Gansbaai. “Killer-Wale“ haben vor der afrikanischen Küste 17 Haie getötet. Das Besondere: Die Orcas fraßen nur ein bestimmtes Organ ihrer Opfer.

  • Orcas, die auch als "Killer-Wale" bezeichnet werden, sollen vor der afrikanischen Küste 17 Haie getötet haben
  • Besonders ungewöhnlich ist: Die Wale fraßen nur ein bestimmtes Organ ihrer Beute
  • Forscher zeigen sich von dem Verhalten der Tiere überrascht

Strandspaziergänger haben Anfang März 20 tote Haie an der Küste des Fischerdorfes Gansbaai in Südafrika entdeckt. Die Stadt liegt etwa 160 Kilometer südöstlich von Kapstadt. Zwei in der Region bekannte Orcas sollen davon mindestens 17 Haie auf einmal getötet und nur deren Leber gegessen haben. Die Haie sind danach an die Küste gespült worden, vermuten Meeresbiologen.

Die beiden "Killer-Wale" sind in der Region berühmtberüchtigt. Sie haben sogar Namen: "Port" and "Starboard". Sie wurden etwa drei Tage vor dem Fund in der Küstenregion gesichtet. Die Orcas töteten laut Experten mehrere Breitnasen-Siebenkiemerhaie und einen Scharfzahnmarderhai. Meeresbiologen sagten gegenüber lokalen Medien, dass es das erste Mal gewesen sei, dass die beiden Wale Jagd auf Haie dieser Art gemacht hätten.

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Orcas: "Killer-Wale" sollen auch weißen Hai erlegt haben

Die Forscher betonten auch, dass die beiden Orkas es in der Vergangenheit sogar auf noch größere Haie abgesehen hatten. "Port" und "Starboard" sollen für das Verschwinden einiger weißen Haie in der Region verantwortlich sein. Der weiße Hai gilt als einer der größten Meeresräuber.

Eine Drohnenaufnahme, die auf der Social-Media Plattform Instagram zu sehen ist, zeigt, wie die beiden Orcas einen weißen Hai erlegen. Derartiges Verhalten sei niemals zuvor beobachtet worden, sagen Experten. Normalerweise würden "Killer-Wale" Jagd auf Delphine und kleinere Haie machen.

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Überfischung größte Gefahr für Haipopulationen

Dass die beiden Orcas es auf die Leber der Haie abgesehen haben, sei laut Forschern verständlich. Diese sei für die Orcas sehr nahrhaft und enthalte wertvolle Fette. Meeresbiologen zeigten sich jedoch auch besorgt: Das beinahe chirurgische Vorgehen der "Killer-Wale" sei eine erlernte Technik, die auch dazu führe, dass immer mehr Haie verschwinden. Das könne wichtige Ökosysteme ins Ungleichgewicht bringen.

Auch in antarktischen Gewässern sollen schon "Killer-Wale" beobachtet worden sein, die speziell erlernte Jagdtechniken einsetzen, um Robben zu jagen. Eine noch größere Bedrohung für die Haipopulationen sehen die Forscher allerdings in der Überfischung der Meere. (lro)

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