Berlin. In der Corona-Pandemie kam es zu Panikkäufen, jetzt hat sich die Lage entspannt. Dennoch werden die Preise für Klopapier wohl steigen.

  • Immer mehr Produkte werden deutlich teurer
  • Auch die Klopapier-Preise steigen rasant
  • Eine Alternative könnte Stroh sein - was es damit auf sich hat

In der Corona-Pandemie war es zeitweise ein gefragtes Produkt: Klopapier. Aus Panik, Lieferungen könnten Ausbleiben, kauften Kundinnen und Kunden während der Lockdowns die Regale leer und horteten massenhaft Rollen zu Hause. Mittlerweile hat sich die Lage wieder entspannt – Lieferengpässe drohten auch zuvor nicht. Dennoch kommt auf Verbraucherinnen und Verbraucher neuer Ärger zu.

Aldi, Lidl und Co. Hersteller Essity will Klopapier-Preise erhöhen

Denn die Preise für Hygieneartikel aus Papier – etwa Toilettenpapier, Taschen- oder Küchentücher – könnten demnächst deutlich steigen. Wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtet, plant der schwedische Papierhersteller Essity Erhöhungen von rund fünf Prozent. Zu dem Unternehmen gehören Marken wie Zewa und Tempo.

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Als Grund für die Preiserhöhung nennt Essity-Chef Magnus Groth die gestiegenen Kosten für Energie und Transport, die auch die Toilettenpapier-Produktion treffen. Zudem steige aktuell die Nachfrage nach Altpapier und Zellstoff.

Zum zweiten Mal in diesem Jahr: Preise für Toilettenpapier steigen

Bereits im Frühjahr hatte Essity die Preise unter anderem für Klopapier und Taschentücher um rund fünf Prozent erhöht. Die Auswirkung auf die Verkaufspreise im Einzelhandel blieb aber gering: Laut Statistischem Bundesamt lag der durchschnittliche Preis für eine Rolle Klopapier im Sommer 2021 auf dem Niveau von Anfang 2020.

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Inwieweit Einzelhändler wie Aldi oder Lidl die erneute Preiserhöhung an die Kundinnen und Kunden weitergeben, ist noch unklar. Fünf Prozent mehr würden beim aktuellen Preis von etwa 3,70 Euro für acht Rollen "Zewa Ultra Soft" Toilettenpapier ein Plus von zwei bis drei Cent pro Rolle bedeuten.

Mit Blick auf die aktuelle Entwicklung scheint es wahrscheinlich, dass auch andere Produzenten die Preise erhöhen – schließlich treffen die gesteigerten Kosten für Rohstoffe, Energie und Fracht den gesamten Markt. So dürften am Ende definitiv höhere Kosten für Klopapier und Co. drohen.

Stroh könnte zur Klopapier-Alternative werden

Wie die "Wirtschaftswoche" berichtet, plant Essity mehr auf Stroh zu setzen. Das habe viele Vorteile, so etwa bei der Reißfestigkeit und Weichheit. Zudem gebe seien die Unterschiede beim Produkt für Kunden kaum zu erkennen und es könne bis zu 30 Prozent CO2 eingespart werden. Ziel des Unternehmens ist, die Produktion deutlich auszubauen und im nächsten Jahr allen Zewa-Produkte einen Stroh-Anteil von mindestens 30 Prozent beizumischen.

(nfz/AFP)