Erfurt. Die Inzidenz liegt im Freistaat aktuell fast überall jenseits von 1000. Nur drei Regionen bilden die Ausnahme. Der Novavax- Impfstoff ist ab sofort für alle Thüringer verfügbar.

In fast allen Thüringer Kreisen liegt die Corona-Inzidenz inzwischen über dem Wert von 1000. Ausnahmen waren am Montag lediglich der Landkreis Greiz (701,4), Erfurt (745,0) sowie der Kyffhäuserkreis (994,3), wie das Robert Koch-Institut mitteilte. Landesweit stieg die Zahl der wöchentlichen Neuinfektionen je 100.000 Einwohner leicht auf 1296,2 nach 1290,6 am Vortag. Am höchsten lag sie am Montag im Saale-Holzland-Kreis mit 1930,8.

Die Hospitalisierungsinzidenz kletterte nach Angaben des Gesundheitsministeriums im Vergleich zum Vortag leicht von 11,1 auf 11,2. Sie gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner wöchentlich mit Corona ins Krankenhaus kommen. Zu berücksichtigen ist dabei, dass davon sowohl Klinikeinweisungen wegen Corona erfasst werden als auch Patienten, die während einer Klinikbehandlung aus einem anderen Grund positiv auf das Coronavirus getestet wurden.

Die Belastung der Thüringer Intensivstationen mit Corona-Patienten bleibt auf niedrigem Niveau und betrug am Montag laut Divi-Intensivregister 7,4 Prozent. Landesweit waren 22,6 Prozent der Intensivbetten noch frei – das war der deutschlandweit größte Anteil.

Novavax-Impfung nun für alle möglich - jeder zweite geboostert

Der Impfstoff des US-Herstellers Novavax ist unterdessen für alle Menschen in Thüringen verfügbar. Es müsse niemand einen Nachweis des Arbeitgebers über eine Beschäftigung in Pflege- oder Gesundheitsberufen mitbringen, teilte die Kassenärztliche Vereinigung Thüringen (KVT) am Montag zum Novavax-Impfstart mit. "Grundsätzlich wird niemand abgewiesen", sagte Pandemie-Stabsleiter Jörg Mertz. Landesweit waren ihm zufolge für den Montag 400 Termine mit dem Proteinimpfstoff gebucht.

Ursprünglich sollte das Vakzin in Thüringen vorrangig Menschen verabreicht werden, für die ab dem 15. März die einrichtungsbezogene Impfpflicht gilt. "Es hat sich herausgestellt, dass wir nicht mit Terminen überrannt werden", sagte Mertz. Daher sei die Entscheidung getroffen worden, keine Abfrage des Arbeitgebers mehr vorzusehen. Künftig werde das Präparat von Novavax an Samstagen gespritzt. Sollte die Nachfrage steigen, seien auch Termine unter der Woche denkbar.

Zunächst 36.000 Impfdosen für Thüringen

Thüringen hatte in einer ersten Lieferung 36.000 Dosen des Impfstoffes mit dem Namen Nuvaxovid erhalten. 3000 Dosen für 1500 Menschen davon sollten an die Krankenhäuser gehen, die ihr Personal selbst impfen. Bis Ende März sollen 102.000 Dosen in den Freistaat kommen. Es handelt sich um einen Proteinimpfstoff, er basiert also auf einer anderen Technologie als die bisher zumeist eingesetzten mRNA-Corona-Präparate von Pfizer und Moderna, gegen die manche Menschen Bedenken haben.

In Thüringen ist mittlerweile mehr als jeder zweite "geboostert". Bis Montag erhielten 50,1 Prozent der Menschen im Freistaat eine Corona-Auffrischungsimpfung, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Die Grundimmunisierung haben 69,7 Prozent der Thüringer, eine Erstimpfung 69,7 Prozent. Bei allen drei Werten liegt Thüringen bundesweit in der Schlussgruppe.