Berlin. Podcast verhält sich zu Radio wie YouTube zum Fernsehen: lustiger, intimer, überall zu haben. Hajo Schumacher über den leichten Talk.

„Ganz einfach“, sagt Kevin, „kein Problem.“ Ich bleibe misstrauisch. Warum spricht der junge Digitalexperte auffallend langsam mit mir? Kevin Pinnow ist Podcast-Experte beim „Kreisanzeiger Iserlohn“. Nostalgische Gefühle beim Betreten des ehrwürdigen Verlagshauses.

„Lou Grant“, raunt Chefredakteur Thomas Reunert, und ich weiß, was er meint: die TV-Serie aus den Achtzigern mit hochgekrempelten Ärmeln, flatterndem Schlips und Schreibmaschinengeklapper – Zeitungmachen wie früher, ohne das verdammte Internet.

Heute habe ich wieder Nachhilfe. Kevin Pinnow bringt mir Podcasten bei: Aufnehmen, Schneiden, Verbreiten. Das Zusammenstöpseln von Mikro und Recorder kriege ich hin. Das Einstellen der optimalen Stimmqualität braucht Übung, ist aber alternativlos. Merke: Aus einem verknarzten Original zaubert auch die klügste Software kein Kammerkonzert.

Podcast: Im Prinzip wie das Zusammenkleben von Kassettenbändern