Weimar. Pro Person bis zu 100 Euro für die Reparatur von Elektrogeräten über die Verbraucherzentrale Thüringen

Nicht nur in Weimar landen sie oft im Elektroschrott: die defekte Kaffeemaschine, das beschädigte Handy oder der kaputte Fön. Der Freistaat will ab heute die Thüringer zur Reparatur motivieren und die Umwelt schonen. In Weimar haben deshalb Umweltministerium und Verbraucherzentrale am Montag eine Vereinbarung über das Projekt Reparaturbonus unterzeichnet.

Wer sein Elektrogerät reparieren lässt, statt es zu entsorgen, bekommt die Hälfte der Reparaturkosten erstattet – bis zur Höhe von 100 Euro pro Person (ab 18 Jahren) in diesem Jahr. Start für den Thüringer Reparaturbonus ist der 15. Juni 2021, hieß es zur Vorstellung beim Verein Tibor an der Rießnerstraße.

Und so funktioniert der Bonus: Auf der Internetseite www.reparaturbonus-thueringen.de das Antragsformular inklusive Datenschutzerklärung und Förderbedingungen herunterladen, ausfüllen und unterschreiben. Die Dokumente mit Rechnung und Zahlungsnachweis per Post an die Verbraucherzentrale Thüringen senden. Diese überweist den Bonus in Höhe von 50 Prozent des Rechnungsbetrages dann direkt an den Antragsteller.

Umweltministerin Anja Siegesmund will mit dem bundesweit einmaligen Projekt einen Impuls setzen: „Die Verbraucherinnen und Verbraucher verlängern die Lebensdauer ihrer Elektrogeräte und schonen damit Ressourcen. Gemeinsam stärken wir den Umweltschutz.“

Ralph Walther, Geschäftsführer der Verbraucherzentrale Thüringen, weiß derweil: „Viele Verbraucher ärgert es, dass ihre Geräte nicht mehr so lange halten wie früher. Eine Reparatur ist aus ökologischen Gründen zwar wünschenswert, rechnet sich aber für den Einzelnen oft nicht.“

Das bestätigen auch Werkstätten in Weimar: Eine Mikrowelle repariere zum Beispiel niemand mehr, weil die nötigen Zertifikate teurer seien als ein Neugerät. Skeptisch blicken die Werkstätten auf die Abwicklung: Sie haben überwiegend ältere Kunden. Schon der Online-Kontakt zur Verbraucherzentrale sei für viele ein Problem.