Jährlich erkranken rund 60.000 Männer in Deutschland an Prostatakrebs, der häufigsten Krebsart des Mannes. Deshalb widmet sich die TLZ-Telefonsprechstunde heute diesem Thema. Professor Marc Oliver Grimm, Direktor der Klinik für Urologie am Universitätsklinikum Jena, ist am Donnerstag von 16 bis 18 Uhr für unsere Leser da.

Weimar/Jena. Wie wichtig die Vorsorgeuntersuchungen für Männer sind, wird beim Prostatakrebs besonders deutlich, erklärt Professor Grimm. "Solange der Krebs auf die Prostata begrenzt bleibt und nicht metastasiert, kann er geheilt werden. In fortgeschrittenen Stadien ist zwar eine Behandlung, aber keine Heilung möglich. Das Risiko, ein Prostatakarzinom zu entwickeln, steigt dabei mit dem Alter an."

Nur etwa 16 Prozent der Männer über 45 Jahre nutzen allerdings regelmäßig das Angebot der Vorsorge.

Auf dem Gebiet der operativen Entfernung des Prostatakarzinoms gab es in den vergangenen Jahren enorme Fortschritte. So werden beispielsweise schonendere Operationen beim lokal begrenzten Prostatakarzinom in der Urologie des Universitätsklinikums seit 2011 mit Hilfe eines DaVinci-Operationsroboters durchgeführt.

Auch Fragen zu Harnblasen- und Nierentumoren beantwortet Prof. Grimm in der Telefonsprechstunde am Donnerstag.

Die Therapie eines lokal begrenzten Prostatakarzinoms geschieht durch eine Operation, bei der die Prostata und in der Regel auch die Lymphknoten in der Beckenregion entfernt werden ("radikale Prostatektomie"). Alternativ zur Operation ist eine Strahlentherapie möglich.

Es gibt viele Fragen, die sich rund um das Thema Prostata drehen. Beispielsweise: Welche Möglichkeiten zur Vorsorge gibt es? Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? Was sind Symptome? Wann muss operiert werden? Wann ist eine Strahlentherapie möglich? Gibt es Selbsthilfegruppen in der Region?

Eine frühe Krebserkennung ist aus mehreren Gründen entscheidend. Wie bei anderen Karzinomen auch betrage die Heilungschance 90 Prozent, solange nur der Tumor auf das Organ beschränkt ist. Wenn der Tumor bereits in benachbartes Gewebe eingewachsen ist, sinkt diese Rate auf etwa 50 Prozent. Außerdem können bei der Operation die neben der Prostata liegenden Nerven und Blutgefäße geschont werden, wenn der Tumor organbegrenzt ist.

Telefonsprechstunde mit Professor Marc Oliver Grimm am Donnerstag von 16 bis 18 Uhr, Telefon: (03643) 20 64 44, Fragen per Mail unter: chefredaktion@tlz.de