synagoge zu einer Schießerei gekommen.
In Halle war es am Mittwoch vor einer Synagoge zu einer Schießerei gekommen. © Screenshot: ATV-Halle | Screenshot: ATV-Halle
Die Polizei war im Großeinsatz: Eine Passantin starb vor der Synagoge durch die Kugeln des Schützen.
Die Polizei war im Großeinsatz: Eine Passantin starb vor der Synagoge durch die Kugeln des Schützen. © Reuters | Stringer
Die Innenstadt von Halle war stundenlang abgeriegelt.
Die Innenstadt von Halle war stundenlang abgeriegelt. © VIA REUTERS | REUTERS TV
Ein Mann wurde festgenommen.
Ein Mann wurde festgenommen. © dpa | Sebastian Willnow
Der Täter erschoss zwei Menschen, zwei weitere wurden verletzt.
Der Täter erschoss zwei Menschen, zwei weitere wurden verletzt. © VIA REUTERS | REUTERS TV
Polizisten sicherten die Umgebung.
Polizisten sicherten die Umgebung. © dpa | Sebastian Willnow
Eines der Opfer, ein Mann, wurde in diesem Döner-Imbiss getötet.
Eines der Opfer, ein Mann, wurde in diesem Döner-Imbiss getötet. © dpa | Sebastian Willnow
Die Polizei verlegte Spezialeinheiten und Spezialfahrzeuge wie diesen „Survivor R“ nach Halle.
Die Polizei verlegte Spezialeinheiten und Spezialfahrzeuge wie diesen „Survivor R“ nach Halle. © dpa | Swen Pförtner
Beamte mit Maschinengewehren waren im Stadtgebiet von Halle unterwegs.
Beamte mit Maschinengewehren waren im Stadtgebiet von Halle unterwegs. © dpa | Swen Pförtner
Neben den Schüssen in Halle hat es auch Schüsse im rund 15 Kilometer entfernten Landsberg (Saalekreis) gegeben.
Neben den Schüssen in Halle hat es auch Schüsse im rund 15 Kilometer entfernten Landsberg (Saalekreis) gegeben. © dpa | Jan Woitas
Die Polizei riegelte nach den Schüssen mehrere Straßen ab.
Die Polizei riegelte nach den Schüssen mehrere Straßen ab. © dpa | Jan Woitas
Es war zunächst unklar, ob es einen Zusammenhang zu den Vorfällen in Halle gibt. Später sagte ein Anwohner, das Fluchtfahrzeug sei in Landsberg gefunden worden. Dafür gab es zunächst keine offizielle Bestätigung.
Es war zunächst unklar, ob es einen Zusammenhang zu den Vorfällen in Halle gibt. Später sagte ein Anwohner, das Fluchtfahrzeug sei in Landsberg gefunden worden. Dafür gab es zunächst keine offizielle Bestätigung. © dpa | Jan Woitas
Auch ein Hubschrauber der Bundespolizei war bei Wiedersdorf/Landsberg im Einsatz.
Auch ein Hubschrauber der Bundespolizei war bei Wiedersdorf/Landsberg im Einsatz. © dpa | Jan Woitas
Zwischen Halle und Leipzig wurden Autofahrer kontrolliert.
Zwischen Halle und Leipzig wurden Autofahrer kontrolliert. © dpa | Jan Woitas
Einsatzkräfte der Polizei untersuchen auf der Bundesstraße 91 in Sachsen ein Taxi, mutmaßlich das Fluchtfahrzeug des Schützen von Halle.
Einsatzkräfte der Polizei untersuchen auf der Bundesstraße 91 in Sachsen ein Taxi, mutmaßlich das Fluchtfahrzeug des Schützen von Halle. © dpa | Swen Pförtner
In Halle eskortierte die Polizei einen Bus mit der Aufschrift „Evakuierung“.
In Halle eskortierte die Polizei einen Bus mit der Aufschrift „Evakuierung“. © dpa | Sebastian Willnow
Trauer in Halle: Nach dem rechtsterroristischen Angriff vor einer Synagoge mit zwei Toten zündeten die Menschen auf dem Marktplatz in Halle Kerzen an.
Trauer in Halle: Nach dem rechtsterroristischen Angriff vor einer Synagoge mit zwei Toten zündeten die Menschen auf dem Marktplatz in Halle Kerzen an. © dpa | Swen Pförtner
Trauernde standen vor der Marienkirche auf dem Marktplatz in Halle.
Trauernde standen vor der Marienkirche auf dem Marktplatz in Halle. © dpa | Swen Pförtner
Auch am frühen Donnerstagmorgen sichert die Polizei die Synagoge. Der mutmaßliche Täter von Halle hatte am Vortag versucht, in die Synagoge einzudringen und ein Blutbad anzurichten.
Auch am frühen Donnerstagmorgen sichert die Polizei die Synagoge. Der mutmaßliche Täter von Halle hatte am Vortag versucht, in die Synagoge einzudringen und ein Blutbad anzurichten. © dpa | Jan Woitas
Passanten haben an der Synagoge in Halle eine Kerze aufgestellt.
Passanten haben an der Synagoge in Halle eine Kerze aufgestellt. © dpa | Jan Woitas
Die Polizei hat den Tatort nahe der Synagoge mit Sichtschutz abgesperrt.
Die Polizei hat den Tatort nahe der Synagoge mit Sichtschutz abgesperrt. © dpa | Swen Pförtner
Die „Tatortgruppe“ der Polizei war auch in der Nacht im Einsatz.
Die „Tatortgruppe“ der Polizei war auch in der Nacht im Einsatz. © dpa | Swen Pförtner
Auch bei einer Solidaritätskundgebung an der Neuen Synagoge in Berlin gedachten Menschen der Opfer von Halle.
Auch bei einer Solidaritätskundgebung an der Neuen Synagoge in Berlin gedachten Menschen der Opfer von Halle. © dpa | Christoph Soeder
Ein Papier mit der Botschaft „… und stiftet Frieden zwischen allen Menschen! Unsere Gedanken sind bei den Toten und dessen Angehörigen!
Ein Papier mit der Botschaft „… und stiftet Frieden zwischen allen Menschen! Unsere Gedanken sind bei den Toten und dessen Angehörigen!". © dpa | Christoph Soeder
Anteilnahme auch beim Fußball: Beim Länderspiel Deutschland – Argentinien im Signal Iduna Park am Mittwoch hielt die deutsche Mannschaft eine Schweigeminute für die Opfer von Halle.
Anteilnahme auch beim Fußball: Beim Länderspiel Deutschland – Argentinien im Signal Iduna Park am Mittwoch hielt die deutsche Mannschaft eine Schweigeminute für die Opfer von Halle. © dpa | Marius Becker
„Im stillen Gedenken an die Opfer in Halle an der Saale“, war auf der großen Tafel im Fußballstadion zu lesen.
„Im stillen Gedenken an die Opfer in Halle an der Saale“, war auf der großen Tafel im Fußballstadion zu lesen. © dpa | Christian Charisius
Die Sicherheit vor Synagogen wurde nach dem Vorfall von Halle erhöht, etwa wie hier in Dresden.
Die Sicherheit vor Synagogen wurde nach dem Vorfall von Halle erhöht, etwa wie hier in Dresden. © dpa | Robert Michael
Auch in anderen deutschen Städten wurde die Polizeipräsenz vor Synagogen und anderen jüdischen Einrichtungen erhöht.
Auch in anderen deutschen Städten wurde die Polizeipräsenz vor Synagogen und anderen jüdischen Einrichtungen erhöht. © dpa | Robert Michael
Am Donnerstag wurde Stephan B. mit einem Hubschrauber nach Karlsruhe geflogen.
Am Donnerstag wurde Stephan B. mit einem Hubschrauber nach Karlsruhe geflogen. © dpa | Uli Deck
Er wurde von Spezialeinheiten begleitet.
Er wurde von Spezialeinheiten begleitet. © dpa | Uli Deck
Vom Hubschrauber aus wurde B. mit einer Limousine zum Bundesgerichtshof gebracht.
Vom Hubschrauber aus wurde B. mit einer Limousine zum Bundesgerichtshof gebracht. © dpa | Silas Stein
Dort wurde der Terrorverdächtige einem Haftrichter vorgeführt.
Dort wurde der Terrorverdächtige einem Haftrichter vorgeführt. © dpa | Silas Stein
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10.25 Uhr: Stephan B., der mutmaßliche Todesschütze von Halle, hat das Attentat gestanden und auch ein rechtsextremistisches, antisemitisches Motiv bestätigt. Der 27-Jährige habe am späten Donnerstag bei einem mehrstündigen Termin beim Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs umfangreich ausgesagt. Dies erfuhr die dpa.

Donnerstag, 10. Oktober: Seehofer erinnert an Schwur „Nie wieder“

22.45 Uhr: Der Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof hat Haftbefehl gegen Stephan B. erlassen. Der Richter habe Untersuchungshaft angeordnet. Generalbundesanwalt Peter Frank hatte die Taten, die dem 27-Jährigen vorgeworfen werden, zuvor als Terror eingestuft.

Halle: Menschen stehen auf dem Marktplatz neben Blumen und Kerzen, um ein Zeichen gegen Gewalt zu setzen und um zu Trauern.
Halle: Menschen stehen auf dem Marktplatz neben Blumen und Kerzen, um ein Zeichen gegen Gewalt zu setzen und um zu Trauern. © dpa | Hendrik Schmidt

17.21 Uhr: Das Video vom Anschlag ist weiterhin online auffindbar. Ursprünglich hatte Stephan B. den Terror in Halle ins Internet gestreamt – auf das Portal Twitch. Fünf Personen sahen direkt zu, 2200 verfolgten später die Aufzeichnung, bevor es offline genommen wurde.

Auf der bei Rechten populären Plattform BitChute ist weiterhin ein Mitschnitt zu finden. Dort wurde das Video bis Donnerstagvormittag mehr als 90.000 Mal angesehen. Auf dem Portal sind mehrere Rechte unterwegs, die bei anderen Diensten wie Facebook gesperrt sind.

Auch auf 4Chan kann man sich das Video weiterhin ansehen. 35 Minuten lang ist der Mitschnitt des Terrors.

16.32 Uhr: Stephan B. wird dem Ermittlungsrichter überstellt, nachdem er nach Karlsruhe eingeflogen wurde. Der Generalbundesanwalt forderte einen Haftbefehl – wegen zweifachen Mordes und wegen neun Mordversuchen. Bei den beiden Verletzten in Landsberg handelt es sich um 40- und 41-Jährige, erklärte die Polizei.

Stephan B. nach Karlsruhe überstellt

weitere Videos

    16.25 Uhr: Ein zweiter Beschuldigter sei dem Innenministerium Sachsen-Anhalt entgegen anderer Berichte nicht bekannt, sagte Innenminister Stahlknecht. Nach derzeitigem Stand handele es sich um einen Einzeltäter.

    Ein Problem sei auch, dass Ermittler im Internet nicht die gleichen Rechte haben wie außerhalb. Auch darüber sei zu sprechen. „Wenn ich da nur eine Andeutung mache in Berlin, heißt es sofort, der will die Bürgerrechte beschneiden.“ Man wolle aber Verbrechen verhindern – und das Darknet sei Ursprung von viel Kriminalität. Im Darknet boomt das Geschäft mit der Kriminalität.

    16.02 Uhr: Alle Ermittlungsergebnisse und offenen Fragen haben wir hier für Sie zusammengefasst: Anschlag auf Synagoge in Halle: Was wir wissen – und was nicht.

    16.01 Uhr: „Eine Schande für unser Land“ nennt Seehofer die Ereignisse erneut. „Wir müssen leider der Wahrheit ins Gesicht blicken, und die Wahrheit lautet, die Bedrohungslage durch Antisemitismus, Rechtsextremismus und Rechtsterrorismus in Deutschland ist sehr hoch. Die Gewaltbereitschaft ist sehr hoch. Die Waffenaffinität ist sehr hoch.“ Neben Islamismus sei dies die zentrale Herausforderung für Deutschland.

    Nach dem Anschlag in Halle: Josef Schuster (li.), Präsident des Zentralrats der Juden und Horst Seehofer (CSU), Bundesinnenminister, bei der Pressekonferenz am Donnerstagnachmittag zum Stand der Ermittlungen.
    Nach dem Anschlag in Halle: Josef Schuster (li.), Präsident des Zentralrats der Juden und Horst Seehofer (CSU), Bundesinnenminister, bei der Pressekonferenz am Donnerstagnachmittag zum Stand der Ermittlungen. © dpa | Hendrik Schmidt

    15.48 Uhr: Innenminister Holger Stahlknecht spricht über die Entwicklung im Parlament, dass es wieder NS-Sprachgebrauch gebe und solche Tasten gegen Andersglaubende und Andersdenkende. „Sie sind nicht im juristischen Sinne mitschuldig“, aber sie seien „die geistigen Brandstifter“. Es gelte gesellschaftlich zusammenzurücken, damit sie keinen Nährboden in Deutschland finden.

    Stahlknecht berichtete bei der Pressekonferenz vom Ablauf des Polizeieinsatzes, nachdem um kurz nach 12 Uhr der Notruf einging, bei dem Schüsse im Hintergrund gehören gewesen seien.

    • Um 12.04 Uhr folgt der Notruf mit der Nachricht, dass jemand erschossen wurde
    • Um 12.11 Uhr waren die ersten Kräfte der Polizei vor Ort – der Täter nicht mehr
    • An der Synagoge hat sich der Täter sieben Minuten aufgehalten
    • Den Döner-Imbiss erreichte er elf Minuten später
    • 45 Sekunden später warf er einen Sprengsatz, beschoss Personen – und trifft auf sein zweites Opfer
    • Wenig später schossen Polizisten auf den Täter – und treffen ihn am Hals
    • Um 13 Uhr gab es eine Meldung, der Mann schieße auf Menschen in einem nahe gelegenen Ort, es gab zwei Verletzte
    • Eineinhalb Stunden nach dem Notruf wurde er festgenommen

    15 Uhr: Um 15 Uhr wollte Horst Seehofer eine Pressekonferenz geben, zuvor besuchte er die Synagoge. Der Termin verzögerte sich – der Innenminister besuchte auch den Döner-Imbiss, in dem ein Mann erschossen wurde.

    14.39 Uhr: Der Streaming-Service Twitch, den der Täter zur Übertragung seiner Horror-Tat ins Internet nutzte, hat sich bei Twitter abermals zu dem Vorfall geäußert. Demnach sei der Stream von Stephan B. nicht in den Empfehlungen oder Tipps sichtbar gewesen oder sonst öffentlich gelistet gewesen. Dies bedeutet, dass Menschen sich gezielt den Link schicken mussten, um auf den Stream hinzuweisen. Ermittler wissen, dass der Rechtsextremismus ausgesprochen gut organisiert ist: Das ist das Netz der Nazis.

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    14.39 Uhr: Der Generalbundesanwalt Peter Frank stellte sich um 14.30 Uhr der Presse. Stephan B. nutzte augenscheinlich selbst gebaute Waffen, besaß vier Kilogramm Sprengstoff, die er im Auto bei sich hatte – und mit denen er offenbar viele Menschen töten wollte.

    Er sah sich laut Frank in einer Tradition anderer Attentäter, etwa dem Attentäter von Christchurch. „Er wollte ein Nachahmer im doppelten Sinne sein“, sagte der Generalbundesanwalt Peter Frank. Er wollte töten – und andere anstiften, sagte er.

    Zudem sind die Opfer sind identifiziert. Es handelt sich um

    • eine 40 Jahre alte Frau aus Halle
    • einen 20 Jahre alten Mann aus Merseburg

    13.39 Uhr: Annegret Kramp-Karrenbauer bezeichnete in einem Post ihrer CDU auf Twitter den Terror in Halle als Alarmzeichen – was bei dem Nachrichtendienst viele entsetzt, etwa den Ex-Grünen Abgeordneten Volker Beck – „Ein antisemitisches Attentat ist ein Attentat und kein Alarmzeichen.“

    Ein Nutzer schlägt Alarmzeichen als „Unwort des Jahres“ vor. Ein anderer schrieb: „Noch nie den Mord an zwei Menschen als Alarmzeichen bezeichnet, aber ich will ja auch nicht Bundeskanzler werden.“

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    13.11 Uhr: „Dieser Tag ist ein Tag der Scham und der Schande“, sagt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier nach dem Besuch der Synagoge. „Wer jetzt noch einen Funken Verständnis zeigt für Rechtsextremismus und Rassenhass, wer die Bereitschaft anderer fördert durch das Schüren von Hass, wer politisch motivierte Gewalt gegen Andersdenkende, Andersgläubige oder auch Repräsentanten demokratischer Institutionen, wenn ich an den Fall Walter Lübcke denke – wer das rechtfertigt, der macht sich mitschuldig.“

    13.07 Uhr: Erwachsene können die Horror-Tat schon kaum verstehen, für Kinder ist es noch viel schwieriger. Wie Eltern Kindern den Anschlag von Halle erklären können.

    12.41 Uhr: Die Tat wurde gefilmt, gestreamt auf Twitch. Eigentlich nutzen Gamer den Dienst, um anderen Video- und Computerspielern zu zeigen, wie sie sich durch digitale Welt arbeiten.

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    12.37 Uhr: Bundesaußenminister Heiko Maas appelliert via Twitter, gemeinsam rechtsextreme Gewalt zu verhindern. „Aus Worten im Netz werden Taten auf der Straße. Darum müssen wir alle immer und überall dagegenhalten!“

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    Auch der Direktor der Bildungsstätte Anne Frank in Frankfurt, Meron Mendel, äußerte sich. Er sieht den Anschlag auf die Synagoge in Halle am Mittwoch „in einer Kontinuität rechten Terrors“ in Deutschland. „Der Anschlag von Halle kann niemanden ernsthaft überraschen, der sich in den vergangenen Jahren mit rechtsextremistischen Strukturen beschäftigt hat“, sagte Mendel am Donnerstag.

    Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier legt an der Synagoge Blumen nieder.
    Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier legt an der Synagoge Blumen nieder. © Reuters | Hannibal Hanschke

    11.15 Uhr: Unter den Opfern ist auch ein Fan des Halleschen FC. Der 20-Jährige war in der Fankurve des Fußballvereins aktiv. Der Verein äußerte sich bestürzt ob der Horror-Tat, spricht von einem „schwarzen Mittwoch“. „Die bestürzte HFC-Familie spricht den Angehörigen der Opfer in großer Trauer ihr tief empfundenes Mitgefühl aus, verurteilt jegliche Form von Terror, Extremismus und Gewalt und bedankt sich bei den Verantwortlichen der Stadt und den Einsatzkräften für das umsichtige und transparente Handeln rund um die feigen Anschläge.“

    9.26 Uhr: Ex-SPD-Chef Sigmar Gabriel wirft den Behörden vor, Rechtsextremismus nicht mit der nötigen Härte zu verfolgen. „Nach wie vor scheint es so, als ob der Staat die Gefahren von rechts unterschätzt“, erklärt Gabriel per Twitter. „Wäre das ein Anschlag von links gewesen, würden jetzt hunderte Wohnungen und Organisationen durchsucht. Wann endlich zeigt der demokratische Rechtsstaat seine Zähne und entwaffnet diese Brut?“

    9.26 Uhr: Der Vater des mutmaßlichen Täters Stephan B. ist nach den Schüssen in Halle fassungslos. „Bild“ sagte er, dass er an seinen 27 Jahre alten Sohn nicht mehr herangekommen sei. Es sei immer wieder zum Streit gekommen. Der Vater beschreibt seinen Sohn dem Bericht zufolge als Eigenbrötler, der nicht mit sich im Reinen gewesen sei und allen anderen die Schuld gegeben habe. Der junge Mann habe kaum Freunde gehabt und sei ständig im Internet gewesen.

    Trauer nach der Tat: Eine Frau legt in Halle Blumen nieder.
    Trauer nach der Tat: Eine Frau legt in Halle Blumen nieder. © Reuters | Hannibal Hanschke

    Streaming-Plattform: Bekennervideo von Halle sahen rund 2200 Menschen

    6.05 Uhr: Das in den sozialen Netzwerken hochgeladene Bekennervideo der Angriffe in Halle ist nach Angaben der Streaming-Plattform Twitch von geschätzt 2200 Menschen angesehen worden, bevor es dann nach 30 Minuten gelöscht wurde. Twitch teilte via Twitter mit, dass das „entsetzliche Video“ 35 Minuten auch live vom Konto-Eigentümer auf der Plattform gestreamt und in dieser Zeit von fünf Menschen gesehen worden sei. Der Account sei vor etwa zwei Monaten erstellt worden, zuvor sei nur einmal etwas veröffentlicht worden.

    5.43 Uhr: Der mutmaßliche Täter wollte offenbar eine internationale rechte Internet-Subkultur erreichen. Zu diesem Ergebnis kommt der Extremismusforscher Matthias Quent mit Blick auf das am Mittwoch verbreitete Video, das die Tat zeigen soll.

    „Er spricht Englisch und er greift Verschwörungstheorien auf, zum Beispiel über die angeblich zerstörerische Macht des Judentums. Er äußert sich auch abwertend über Feminismus“, sagte Quent der Deutschen Presse-Agentur. „Das sind Motive der weltweiten radikalen und populistischen Rechten.“

    Screenshots eines Videos eines Augenzeugen zeigen einen Mann, der in Halle mutmaßlich mit einer Schrotflinte um sich schießt.
    Screenshots eines Videos eines Augenzeugen zeigen einen Mann, der in Halle mutmaßlich mit einer Schrotflinte um sich schießt. © Screenshot: ATV-Halle | Screenshot: ATV-Halle

    „Das Video folgt der Ästhetik eines Videospiels, auch durch die Ego-Shooter-Perspektive“, sagte Quent. Die Aufnahmen folgen der Perspektive des Täters, immer wieder ragt der Lauf einer Waffe ins Bild. „Der Täter heroisiert sich, seine Opfer will er demütigen.“ Dennoch solle man Erfahrung mit Videospielen als einen möglichen Auslöser nicht überbewerten – sonst müssten solche Taten viel häufiger sein. „Außerdem würde es die politische Motivation aus dem Fokus rücken“, warnte Quent. „Was er äußert, das sind nicht nur Einzelmeinungen eines Spinners. Es ist Ausdruck einer verbreiteten rechtsextremen Ideologie.“

    5.30 Uhr: Bundesinnenminister Seehofer will am Donnerstagnachmittag Halle besuchen. Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Präsidenten des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, und Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) soll er über den aktuellen Ermittlungsstand informieren.

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    Mittwoch, 9. Oktober: Merkel bei Solidaritätstreffen vor Berliner Synagoge

    21.37 Uhr: Laut Polizei sind in Landsberg, wo ebenfalls Schüsse gefallen waren, am Abend mehrere Häuser durchsucht worden. Zu den näheren Umständen des Vorfalls wollte eine Polizeisprecherin zunächst nichts sagen.

    21.02 Uhr: Wie der Zentralrat der Juden erhebt auch die betroffene jüdische Gemeinde in Halle schwere Vorwürfe gegen die Polizei. Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Halle, Max Privorozki, warf der Polizei eine zu langsame Reaktion beim versuchten Angriff auf die Synagoge vor. „Die waren zu spät vor Ort“, sagte Privorozki in einem Video, das am Mittwoch vom Jüdischen Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus auf Twitter veröffentlicht wurde. Mindestens 10 Minuten hätten sie gebraucht, als er angerufen und gesagt habe: „Bewaffneter Anschlag gegen die Synagoge.“

    Privorozki machte deutlich, dass mehrfach auch in Sachsen-Anhalt der Wunsch nach Polizeischutz für Synagogen geäußert worden sei – „genauso wie in großen Städten wie Berlin, München Frankfurt“.

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    20.31 Uhr: Angela Merkel hat am Mittwochabend in Berlin die Neue Synagoge besucht und der Opfer des Angriffes von Halle gedacht. Die Bundeskanzlerin kam mit Mitgliedern der jüdischen Gemeinde zusammen.

    Bundeskanzlerin Angela Merkel beim Gedenken an einer Synagoge nach dem Anschlag von Halle
    Bundeskanzlerin Angela Merkel beim Gedenken an einer Synagoge nach dem Anschlag von Halle © Thomas Peise | Thomas Peise

    Neben Angela Merkel war auch die SPD-Politikerin Sawsan Chebli zum gemeinsamen Gedenken zu der Synagoge gekommen.

    20.25 Uhr: Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, hat nach dem Angriff auf eine Synagoge in Halle/Saale schwere Vorwürfe gegen die Polizei erhoben. „Dass die Synagoge in Halle an einem Feiertag wie Jom Kippur nicht durch die Polizei geschützt war, ist skandalös“, teilte Schuster am Mittwochabend mit. „Diese Fahrlässigkeit hat sich jetzt bitter gerächt.“

    Mit Blick darauf, dass am vergangenen Freitag in Berlin ein Mann mit Messer vor einer Synagoge gestoppt wurde, appellierte Schuster zudem an strengeres Vorgehen der Justiz nach Angriffen und Angriffsversuchen. In letzter Zeit sei eine „Verschiebung der roten Linie“ zu beobachten, und auf Worte folgten Taten, sagte Schuster.

    Zentralrat der Juden äußert sich schockiert

    weitere Videos

      18.56 Uhr: Laut Informationen von „Der Spiegel“ ist der mutmaßliche Täter ein 27-jähriger Deutscher. Laut einem Bericht des Nachrichtenmagazins soll den Ermittlern ein Video seiner Helmkamera vorliegen, das nahelegt, dass der Attentäter ein rassistisches und antisemitisch es Motiv hatte.

      Auch „Der Spiegel“ geht davon aus, dass es sich um einen Einzeltäter handelt.

      18.41 Uhr: Offenbar liegen die Taten in der Verantwortung eines Einzeltäters. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Sicherheitskreisen.

      18.39 Uhr: Die Bundesanwaltschaft sieht im Angriff eine staatsgefährdende Tat. Ermittelt wird formal wegen Mordes. Übernommen hat die oberste Anklagebehörde das Ermittlungsverfahren aber wegen des „spezifischen staatsgefährdenden Charakters der Tat und der besonderen Bedeutung des Falles“, sagte ein Sprecher in Karlsruhe.

      18.16 Uhr: Die Polizei in Halle/Saale teilt mit, dass die Gefährdung für die Bevölkerung in der Stadt nicht mehr als akut eingestuft wird. „Sie können wieder auf die Straße“, schrieb die Behörde auf Twitter.

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      18.08 Uhr: Die Sperrung des Hauptbahnhofs Halle ist aufgehoben worden. Die Züge im Fern- und Regionalverkehr fahren den Bahnhof seit kurz nach halb sechs wieder an, wie eine Bahnsprecherin sagte. Es sei allerdings noch länger mit Verspätungen zu rechnen.

      18.04 Uhr: Laut übereinstimmenden Medienberichten ist der Festgenommene ein Deutscher. Das berichten unter anderem die „Tagesschau“, die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ und die „Leipziger Volkszeitung“.

      17.45 Uhr: Einer der Täter legte bei seinem Angriff auf die Synagoge selbstgebastelte Sprengsätze vor dem Gebäude ab. Der Täter habe versucht, in die Synagoge einzudringen, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch aus Sicherheitskreisen.

      17.37 Uhr: Bei den beiden Verletzten, die nach den Schüssen in Halle im Universitätsklinikum behandelt werden, handelt es sich um einen Mann und um eine Frau. Sie waren mit Schussverletzungen in die Klinik eingeliefert und operiert worden, sagte eine Kliniksprecher.

      17.33 Uhr: Bundesfinanzminister und Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich bei Twitter zu den Vorfällen geäußert:

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      17.20 Uhr: Die Polizei in Halle/Saale bittet erneut ausdrücklich darum, kein Bildmaterial von der Tat in den sozialen Medien zu verbreiten. Wer möglicherweise aussagekräftige Bilder besitzt, könne diese besser dem Bundeskriminalamt (BKA) zur Verfügung stellen und beim Hinweisportal der Behörde hochladen.

      Indes weist die Polizei Sachsen ausdrücklich darauf hin, dass es in Leipzig derzeit keine Bedrohungslage gibt.

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      17.07 Uhr: Die deutschen TV-Sender haben wegen der Vorfälle in Halle/Saale und Landsberg ihre Programme angepasst. ARD-Programmdirektor Volker Herres kündigte für den Abend in der ARD einen Doppel-„Brennpunkt“ (20.15 Uhr bis 20.45 Uhr) an, in dem es um zum einen die Schießereien und zum anderen um die türkische Offensive in Syrien gehen soll.

      RTL bat indes die Fans der deutschen Fußball-Nationalmannschaft um Geduld: Für eine Sondersendung von „RTL Aktuell“ zu den Vorfällen in Halle/Saale und Landsberg wurde der Start der Übertragung des DFB-Länderspiels gegen Argentinien um 10 Minuten nach hinten verschoben – auf 20.25 Uhr.

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      17.00 Uhr: Heiko Maas (SPD) hat bei Twitter tiefe Bestürzung über die Vorfälle in Halle/Saale und Landsberg gezeigt: „Dass am Versöhnungsfest #YomKippur auf eine Synagoge geschossen wird, trifft uns ins Herz. Wir alle müssen gegen den Antisemitismus in unserem Land vorgehen. In diesen schweren Stunden sind meine Gedanken bei den Toten und Verletzten, ihren Angehörigen und der Polizei“, schrieb der Bundesaußenminister.

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      16.53 Uhr: Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Halle, Max Privorozki, sagte der „Stuttgarter Zeitung“ und den „Stuttgarter Nachrichten“: „Wir haben über die Kamera unserer Synagoge gesehen, dass ein schwer bewaffneter Täter mit Stahlhelm und Gewehr versucht hat, unsere Türen aufzuschießen.“ Der Mann habe ausgesehen wie von einer Spezialeinheit: „Aber unsere Türen haben gehalten.“

      Der oder die Täter hätten außerdem versucht, das Tor des jüdischen Friedhofs aufzuschießen, sagte er. In der Synagoge, in der die Gemeinde den höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur gefeiert habe, seien die Menschen geschockt gewesen.

      Jom Kippur ist der höchste Festtag im Judentum. Der „Tag der Sühne“ steht ganz im Zeichen von Umkehr und Versöhnung: Jüdische Gläubige sollen beten, fasten und Almosen geben – als Ausdruck von Reue und Sorge um ihre Mitmenschen.

      Auf ein Festmahl mit der Familie folgt mit dem Sonnenuntergang ein etwa 25 Stunden langes Fasten. Der Feiertag beginnt mit einem gemeinsamen Gebet in der Synagoge. Festliche weiße Kleidung soll Reinheit symbolisieren, aber auch an weiße Totengewänder erinnern. In Israel wird an Jom Kippur auch der Opfer des Krieges von 1973 gedacht, als Ägypten und Syrien das Land angegriffen hatten.

      • Mehr zum Thema: Jom Kippur und Rosch Haschana – So feiern Juden ihre höchsten Feiertage

      16.47 Uhr: In diesen Minuten sammeln sich Polizisten in Halle/Saale nahe der Uni-Bibliothek am Steintor-Campus, berichtet ein Augenzeuge unserer Redaktion.

      Polizisten sammeln sich an der Uni in Halle/Saale.
      Polizisten sammeln sich an der Uni in Halle/Saale. © FMG | Raphael Remmert

      16.45 Uhr: Das etwa 15 Kilometer von Halle entfernte Landsberg (Saalekreis), in dem auch Schüsse gefallen waren, steht derzeit offensichtlich ebenfalls im Fokus der Polizei. Die Zufahrt zu dem Ortsteil Wiedersdorf war am Mittwoch abgesperrt.

      Mehrere Mannschaftswagen der Polizei, darunter auch Fahrzeuge aus Sachsen, waren vor Ort. Auch zwei Krankenwagen waren zu sehen. Am Mittwochnachmittag gegen 16 Uhr landete auf einem Feld bei Wiedersdorf nach Angaben eines dpa-Reporters zudem ein Hubschrauber der Bundespolizei. Angaben zu den Hintergründen machte die Polizei nicht.

      16.41 Uhr: Die ProSieben-Entertainer Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf haben via Twitter mitgeteilt, dass sie heute Abend davon absehen, ihre gegen ihren Sender „gewonnene“ frei gestaltbare Sendezeit von 15 Uhr zu nutzen. Es sei nicht die Zeit, „groß inszenierten Blödsinn“ aufzuführen. Die ganze Twitter-Botschaft:

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      16.27 Uhr: Zwischenzeitlich hatte es in Halle/Saale Gerüchte über eine Geiselnahme in einem Edeka-Markt gegeben. Die Polizei stellte bei Twitter klar, dass es keinen Vorfall dieser Art gab.

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      16.22 Uhr: „Der Spiegel“ zitiert online den Vorsitzenden der angegriffenen Gemeinde in Halle: „Der Täter schoss mehrfach auf die Tür und warf auch mehrere Molotow-Cocktails, Böller oder Granaten, um einzudringen. Aber die Tür blieb zu, Gott hat uns geschützt. Das Ganze dauerte vielleicht fünf bis zehn Minuten.“

      15.48 Uhr: Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) sagte: „Ich bin entsetzt über diese verabscheuenswürdige Tat. Es wurden durch sie nicht nur Menschen aus unserer Mitte gerissen, sie ist auch ein feiger Anschlag auf das friedliche Zusammenleben in unserem Land. Mein Mitgefühl gilt den Angehörigen der Opfer.“

      Haseloff erreichte die Nachricht von der Tat bei einer Konferenz des Ausschusses der Regionen in Brüssel. Der Ministerpräsident wird die Veranstaltung zum Strukturwandel in den Kohleregionen verlassen und am Mittwochabend wieder in Sachsen-Anhalt erwartet.

      15.41 Uhr: Das Europaparlament am Mittwochnachmittag mit einer Schweigeminute der Opfer gedacht. In Gedanken sei man bei Deutschland, der deutschen Polizei und bei der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland, sagte Parlamentspräsident David Sassoli.

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      15.40 Uhr: Die Hallesche Verkehrs-AG hat den gesamten Linienbetrieb eingestellt. Das berichtet der MDR.

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      15.32 Uhr: Die Bundesanwaltschaft ermittelt wegen Mordes von besonderer Bedeutung. Ob es sich um eine antisemitische Tat handelt, sei noch unklar, sagte ein Sprecher am Mittwoch.

      15.26 Uhr: Die Polizei Halle/Saale hat Hinweistelefone freigeschaltet, das teilte die Behörde in folgendem Tweet mit:

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      Auch die Polizei Sachsen hat ein Bürgertelefon eingerichtet:

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      15.21 Uhr: Die Menschen im gesamten Stadtgebiet von Halle/Saale sind aufgerufen, in Gebäuden Schutz zu suchen und bis auf Weiteres dort zu bleiben. Das sagte ein Stadtsprecher der Deutschen Presse-Agentur.

      15.06 Uhr: Bei dem Auto, das einer der mutmaßlichen Täter genutzt hat, handelt es sich um einen Mietwagen. Darauf deuten zumindest Fotos und Videos in sozialen Netzwerken hin, die das Kennzeichen des Fahrzeuges zeigen.

      15.03 Uhr: Nach Informationen der „Bild“ ist Wiedersdorf östlich von Halle abgeriegelt. Vermutet wird, dass sich ein Täter dort verschanzt hat. Die Polizei Sachsen erklärt bei Twitter, dass es im Raum zwischen Halle und Leipzig weiter zu Fahndungsmaßnahmen kommt. Inzwischen ist auch die Spezialeinheit GSG 9 im Einsatz.

      14.58 Uhr: Ein zweiter Täter wird offenbar nahe Leipzig verfolgt, berichtet die „Leipziger Volkszeitung“. Nicht nur an der Dresdener, sondern auch an der Leipziger Synagoge sind die Sicherheitsvorkehrungen umfassend erhöht worden.

      Amokalarm: Polizisten sichern die Umgebung von Wiedersdorf/Landsberg.
      Amokalarm: Polizisten sichern die Umgebung von Wiedersdorf/Landsberg. © dpa | Jan Woitas

      14.51 Uhr: Nach Informationen des „Tagesspiegels“ vermuten Sicherheitskreise derzeit eher einen rechtsextremen Hintergrund der Tat. Allerdings mit der Einschränkung, dass die Lage „chaotisch“ sei. Der Generalbundesanwalt hat die Ermittlungen übernommen.

      14.46 Uhr: Die Hintergründe sind nach Angaben des Bundesinnenministeriums weiter unklar. Das sagte ein Sprecher des Hauses von Innenminister Horst Seehofer (CSU) am Mittwoch. Regierungssprecher Steffen Seibert sagte in Berlin, die Bundesregierung hoffe, dass der Täter oder die Täter schnell gefasst würden. Die Gedanken gingen „an die Freunde und die Familien der Todesopfer“, sagte er.

      14.43 Uhr: Ein Student aus Halle berichtet unserer Redaktion, alle Cafés an der Universität seien zu, keiner könne rein. „Es sind wenig Leute auf den Straßen unterwegs, viele Bürger haben die Gardinen geschlossen oder die Rollläden heruntergelassen.“

      Halle: Polizisten mit Schutzhelmen übersteigen eine Mauer. Bei Schüssen sind nach ersten Erkenntnissen zwei Menschen getötet worden.
      Halle: Polizisten mit Schutzhelmen übersteigen eine Mauer. Bei Schüssen sind nach ersten Erkenntnissen zwei Menschen getötet worden. © dpa | Sebastian Willnow

      Er selbst hatte per KatWarn-App von dem Vorfall erfahren, an der Universität sei alles normal und unaufgeregt verlaufen. Allerdings habe es am Ausgang Verzögerungen gegebe. Er spekuliert, dass vorübergehend niemand hinaus durfte.

      14.40 Uhr: Laut eines Polizeisprechers war offenbar eines der Todesopfer Gast in einem Dönerladen. Das andere Opfer, eine Frau, wurde auf der Straße erschossen.

      14.38 Uhr: Der Grünen-Politiker Cem Özdemir hat sich bestürzt über die tödlichen Schüsse von Halle/Saale geäußert. „Schreckliche Nachrichten aus Halle, heute am jüdischen Versöhnungstag Jom Kippur. Ich bin erschüttert & traurig“, twitterte der Grünen-Politiker am Mittwoch. Ob die Tat in Zusammenhang mit dem Feiertag steht, ist bisher nicht klar.

      Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff hat seinen Aufenthalt in Brüssel abgebrochen und reist zurück in das Bundesland.

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      14.32 Uhr: Ein Video zeigt offenbar einen der Täter, der vermummt mit einer Waffe schießt.

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      14.30 Uhr: Nach Informationen des „Spiegel“ ist ein Täter, der offenbar in einem Taxi floh, auf einer Autobahn gestoppt worden. Offenbar handelte es sich um die A14.

      Ein dpa-Reporter berichtete, eines der Opfer liege etwa 30 Meter von der Synagoge in Halle entfernt auf dem Boden und sei mit einer blauen Decke bedeckt. Ob es zuvor in der Synagoge oder auf dem Weg dorthin war, ist nicht klar.

      14.28 Uhr: Eine Schule in Markranstädt im Landkreis Leipzig hat Amokalarm ausgerufen. Die Polizei Sachsen weist ausdrücklich darauf hin, dass es dafür keinen Anlass gibt.

      14.27 Uhr: Das Foto eines Zeugen zeigt den Täter, der mit seiner Waffe durch die Straße in Richtung eines Döner-Imbisses zieht. Offenbar trägt er eine Helmkamera.

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      14.21 Uhr: Auf Twitter postete der MDR ein Interview mit einem Augenzeugen. Auch er berichtet davon, dass der Täter vermummt war.

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      14.15 Uhr: Die Stadt Halle/Saale spricht nach den tödlichen Schüssen von einer Amoklage. „Im Zusammenhang mit einer Amoklage hat Oberbürgermeister Bernd Wiegand den Stab für Außergewöhnliche Ereignisse einberufen“, teilte die Stadt am Mittwoch mit. Alle Rettungskräfte der Feuerwehr seien in Alarmbereitschaft versetzt worden.

      14.10 Uhr: In Wiedersdorf bei Landsberg soll ein Taxifahrer angeschossen worden sein. Laut „Bild“ hatte ein Täter offensichtlich versucht, sein Taxi zu stehlen.

      Auf dieser Google-Karte ist Landsberg nahe Halle/Saale zu sehen

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      14.08 Uhr: Ein Video, das auf Twitter geteilt wird, zeigt, wie ein Mann in einem Sturmanzug aus einem Auto steigt und schießt – er schießt über das Auto hinweg, trägt einen Helm.

      14.02 Uhr: Auf Katastrophen-Apps wie Katwarn kriegen Nutzer einen Überblick über aktuelle Informationen aus Halle. Dort wird aktuell eine Meldung zu einem Schusswechsel im Stadtgebiet verbreitet.

      Polizisten stehen in Halle/Saale. Bei Schüssen sind nach ersten Erkenntnissen zwei Menschen getötet worden.
      Polizisten stehen in Halle/Saale. Bei Schüssen sind nach ersten Erkenntnissen zwei Menschen getötet worden. © dpa | Sebastian Willnow

      13.58 Uhr: Nach den Schüssen in Halle hat es auch Schüsse im rund 15 Kilometer entfernten Landsberg (Saalekreis) gegeben. Das bestätigte eine Sprecherin der Polizei Halle der dpa. Zu den näheren Umständen des Vorfalls in dem Ort östlich von Halle wollte sie zunächst nichts sagen.

      13.52 Uhr: Polizeisprecher Thomas Geithner sagte der „Bild“, dass Aufgrund der aktuellen Ereignisse in Halle die Schutzmaßnahmen für die Dresdner Synagoge und den jüdischen Friedhof erhöht wurden.

      13.52 Uhr: Laut MDR ist das Friedensgebet in der Marktkirche, das heute in Gedenken an die Montagsdemo vor 30 Jahren stattfinden sollte, abgesagt worden.

      13.49 Uhr: Es gab eine Festnahme, dies bestätigt die Polizei. Allerdings sollten die Menschen trotzdem in Sicherheit bleiben.

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      13.45 Uhr: Die Polizei hat bestätigt, dass es an zwei Orten zu Schusswaffengebrauch kam – in der Gemeinde Kabelsketal, die zu der Stadt Landsberg gehört, sowie in Halle. „Schalten Sie Rundfunk und Fernsehen an. Informieren Sie sich über alle verfügbaren Medien. Suchen Sie sofort eine Deckung auf. Meiden Sie Glasflächen.“

      Die Polizei hat den Tatort in Halle abgesperrt.
      Die Polizei hat den Tatort in Halle abgesperrt. © Reuters | Stringer

      13.43 Uhr: Am Tatort stellte die Polizei mehrere Patronenhülsen sicher.

      13.39 Uhr: Nach Informationen der „MZ“ sind alle verfügbaren Einheiten nach Halle beordert worden. Die Fahndungsmaßnahmen betreffen offenbar auch Autobahnen in andere Städte.

      13.02 Uhr: Medienberichten zufolge haben die Täter möglicherweise an weiteren Orten im Stadtgebiet geschossen. Ob es sich um die gleichen Täter handelt oder es mehrere gleichzeitig agierende Personen sind, ist derzeit noch völlig unklar.

      Wo liegt Halle? Karte zeigt Tatort

      12.54 Uhr: Diese Google-Karte zeigt das Paulusviertel in Halle.

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      Die Deutsche Bahn wies bei Twitter darauf hin, dass der Bahnhof Halle gesperrt worden ist. Der Ersatzhalt für Reisende sei der Bahnhof Leipzig.

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      Die Polizei Sachsen bittet darum, Spekulationen zu vermeiden: „Die Polizei wird informieren, wenn es neue Erkenntnisse gibt. Im Moment arbeiten alle Einsatzkräfte mit Hochdruck.“

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      Polizei hat Tatort am Jüdischen Friedhof abgesperrt

      Die Polizei Halle hat den Tatort abgesperrt und umfassende Fahndungsmaßnahmen eingeleitet. Die Hintergründe sind noch völlig unklar, bisher wurden von den Ermittlern auch noch keine Angaben zum Opfer gemacht.

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      Nahe dem Tatort, in der jüdischen Synagoge, wurde Jom Kippur gefeiert – der höchste jüdische Feiertag.

      Laut der „MZ“ hatte die Stadt eine Warnung an die Einwohner geschickt und empfohlen, vorerst zuhause zu bleiben und sich nicht an Türen und Fenstern aufzuhalten. Die zuständige Behörde twitterte dies auch. (ses/ba/ac/dpa/rtr/epd)