Köln. Doch nicht Raab: Tom Beck war das Faultier bei „The Masked Singer“. Wie sehr Corona die Show im Griff hatte, wurde erst im Finale klar.

Zwei Wochen hatte „The Masked Singer“ wegen des Coronavirus pausieren müssen. Mehrere Produktionsmitglieder seien erkrankt, verkündete ProSieben. Jetzt wissen wir: Die zwei Prominenten, die als Drache und Faultier auftraten, sorgten für die ungewollte Unterbrechung. Doch wer versteckte sich in den Kostümen?

Zu viert standen Faultier, Hase, Wuschel und Drache am Dienstagabend im Finale. Von Max Giesinger über Wincent Weiss und Stefan Raab, so einige Namen kursierten bei den Fans der „ProSieben“-Sendung. Insbesondere das Faultier machte es mit seiner Vielfältigkeit den Zuschauern schwer.

Jede Woche hörte es sich ein bisschen anders an. Es wussten wohl alle, dass die Hoffnung, dass Stefan Raab hinter dem Kostüm steckte, ein kleiner Wunschtraum war. Doch die Hoffnung stirbt zuletzt. Oder eben im Finale von „The Masked Singer“.

„The Masked Singer“-Finale: Enthüllung des Hasen sorgt für Überraschung

Mit „Great Balls Of Fire” von Jerry Lee Lewis legte der Hase diesmal eine vergleichsweise gute und vor allen Dingen showreiche Performance ab. Dennoch entschieden sich die App-Nutzer, die über das Weiterkommen der Kandidaten urteilten und mitraten durften, gegen das langohrige Flauschtier.

Damit kam es gleich zu Beginn der Sendung zur wohl größten Überraschung: Unter dem niedlichen Kostüm versteckte sich Dschungelcamp-Moderatorin Sonja Zietlow. „Eigentlich wollte ich bei dem Rateteam mitmachen, doch dann erhielt ich eine Anfrage, ob ich mitmachen will“, erzählte die 51-Jährige.

„Ich habe echt gedacht, da kannst du mal mitmachen und zeigen, wie gut du singen kannst“, sagte sie. Dann habe sie jedoch angefangen und gemerkt: „Scheiße, du kannst ja gar nicht singen“, so Zietlow. Autotune sei Dank hat die Moderatorin die Sendung mehr oder weniger sauber überstanden.

Moderatorin Sonja Zietlow hatte eigentlich in der Jury von „The Masked Singer“ mitmachen wollen.
Moderatorin Sonja Zietlow hatte eigentlich in der Jury von „The Masked Singer“ mitmachen wollen. © dpa | Willi Weber

Drache mit Corona: Dieser Sänger steckt dahinter

Zwar hatte er „die beste Stimme der Show“ – wie Rateteam-Mitglied Rea Garvey urteilte – dennoch reichte es für den Drachen nur zum dritten Platz. Nach seinen zauberhaften Interpretationen von „Wonderful Life“ und „You know my Name“ stand wohl für alle fest, dass Gregor Meyle hinter dem Kostüm stecken musste. Selbst die Jury legte sich darauf fest, obwohl sie zuvor noch über Max Giesinger gemutmaßt hatten.

Und tatsächlich: Der 41-jährige Musiker zog sich die Maske vom Kopf. „Ich war der Grund, dass wir zwei Wochen Pause machen mussten, denn ich hatte Corona!“, gestand Meyle mit Tränen in den Augen. Umso mehr habe er sich gefreut, vollkommen genesen im Finale auftreten zu können. Die Zeit der Erkrankung sei ein absoluter Ausnahmezustand gewesen.

Gregor Meyle steckte hinter dem Drachen-Kostüm. Wegen der Corona-Infektion des Sängers musste „The Masked Singer“ unterbrochen werden.
Gregor Meyle steckte hinter dem Drachen-Kostüm. Wegen der Corona-Infektion des Sängers musste „The Masked Singer“ unterbrochen werden. © dpa | Willi Weber

Max Mutze sah eigentlich den Wuschel gewinnen

Und so ging es in die letzte Runde: Fauli gegen Ruth – Rateteam-Streberin – Moschners Liebling Wuschel. Nach einem „Kiss“ von Prince (Fauli) und einem James-Arthur-Nachschlag von Wuschel war sich Gast-Juror und Sieger des Vorjahres, Max Mutzke sicher: Der Wuschel gewinnt.

Zwar sei das Faultier der stärkere Charakter, jedoch spreche die Musikauswahl nicht das junge Publikum an. Ob die Entscheidung so einfach zu kalkulieren ist? Nein! Mehrheitlich entschieden sich die Zuschauer für das pelzige, verlangsamte Etwas, das zuvor am Abend schon „The Lazy Song“ gesungen hatte. Also musste Wuschel sich als nächstes enttarnen.

Mike Singer ist der Wuschel

Auch da hatten schon viele Zuschauer und auch immer wieder Jury-Mitglieder richtig getippt. Hinter dem weißen, mit Schleife dekoriertem Kostüm auf Rollen steckte der ehemalige „The Voice Kids“-Teilnehmer Mike Singer. „Das war echt unfassbar. Mir war jedes Mal so warm, ich hab‘ so viele T-Shirts durchgeschwitzt“, schien der 20-Jährige fast schon erleichtert, dass er das Kostüm endlich los war.

Der ehemalige „The Voice Kids“-Teilnehmer Mike Singer kam auch bei „The Masked Singer“ weit.
Der ehemalige „The Voice Kids“-Teilnehmer Mike Singer kam auch bei „The Masked Singer“ weit. © dpa | Willi Weber

Und damit kam es zur letzten Enthüllung dieser Staffel: Etwas verzweifelt tapste das Faultier über die Bühne – bis es endlich seinen Kopfschmuck abnahm und Tom Beck zum Vorschein kam. „Wer war das denn gleich nochmal?“, fragten sich einige Twitter-Nutzer.

Der 42-Jährige ist Schauspieler und ermittelt als Autobahnpolizist unter anderem bei der actionreichen Serie „Alarm für Cobra 11“. Sein Name war sogar schon mal im Laufe der Show gefallen, doch mit seinen zahlreichen Facetten sorgte das Faultier immer wieder für Unsicherheit und Faszination.

Mit seinem Mix von Shaggy über Elvis zu Heavy Metal ist Tom Beck vielleicht nicht der bekannteste Sieger, aber ein würdiger. Und einer, der schon Corona überstanden hat, wie er in seiner wortreichen Dankesrede sagte.

„The Masked Singer“ – mehr zum Thema:

Nach der Show ist vor der Show – und so ist jetzt schon klar, dass „The Masked Singer“ im Herbst in die dritte Staffel startet. Der Reiz an der Show ist das Ratespiel, bei einem Promi waren sich dieses Mal aber viele sicher und sollten Recht behalten: „The Masked Singer“: Dieter Hallervorden ist das Chamäleon.

Die Hoffnung, dass sich Stefan Raab bei „The Masked Singer“ hinter dem Faultier versteckte, blieb allerdings unerhört. Tom Beck darf sich hingegen geehrt fühlen.