Neubiberg. Wenn dicke Schneeflocken fallen, sind die Häuser bald weiß eingedeckt. Wie schön das aussieht! Doch das Gewicht der Schneemassen sollten Hausbesitzer nicht unterschätzen - und vorbereitet sein.

Hausbewohner sollten sich auf angekündigten Schneefall gut vorbereiten - und Schneefanggitter kontrollieren sowie Dachrinnen, Abläufe und Fallrohre von Laub befreien.

Der Grund: Schnee kann schwer auf dem Dach lasten. Zehn Zentimeter nasser Schnee bedeuten fast 100 Kilogramm Belastung pro Quadratmeter, erklärt der Statiker Norbert Gebbeken, Professor an der Universität der Bundeswehr München. Entscheidend für das Gewicht ist also nicht die Schneehöhe, sondern der Wassergehalt des Schnees.

Sollte der Putz Risse bekommen, sich das Dach sichtbar verformen oder sollten Fenster oder eine Tür klemmen, müssen Hausbesitzer dringend handeln. Laien sollten Dächer aber nicht betreten - das sei zu gefährlich, warnt Gebbeken, der Präsident der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau ist.

Bei akuter Gefahr, dass das Dach wegen der Schneelast einbricht, können Hausbesitzer die Feuerwehr rufen. In der Regel fallen dann aber Gebühren an.

Nach dem Winter sei es wichtig, dass Hausbesitzer das Gebäude sowie den Zustand des Dachtragwerks genauer inspizieren, wenn eine längere Zeit eine größere Schneelast auf dem Dach lag. Erkennbare Schäden sind beispielsweise Verformungen, Risse oder lockere Verbindungen.

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