Berlin. Cyber-Mobbing verbreitet sich über soziale Netzwerke. Dabei unterschätzen Eltern oft die Gefahren im Internet, wie eine Studie zeigt.

Lukas Pohland ist 12 Jahre alt, als er das erste Mal Morddrohungen per SMS erhält. Die Absender sind anonym. Im Internet findet der Schüler zudem Fotos von sich, darunter Beleidigungen und Hasskommentare. „Du bist so hässlich! Warum traust du dich überhaupt noch raus?“, ist dort zu lesen. Dabei, sagt der heute 14-Jährige, habe er nur einer Mitschülerin helfen wollen, die im Internet gemobbt wurde.

Wie Lukas sind schon viele Jugendliche in Deutschland mit Cybermobbing in Berührung gekommen. In einer Studie des Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest gab 2018 rund ein Drittel der befragten 1200 Schüler zwischen zwölf und neunzehn Jahren an, dass in ihrem Bekanntenkreis schon einmal jemand im Internet gemobbt wurde. 21 Prozent der Jugendlichen sagten außerdem, dass sie häufig Hassbotschaften im Netz begegnen.

Cyber-Mobbing reicht von Beleidigungen bis hin zu Drohungen

Die Beleidigungen im Internet werden laut des Reputations- und Online-Experten Christian Scherg in den meisten Fällen zwischen Menschen verschickt, die sich persönlich kennen. Dabei handelt es sich aber gerade in den sozialen Netzwerken nicht nur um ein Phänomen zwischen Opfer und Täter, oftmals seien auch anonyme Dritte beteiligt.