Turin. Norwegen blickt auf eine erfolgreiche ESC-Historie zurück. Doch wer hinter dem Teilnehmer-Duo Subwoolfer steckt, bleibt ein Geheimnis.

  • Sie sind der wohl schrillste Act des Eurovision Song Contest 2022: Subwoolfer aus Norwegen
  • Die Sänger verbergen ihre Gesichter hinter gelben Wolfsmasken
  • Wer hinter diesen steckt, ist bisher noch unbekannt

Wenn es um den Spannungsaufbau vor dem diesjährigen Eurovision Song Contest (ESC) geht, dürfte Norwegen schon mal einen ersten Platz gelandet haben: Bis heute weiß niemand so richtig, wer sich hinter dem Kandidaten-Duo Subwoolfer versteckt. Die beiden Sänger verbergen sich auch kurz vor dem Wettbewerb im italienischen Turin hinter gelben Wolfsmasken und einer fiktiven Biografie. Doch es gibt eine Vermutung.

Schon vor der Teilnahme von Subwoolfer bei der norwegischen Vorentscheidungsshow Melodi-Grand-Prix entwickelte sich in sozialen Medien ein Hype um das Duo. Schließlich setzte es sich mit über 55.000 Stimmen Vorsprung gegenüber dem zweitplatzierten Act durch. Damit wird sich Norwegen beim diesjährigen ESC mit einer eher humoristischen Kandidatur zur Schau stellen. Der Bandname: eine Kombination aus Subwoofer und Wolf. Der Beitragstitel: "Give that Wolf a Banana" (zu Deutsch: Gebt diesem Wolf eine Banane).

Die beiden Sänger besingen in dem Lied das Aussehen eines Wolfs und dessen animalischen Hunger auf die Großmutter einer nicht näher genannten Person. Damit die Situation nicht eskaliert, soll der Wolf mit einer Banane besänftigt und die ältere Dame somit gerettet werden. Dazu liefern die beiden Sänger einen mitreißend partytauglichen Sound und sogar eine Choreografie zum Mittanzen. Nur: Wer sind Subwoolfer?

Norwegischer ESC-Beitrag Subwoolfer: Wer sind die Sänger?

Bei ihrer Eigenpräsentation haben Subwoolfer die Öffentlichkeit bisher ziemlich offensichtlich hinters Licht geführt: Die Brüder Keith und Jim, so die vermutlich fiktiven Namen der beiden, sollen sich demnach vor 4,5 Milliarden Jahren im Universum getroffen und seither jeden existierenden Planeten mit ihrer Musik erobert haben. 1969 habe der Prophet Neil ihnen schließlich versprochen, ihnen mit ihrem Vorhaben auch auf der Erde zu helfen. Neil habe ihnen daraufhin den "besten Song im ganzen Universum" gegeben und sei verschwunden.

Gemeinsam mit DJ Astronaut – einem der offiziellen Songwriter von "Give that Wolf a Banana" – wollen Subwoolfer nun Neils Prophezeiung umsetzen. Die musikalische Eroberung der Erde fängt dabei offenbar bei der ESC-Bühne in Turin an. Interessanter als die scherzhafte Ankündigung ist für viele allerdings die Identität der beiden Wolfssänger.

So vermutet mittlerweile selbst der NDR auf seiner offiziellen ESC-Webseite, dass hinter dem Duo die Norweger Bård und Vegard Ylvisåker stecken, die 2013 mit "The Fox (What Does the Fox Say?)" eine sehr ähnliche stilistische Richtung eingeschlagen hatten. Sowohl der Songaufbau als auch der simple Refrain aus Lauten, der humoristische Sound und die dazugehörigen Kostümierungen ähneln dem aktuellen ESC-Beitragssong Norwegens.

Norwegen gehört beim ESC zu den erfolgreicheren Ländern

Ob Subwoolfer mit ihrem Ohrwurm auf dem Siegertreppchen landen werden, wird sich am 14. Mai im großen ESC-Finale entscheiden. Bisher hatte Norwegen beim ESC immer wieder gute Platzierungen hingelegt. Seit der ersten Teilnahme des Landes im Jahr 1960 gewann Norwegen den Wettbewerb drei Mal, machte jeweils ein Mal den zweiten und dritten Platz und landete mehrere Male in der Top Ten. Allerdings gab es auch Misserfolge: Ganze elf Mal landete Norwegen seit 1960 auf dem letzten Platz – so oft wie kein anderes Land.

Einmal verzichtete Norwegen sogar aus Protest auf eine Teilnahme: 1970 boykottierte das skandinavische Land den ESC aus Verärgerung über das Wertungssystem des Vorjahrs. 1969 hatten gleich vier Länder den ersten Platz gemacht. Auch Schweden, Finnland, Österreich und Portugal beteiligten sich damals an dem Protest.

Von Protesten gegen den ESC dürfte es beim norwegischen Auftritt 2022 keine Spur geben. Die Präsentation von Subwoolfer verspricht einen unterhaltsamen und friedlichen Fernsehmoment. So friedlich wie zwei singende Wölfe den Planeten Erde eben musikalisch erobern können.

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.