Berlin. Die Ambrosia breitet sich immer weiter in Deutschland aus. Experten schlagen Alarm, denn die Pflanze kann starke Allergien auslösen.

Für Pollenallergiker wird die Freude über den Frühling oft getrübt, sobald die ersten Heuschnupfen-Symptome auftreten. Besonders eine Pflanze macht Allergikern seit einiger zu schaffen: Ambrosia, auch Beifußblättriges Traubenkraut genannt.

Ambrosia ist eine invasive Spezies aus Nordamerika, die sich immer weiter in Europa ausbreitet. Die Pollen der Pflanze können starke allergische Reaktionen auslösen – auch bei Menschen, die sonst keine Allergien haben. Dabei reichen schon geringe Konzentrationen von fünf bis zehn Pollen pro Kubikmeter Luft aus, um einen allergischen Anfall auszulösen, wie das Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen (Julius Kühn-Institut) bekanntgab.

Sogar der Hautkontakt mit Stängeln und Blättern der Ambrosia kann Reaktionen wie Jucken, Ekzeme und Quaddelbildung auslösen. Die Pollen können schwerwiegende Atemwegsallergien bis hin zu Asthma auslösen. Experten schlagen nun Alarm, weil sich die Pflanze in Deutschland immer weiter ausbreitet. Schuld daran ist auch der Klimawandel, denn die Ambrosia ist eine wärmeliebende Pflanze.

Die Ambrosia artemisiifolia (Beifußblättriges Traubenkraut),
Die Ambrosia artemisiifolia (Beifußblättriges Traubenkraut), © imago/Rech

Allergie auf Ambrosia – das sind die Symptome:

  • juckende, fließende Nase
  • vermehrtes Niesen
  • tränende, brennende, juckende und gerötete Augen
  • trockener Husten
  • Atembeschwerden bis hin zu Luftnot
  • Engegefühl in der Brust
  • Hautekzeme
  • gerötete und juckende Hautstellen
  • Bildung von Quaddeln (Nesselsucht)

Ambrosia breitet sich in Deutschland immer weiter aus

Experten des Fachzentrums Klimawandel und Anpassung des Hessischen Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) in Wiesbaden untersuchten Ambrosia-Bestände in Hessen in den Jahren 2006 und 2017 sowie im vergangenen Jahr. Das Ergebnis: Trotz Bemühungen der Bekämpfung der Pflanze sind noch knapp 90 Prozent der Altbestände vorhanden. Außerdem ist bei einem Drittel der Vorkommen teilweise eine starke Zunahme feststellbar. Auch interessant: Allergie oder Omikron: Wie sich die Symptome unterscheiden

In Brandenburg sind inzwischen ganze Regionen von der invasiven Art besiedelt, was zum Teil zu Ernteausfällen führe. "Um die Ausbreitung der Pflanze einzudämmen, sind alle gefragt", heißt es beim Internetauftritt des Umweltbundesamtes. Wer Bestände sichtet, sollte das örtliche Grünflächen- oder Pflanzenschutzamt informieren. Im eigenen Garten kann man die Pflanze selbst entsorgen. Dafür sollte man sie noch vor der Blüte samt Wurzel herausreißen, am besten mit Handschuhen. Sie sollte, in einem Plastikbeutel verpackt, in den Restmüll geworfen werden, um eine weitere Verbreitung zu verhindern. (lhel/dpa)

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.