Berlin. PFAS-Chemikalien werden in vielen Verbrauchsgegenständen verwendet. Ein neuer Vorschlag auf EU-Ebene soll 10.000 Stoffe nun verbieten.

Sogenannte "ewige Chemikalien" sind überall in unserer Umwelt: In den Lebensmitteln, im Trinkwasser und in unseren Körpern. Erst letztes Jahr wies das Umweltamtbundesamt einen gefährlich hohen Anteil dieser Chemikalien in Kindern und Jugendlichen nach. Die Gruppe der PFAS-Stoffe soll jetzt in Produkten auf Bestreben Deutschlands und vier anderer EU-Länder beschränkt werden.

10.000 der perfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS), von denen manche Stoffe auch krebserregend sein können, sollen im Sinne des Vorschlags verboten werden. Damit würden sie in zahlreichen Produkten nicht mehr genutzt werden. Weil die PFAS-Chemikalien schmutz- und wasserabweisend sind, wurden sie bisher massiv für Kleidungsstücke und Kochzubehör verwendet. Welche Produkte genau betroffen sind, lesen Sie hier.

Von Backpapier bis zum Autositz: PFAS-Chemikalien im Alltag

Behörden schätzen, dass innerhalb der nächsten 30 Jahre mehr als 4,4 Millionen Tonnen PFAS in die Umwelt gelangen könnten. Die "ewigen Chemikalien" bleiben lange in der Natur und reichern sich in den Nahrungsketten an. Unter anderem diese Produkte müssen deshalb bald auf die schädlichen Stoffe verzichten:

  • Outdoor-Kleidung wie regendichte Jacken
  • Schmutzabweisende Teppiche
  • Kochgeschirr wie Pfannen
  • Autositze
  • Papierbeschichtungen wie Backpapier oder Fast-Food-Verpackungen
  • Diverse Kosmetik-Produkte
  • Mittel zur Oberflächenbehandlung von Metallen und Kunststoffen
  • Pflanzenschutzmittel

In den wenigsten Fällen wird auf die Verwendung der PFAS-Chemikalien hingewiesen. Nur bei bestimmten Produkten gibt es Label wie den "Blauen Engel", die einen Verbrauchsgegenstand als PFAS-frei kennzeichnen. Auch in Feuerschutzkleidung und Feuerlöschschaum werden die "ewigen Chemikalien" verwendet. Hier gibt es allerdings noch keinen Ersatz, weswegen die PFAS-Stoffe solange weiterverwendet werden dürfen.

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Alternativen für PFAS-Produkte

Das Umweltbundesamt empfiehlt auf Twitter statt einer beschichteten Pfanne, lieber eine Eisen- oder Emailliepfanne zu verwenden. Mehrweggeschirr, das statt beschichtetem Einweggeschirr genutzt werden sollte, sei darüber hinaus auch allgemein umweltfreundlicher.

Die EU-Kommission und die EU-Staaten werden bis zum Jahr 2025 eine Entscheidung über den Vorschlag treffen müssen. Bei Annahme des Verbots werden Unternehmen eineinhalb bis zwölf Jahre Zeit bekommen, um ihre Produkte anzupassen. Seit den 80er Jahren sind die Anteile der PFAS-Chemikalien im menschlichen Körper durch viele Regelungen langsam gesunken. Der neue Vorschlag wäre das bisher umfassendste Verbot der Stoffe. (dpa/os)

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