Berlin. Der AfD-Abgeordnete Brandner hat sich geweigert im ICE eine Maske zu tragen. Dadurch kam es zu einem Polizeieinsatz und längerem Stopp.

Der AfD-Bundestagsabgeordnete Stephan Brandner hat sich in einem ICE auf der Strecke Berlin-Rügen geweigert eine Maske zu tragen. Er löste dadurch einen Polizeieinsatz aus, aufgrund dessen sich die Weiterfahrt des Zuges verzögerte. Brandner selbst schrieb über den Fall auf dem Kurznachrichtendienst Twitter und die Bundespolizei bestätigte den Einsatz ebenfalls gegenüber t-online.

Dem Bericht des Nachrichtenportals zufolge habe ein Zugbegleiter Brandner zum Tragen eines Mund-Nasen-Schut z aufgefordert. Brandner verweigerte dies laut eigener Aussage, weil er gerade dabei gewesen sei eine Nussschnecke zu essen. „Danach überleg ich’s mir“, habe er zum Schaffner gesagt.

Wie die Bundespolizei berichtet, sei sie dann von dem Bahnangestellten zu Hilfe gerufen worden, um das Hausrecht durchzusetzen. Der Zug wurde dafür am Bahnhof Pasewalk zum Stehen gebracht. Neben Brandner soll eine weitere Person ohne Maske an Bord gewesen sein.

Polizei trifft ein und Brandner verschwindet auf Toilette

Die betreffende Person hätte aber im Gegensatz zu Brandner ein Attest vorlegen können und sei damit von der Maskenpflicht befreit gewesen. Weil Brandner beim Eintreffen der Bundespolizei jedoch für rund 20 Minuten auf der Toilette verschwunden sei, kam es am Bahnhof Anklam zu einer Verzögerung der Weiterfahrt.

Brandner habe die Toilette schließlich mit Mund-Nasen-Schutz verlassen. „Da durch den Zugbegleiter der DB AG kein Beförderungsausschluss ausgesprochen wurde, belehrten die eingesetzten Beamten den Herrn Brandner nochmals mündlich hinsichtlich des Tragens von einem Mund-Nase-Schutz im öffentlichen Personen- und Nahverkehr“, teilte die Bundespolizei gegenüber t-online mit.

Brandner flog im November aus seinem Amt

Brandner hatte bereits im vergangen November für ein Novum in der deutschen Politik gesorgt, weil er aus seinem Amt als Vorsitzender des Rechtsausschuss geflogen war. Zum ersten Mal in der Geschichte des Bundestags hatte damals ein Ausschuss seinen eigenen Vorgesetzten abgewählt.

Grund dafür waren Äußerungen von Brandner über den Terroranschlag in Halle und die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Udo Lindenberg. Letzteres bezeichnete Brandner auf Twitter als „Judaslohn“.

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