Berlin. Die Spritpreise haben wieder Höchststände erreicht. Doch der ADAC blickt auch mit Sorge auf die derzeitige Strompreis-Entwicklung.

Mit dem Ende des Tankrabatts zahlen die deutschen Autofahrerinnen und Autofahrer an der Zapfsäule wieder mehr als in den deutschen Nachbarstaaten. Das geht aus einer Auswertung des Statistischen Bundesamtes hervor. Zum Stichtag 5. September kostete der Liter Super E5 im bundesweiten Tagesdurchschnitt 2,07 Euro, teilte die Wiesbadener Behörde am Montag mit. Für den Liter Diesel wurden 2,16 Euro fällig.

In den Nachbarländern kamen die Autofahrer dagegen deutlich billiger weg: In Polen beispielsweise kostete der Liter Super 1,38 Euro, der Liter Diesel 1,61 Euro. Auch in Österreich kostete der Sprit am Stichtag unter 2 Euro: 1,74 Euro wurden für Super, 1,85 Euro für Diesel fällig.

Diesel und Benzin kosten auch in Frankreich weniger

In Frankreich kostete der Liter Super 1,62 Euro, der Diesel 2,02 Euro. Vergleichbar mit Deutschland waren die Preise lediglich beim Superbenzin in Dänemark mit 2,04 Euro und in den Niederlanden 2,01 Euro Super. Allerdings war auch der Liter Diesel dort mit neun beziehungsweise elf Cent deutlich günstiger.

Der Automobilclub ADAC kritisiert seit Monaten, dass die Entwicklung des Ölpreises die Entwicklung an den Zapfsäulen nicht hergibt.

ADAC sorgt sich über Strompreisentwicklung

Zugleich besorgt den ADAC auch die Entwicklung an den derzeitigen Strommärkten. Der Automobilclub befürchtet, dass die hohen Strompreise die Entwicklung beim Hochlauf von Elektroautos abwürgen könnten.

„Verbraucher sind zunehmend verunsichert darüber, ob sich der Umstieg auf einen e-Pkw zum jetzigen Zeitpunkt finanziell realisieren lässt“, sagte ADAC-Verkehrspräsident Gerhard Hillebrand unserer Redaktion. Neben den hohen Strompreisen würden auch die langen Lieferzeiten und die rückläufigen Fördersätze für Verunsicherung sorgen.

ADAC fordert Neugestaltung der Antragsstellung

Um den Hochlauf nicht auch noch staatlicherseits auszubremsen, forderte der ADAC-Verkehrspräsident eine Neuausrichtung bei der Antragsstellung für die Kaufprämie. „Interessenten von E-Autos müssen zum Zeitpunkt ihrer Kaufentscheidung zuverlässig vorhersehen können, welche Förderung sie einkalkulieren können. Das ist derzeit weder für Neubestellungen noch für viele bereits erfolgte Bestellungen gegeben“, sagte Hillebrand.

Die Höhe der Förderung müsse bereits bei der Unterschrift unter dem Kaufvertrag zugesichert werden. Die Auszahlung der Fördersumme könne weiterhin bei der Zulassung erfolgen.

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.