Berlin. Die Farben sind schon nicht ideal für den Körper. Aber auch Tatöwierer-Nadeln können gesundheitsgefährdend sein. Das zeigt eine Studie.

Wer sich tätowieren lässt, geht Risiken ein. Nicht nur, dass einem das Motiv vielleicht irgendwann doch nicht mehr gefällt – es gibt auch gesundheitliche Gefahren. Bereits bekannt war, dass die Farben, die für die Körperverzierungen genutzt werden, Reaktionen auslösen können.

Mehr oder weniger zufällig bemerkten Forscher nun, dass auch die Tätowiernadeln Probleme bereiten können – wenn sich kleinste Partikel beim Tätowieren ablösen und in der Haut bleiben. Was, so die Forscher vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in Berlin, gar nicht so ungewöhnlich ist. Die dazugehörige Studie nennt sich „Particle and Fibre Toxicology“.

Allergie von Tattoonadel-Rückständen – es war ein Zufallsfund

Besonders häufig lösen sich die allergieauslösenden Metalle demnach ab, wenn Titandioxid zum Einsatz kommt, das in vielen Tattoo-Farben wie etwa Grün, Rot und Blau enthalten ist. Gängige Tattoo-Nadeln bestehen aus einer Legierung, die etwa sechs bis acht Prozent Nickel und bis zu 20 Prozent Chrom enthält. Beide Metalle sind giftig und können Allergien auslösen, wenn sie sich zersetzen.

Die neue Erkenntnis war laut Ines Schreiver vom Bundesinstitut ein Zufallsfund: „Bei der Untersuchung von Tattoo-Farben haben wir Metallpartikel entdeckt. In detektivischer Kleinarbeit fanden wir heraus, dass sie aus dem Abrieb der Nadeln stammen“.

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Genaue Auswirkungen müssen noch erforscht werden

In einer früheren Studie haben die Forscher bereits nachgewiesen, dass sich giftige Pigmente aus Tattoo-Farben jahrelang in den Lymphknoten ablagern können. Jetzt sei gezeigt worden, dass auch Partikel der Nadeln ihren Weg in diese Organe des Immunsystems finden, so Schreiver.

In welchem Umfang die Ablagerungen die Gesundheit schädigen und Allergien auslösen, müsse noch genauer erforscht werden. Dazu seien umfangreiche Studien mit mehreren Tausend Teilnehmern über mehrere Jahre nötig.

„Tattoo Art“- Gestochene Körperkunst

Es sind Kunstwerke, die unter die Haut gehen: Tattoos. Der Bildband „Tattoo Art“ – erschienen im riva Verlag (www.m-vg.de) – zeigt großflächige Körperkunst. Wir zeigen eine Auswahl.
Es sind Kunstwerke, die unter die Haut gehen: Tattoos. Der Bildband „Tattoo Art“ – erschienen im riva Verlag (www.m-vg.de) – zeigt großflächige Körperkunst. Wir zeigen eine Auswahl. © riva verlag | Charly Castro/Francesco Cicero
„Tattoo Art“ zeigt Motive von mehr als 70 angesehenen Künstlern. Dieses Werk stammt von Andy Engel – bekannt als einer der weltbesten Tätowierer für Fotorealismus.
„Tattoo Art“ zeigt Motive von mehr als 70 angesehenen Künstlern. Dieses Werk stammt von Andy Engel – bekannt als einer der weltbesten Tätowierer für Fotorealismus. © riva verlag | Charly Castro/Francesco Cicero
Zu finden sind nicht nur klassisches Black&Grey, ausdrucksstarke Realistic-Motive und einzigartige Aquarellarbeiten, sondern auch zahlreiche andere Styles dieses Handwerks. Das Kaninchen aus „Alice im Wunderland“ stammt aus der Nadel von Chris Block.
Zu finden sind nicht nur klassisches Black&Grey, ausdrucksstarke Realistic-Motive und einzigartige Aquarellarbeiten, sondern auch zahlreiche andere Styles dieses Handwerks. Das Kaninchen aus „Alice im Wunderland“ stammt aus der Nadel von Chris Block. © riva verlag | Charly Castro/Francesco Cicero
Der Begriff „Tätowierung“ geht auf das Wort „tatau“ zurück, das aus dem malaio-polynesischen Sprachraum stammt. Dieses Porträt stammt von Andy Engel.
Der Begriff „Tätowierung“ geht auf das Wort „tatau“ zurück, das aus dem malaio-polynesischen Sprachraum stammt. Dieses Porträt stammt von Andy Engel. © riva Verlag | Charly Castro/Francesco Cicero
Die ursprüngliche Bedeutung ist nicht vollkommen geklärt, man geht davon aus, dass es sich bei dem tahitischen „tatau“ um das Wort für „Zeichen, Malerei“ handelt. Das abgebildete Tattoo stammt ebenfalls von Andy Engel.
Die ursprüngliche Bedeutung ist nicht vollkommen geklärt, man geht davon aus, dass es sich bei dem tahitischen „tatau“ um das Wort für „Zeichen, Malerei“ handelt. Das abgebildete Tattoo stammt ebenfalls von Andy Engel. © riva verlag | Charly Castro/Francesco Cicero
Ein anderer Ansatz interpretiert das Wort rein lautmalerisch als das Geräusch, das beim Einschlagen der Bilder in die Haut entsteht. Dieses Rückentattoo wurde von Roberto da Silva gestochen.
Ein anderer Ansatz interpretiert das Wort rein lautmalerisch als das Geräusch, das beim Einschlagen der Bilder in die Haut entsteht. Dieses Rückentattoo wurde von Roberto da Silva gestochen. © riva verlag | Charly Castro/Francesco Cicero
Tahiti gilt somit als Ursprung des Tätowierens, von wo aus der Entdecker James Cook den Körperschmuck im 18. Jahrhundert mit nach Europa brachte. Das gezeigte Tattoo wurde von Andy Engelhard gestochen.
Tahiti gilt somit als Ursprung des Tätowierens, von wo aus der Entdecker James Cook den Körperschmuck im 18. Jahrhundert mit nach Europa brachte. Das gezeigte Tattoo wurde von Andy Engelhard gestochen. © riva verlag | Charly Castro/Francesco Cicero
Der Dortmunder Fotograf Charly Castro und das Duisburger Tattoomodel Francesco Cicero haben den Bildband „Tattoo Art – Die schönsten Tattoos und ihre Künstler“ zusammengestellt. Er ist im <a href=riva Verlag (www.m-vg.de) erschienen und kostet 16,99 Euro. " title="Der Dortmunder Fotograf Charly Castro und das Duisburger Tattoomodel Francesco Cicero haben den Bildband „Tattoo Art – Die schönsten Tattoos und ihre Künstler“ zusammengestellt. Er ist im riva Verlag (www.m-vg.de) erschienen und kostet 16,99 Euro. " loading="lazy" />
Der Dortmunder Fotograf Charly Castro und das Duisburger Tattoomodel Francesco Cicero haben den Bildband „Tattoo Art – Die schönsten Tattoos und ihre Künstler“ zusammengestellt. Er ist im riva Verlag (www.m-vg.de) erschienen und kostet 16,99 Euro. © riva verlag | Charly Castro/Francesco Cicero
„Tattoo Art“, Tätowierer: Michal Ledwig.
„Tattoo Art“, Tätowierer: Michal Ledwig. © riva verlag | Charly Castro/Francesco Cicero
„Tattoo Art“, Tätowierer: Marco Klose.
„Tattoo Art“, Tätowierer: Marco Klose. © riva verlag | Charly Castro/Francesco Cicero
„Tattoo Art“, Tätowierer: Chris Block.
„Tattoo Art“, Tätowierer: Chris Block. © riva verlag | Charly Castro/Francesco Cicero
„Tattoo Art“, Tätowierer: Randy Engelhard.
„Tattoo Art“, Tätowierer: Randy Engelhard. © riva verlag | Charly Castro/Francesco Cicero
„Tattoo Art“, Tätowierer: Roberto da Silva.
„Tattoo Art“, Tätowierer: Roberto da Silva. © riva verlag | Charly Castro/Francesco Cicero
„Tattoo Art“, Tätowierer: Marco Klose.
„Tattoo Art“, Tätowierer: Marco Klose. © riva verlag | Charly Castro/Francesco Cicero
„Tattoo Art“, Tätowierer: Marco Klose.
„Tattoo Art“, Tätowierer: Marco Klose. © riva verlag | Charly Castro/Francesco Cicero
„Tattoo Art“, Tätowierer: Randy Engelhard.
„Tattoo Art“, Tätowierer: Randy Engelhard. © riva verlag | Charly Castro/Francesco Cicero
„Tattoo Art“, Tätowierer: Canny Smith.
„Tattoo Art“, Tätowierer: Canny Smith. © riva verlag | Charly Castro/Francesco Cicero
„Tattoo Art“, Tätowierer: Machal Ledwig.
„Tattoo Art“, Tätowierer: Machal Ledwig. © riva verlag | Charly Castro/Francesco Cicero
„Tattoo Art“, Tätowierer: Canny Smith.
„Tattoo Art“, Tätowierer: Canny Smith. © riva verlag | Charly Castro/Francesco Cicero
„Tattoo Art“, Tätowierer: Machal Ledwig.
„Tattoo Art“, Tätowierer: Machal Ledwig. © riva verlag | Charly Castro/Francesco Cicero
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Unklar, ob bunte Tattoos gefährlicher als schwarze sind

Ob bunte Tattoos gefährlicher seien als schwarze Tattoos, lasse sich ebenfalls nicht genau sagen. „Minderwertige schwarze Farbe kann auch Nickel in hohen Konzentrationen enthalten“, heißt es von den Forschern.

Der aus dem Fernsehen bekannte Tätowierer Randy Engelhardtsprach mit unserer Redaktion über die Risiken beim Tätowieren. Tatsächlich unterschätzen viele die Risiken von Tattoos. Manch einer ärgert sich aber auch nur darüber, dass der Name der doch nicht ganz so großen Liebe des Lebens jetzt den Oberarm schmückt. In dem Fall ist wichtig: Tattoos dürfen künftig nur noch beim Arzt entfernt werden. (ses/dpa)