Berlin. Bei “The Voice of Germany“ wird Marlon Falter künftig im Team von Mark Forster kämpfen. Er spielt Klavier – ohne Noten und Augenlicht.

Mark Forster scheint seine Kampfansage ernst zu meinen. Der „The Voice of Germany“-Coach gibt sich sichtlich Mühe, starke Talente für sein Team zu gewinnen. Was in den vorherigen Staffeln nicht immer gelang, klappt in der diesjährigen Staffel ausgesprochen gut –zum Beispiel mit Marlon Falter. Als der 18-Jährige auf die "The Voice"-Bühne tritt, ist er nicht allein. Sein Bruder begleitet ihn. Er lässt das Talent ertasten, wo sich das Klavier und der Hocker befinden und verlässt anschließend die Bühne.

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Gefühlvoll, mit den Stärken im Falsett, trägt Marlon die Adel-Tawil-Nummer „Kartenhaus“ sich selbst begleitend vor. Gen Ende des Songs drehen sich sowohl Mark Forster als auch Stefanie Kloß für ihn um.

„The Voice“-Talent jammt bei Blind Audition „einfach vor sich hin“

„Gehe ich richtig in der Annahme, dass du ein bisschen weniger siehst“, fragt Stefanie, nachdem sie beobachtet, wie Marlon sich vom Flügel wegtastet. „Ich bin vollblind“, antwortet er direkt. Das bedeute ja, dass er jetzt die große Überraschung auf seiner Seite hat, gar nicht zu wissen, ob sich jemand umgedreht habe, so die Sängerin. „So ist es“, stimmt er ihr zu. „Ich hab‘ einfach vor mich hin gejammt, so in der Hoffnung, vielleicht gefällts euch.“

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Marlon wirkt schwer sympathisch. Nachdem Stefanie ihm Bescheid gibt, wer sich umgedreht hat, fragt sie ihn, wie er eigentlich ein Instrument gelernt habe. „Es ist klar, dass, wenn man von Anfang an nicht sieht, sich die Sinne entsprechend intensivieren. Man sollte das aber nicht zu hochhalten. Jeder hier im Raum hat irgendein Talent, sei es Musik, sei es irgendwas anderes“, sagt der Aachener. „Ich habe das Glück, dass mir die Musik in die Wiege gelegt wurden, dass ich Menschen damit erreichen kann und ein Zeichen setzen für die Barrierefreiheit.“

„Scheiß drauf auf die Behinderung“

Man müsse keine Berührungsängste haben. „Wir sind alle coole Menschen. Der eine hat das, der andere das. Scheiß drauf auf die Behinderung“, ergänzt er. Es ist einer dieser besonderen Momente, die man an „The Voice“ so schätzt. Und der unerwartet getoppt wird. Gefragt nach weiteren Songs, gibt Marlon an, dass „Für immer du“ von Peter Maffay einer seiner Lieblingssongs sei. Schnell fragt Mark, ob er diesen nicht auch noch vorsingen könne. Mit einem erstklassigen Falsett und mühelosen Verzierungen singt er die Zeilen „Du bist alles, was ich habe auf der Welt / Du bist alles, was ich will / Du, du allein kannst mich versteh'n /Du, du darfst nie mehr von mir geh'n“.

Peter zeigt sich beeindruckt: "Ich habe nicht so wahnsinnig viel zu sagen, außer, dass es mir wahnsinnig leidtut, dass ich den Knopf nicht gedrückt habe.“ Rea findet die Nummer sogar besser als den Blind-Audition-Song. Aber das ist bei der merkwürdigen Songauswahl in diesem Jahr auch nicht weiter verwunderlich. Nachdem man Marlon so singen hören hat, fragt man sich, was sich die Musikredaktion bei der Songauswahl gedacht haben mag.

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Dieser Artikel erschien zuerst bei morgenpost.de.