Berlin. Plastikabfall bedroht die Tierwelt der Meere. Forscher haben eine Theorie zu dessen Herkunft – und dazu, wie er ins Meer gelangte.

Plastikmüll in den Meeren besteht zu einem großen Teil aus Flaschen. Nun zeigt eine Studie von einer entlegenen Insel im Südatlantik, dass der Anteil solcher Behälter am Treibgut rapide ansteigt.

Und drei Viertel dieser Behälter stammen inzwischen aus dem weit entfernten Asien, überwiegend aus China, wie das Team um Peter Ryan von der Universität Kapstadt in den „Proceedings“ der US-Nationalen Akademie der Wissenschaften (PNAS) schreibt. Demnach wird der Müll wohl überwiegend von Schiffen aus direkt ins Meer entsorgt.

Weltweit werden jährlich rund 300 Millionen Tonnen Plastik produziert – mit einer Steigerungsrate von acht Prozent pro Jahr. Teile davon gelangen in die Ozeane und sammeln sich dort vor allem im Zentrum von Meeresstrudeln zu regelrechten Müllteppichen an.

„Dadurch erleben die Küsten von Inseln in der Nähe dieser Zonen oft ungewöhnlich große Mengen Plastikmüll, obwohl sie weit von dessen großen Ursprungsregionen entfernt liegen“, schreibt das Team. Doch woher der Abfall stammt und wie er ins Meer gelangt, wurde bislang kaum analysiert.